Herzlich digitale Stadt gewinnt Smart-City-Wettbewerb
Bundesmillionen für Kaiserslautern

Für den weiteren Ausbau ihrer Digitalisierungsprojekte erhält Kaiserslautern die beantragten 15 Millionen Euro  | Foto: pixabay
  • Für den weiteren Ausbau ihrer Digitalisierungsprojekte erhält Kaiserslautern die beantragten 15 Millionen Euro
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Smart-City-Wettbewerb. Auf die richtige Strategie gesetzt und gewonnen haben die KL.digital GmbH und die Stadt Kaiserslautern bei der Ausschreibung des Wettbewerbs „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI).
Die herzlich digitale Stadt erhält in der Kategorie „Mittlere Städte“ in der ersten Runde die beantragten 15 Millionen Euro für den weiteren Ausbau ihrer Digitalisierungsprojekte in den kommenden fünf Jahren. Sie hat sich damit gegen rund 100 Mitbewerberinnen durchgesetzt − ein verdienter Erfolg für die Arbeit und das Engagement vieler Akteure im Digitalisierungsprozess der Stadt.
„Erst die Zusage zur 5G-Modellregion und jetzt Modellprojekt Smart Cities, das sind zwei gigantische Erfolge für uns, die die Attraktivität unseres Standortes weiter erhöhen – gut für Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und für die Bevölkerung“, freut sich Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der KL.digital Dr. Klaus Weichel. „Kaiserslautern ist jetzt nicht mehr nur die Siegerin der Herzen wie im Bitkom-Wettbewerb, sondern hat sich mit noch mehr Kompetenz, Erfahrung und dem passenden Konzept bundesweit gegen richtig viele Konkurrenten durchgesetzt. Ich bin unglaublich stolz darauf, dass wir in Deutschland künftig zur Topriege der digitalen Städte gehören“, so der Oberbürgermeister. Der Stadtrat habe einstimmig über die Teilnahme entschieden, die Stadt war damit die schnellste bundesweit. IT-Standort mit international agierenden Instituten, zwei qualitativ hochwertige Hochschulen, etablierte Unternehmen und kreative Start-ups, digitale Modellstadt des Landes Rheinland-Pfalz, Leitung des Interkommunalen Netzwerks Digitale Städte, Modellregion 5G sind erfolgreiche übertragbare digitale Projekte, die extern wahrgenommen und angefragt werden. Nun folgte die gewonnene Ausschreibung, die der Stadt ein geplantes Gesamtvolumen von etwa 16,6 Millionen Euro für Digitalisierungsvorhaben sicherstellt. Die herzlich digitale Stadt hat einen Lauf, der sich immer weiter fortsetzt.
„Was für ein zusätzlicher, sensationeller Schub für Kaiserslautern“, freut sich auch KL.digital Geschäftsführer Dr. Martin Verlage. „Wir haben in den letzten 18 Monaten konsequent mit richtig viel Engagement daran gearbeitet, Strukturen für den digitalen Wandel aufzubauen, Projekte zu initiieren und fortzuführen, Akteure im digitalen Umfeld miteinander zu vernetzen. Wir haben die Politik eingebunden, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, wir haben versucht, digitalen Fortschritt in allen möglichen Lebensbereichen voran zu bringen. Wir haben aber vor allem auch die Menschen mitgenommen auf unserem Weg in eine digitale Zukunft. Herzlich digital – unser Motto, den Menschen im Fokus bei allem technischem Fortschritt zu sehen - hat sich durchgesetzt und steht weiterhin bei all unseren künftigen Bemühungen im Vordergrund“, betont Verlage.
Die nächsten Schritte werden bereits geplant, der erste Mittelabruf erfolge noch 2019. Verlage zufolge werde auf Wunsch des BMI mit dem Zusammenfassen aller Leitlinien und Strategien zu einer Integrierten Digitalstrategie begonnen, bevor ab dem 1. Januar 2020 die Projekte starten.
Im Fokus der nächsten Jahre seien weiterhin die Bereiche erste und letzte Meile im ÖPNV, Dialog Zivilgesellschaft, Smart City Infrastruktur, Bürgerkonto oder auch ein Lotsensystem für Sehbehinderte und Blinde. „Auch der Dritte Ort wird ein Thema sein als ein Begegnungsraum, der von Bürgerinnen und Bürgern interaktiv gestaltet werden kann“, kündigt Verlage an. „Datengetriebene Stadtentwicklung wollen wir dazu nutzen, Planungsprozesse der Stadtentwicklung zu verbessern, durch die Bereitstellung von Auswertungen komplexer städtischer und externer Daten. Im Bereich lokale Logistik wollen wir optimieren und erreichen, dass weniger Menschen das Auto nutzen, wir wollen die Attraktivität des lokalen Einzelhandels steigern und eine Sicherung der Versorgung des ländlichen Raums ebenso wie den Aufbau lokaler Logistik-Stationen und eines Fahrradkurier-Systems“, so Verlage zu den Projektplänen. All das seien Ergebnisse aus den Kreativ-Arbeitskreisen zum Bitkom-Wettbewerb.
Kaiserslautern hatte sich nach dem Aufruf im März intensiv mit der Bewerbung beschäftigt. In Kooperation mit Stadt, KL.digital und der Technischen Universität wurde die Ausschreibung am 17. Mai - bereits mit einstimmigem Stadtratsbeschluss - auf den Weg gebracht. Mit dem Wettbewerb solle dem BMI zufolge die Planung und Umsetzung digitaler Strategien für lebenswerte Städte gefördert werden. Dabei sei ein intensiver Wissenstransfer zwischen den Modellprojekten und nicht-geförderten Kommunen wichtig. Insgesamt seien etwa 50 Modellprojekte mit rund 750 Millionen Euro über zehn Jahre geplant. Allein für das Jahr 2019 stünden im Bundeshaushalt dafür rund 170 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Wettbewerb hat das BMI nun die ersten rund 13 Smart Cities-Modellprojekte ausgewählt. Die Modellprojekte sollen integrierte Konzepte entwickeln und erproben, wie die Lebensqualität der europäischen Stadt in die digitale Zukunft übertragen werden kann.
Dr. Martin Verlage dazu: „Wir haben bereits professionelle und erprobte Strukturen, sicher war und ist das ein Vorteil im Vergleich zu anderen Kommunen. Die Landesregierung steht hinter der herzlich digitalen Stadt und vor allem Staatskanzlei und das Ministerium des Innern und für Sport haben viel Starthilfe und Zuversicht gegeben. Dafür sind wir sehr dankbar, denn das war der Grundstein für das, was jetzt weiter voran geht. Das Ministerium fördert die Digitalisierung in Kaiserslautern auch für zwei weitere Jahre. Wir haben ein Leitbild, eine Roadmap, aktive Arbeitsgruppen, laufende Projekte und viele neue Ideen. Das Interkommunale Netzwerk Digitale Stadt für Kommunen in Rheinland-Pfalz wird von hier gesteuert. Vor Abgabe der Wettbewerbsunterlagen waren wir die erste Stadt, die einen einstimmigen Stadtratsbeschluss vorweisen konnte. Das bedeutet, wir hatten viele vom BMI als wichtig genannte Faktoren bereits erfüllt und können sofort starten.“ps

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Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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