Südwestdeutsche Parkinson-Tage am 8. und 9. Juni in Landstuhl
Antworten auf wichtige Fragen durch Fachvorträge und -ausstellung
Kongress. Parkinson - eine Diagnose, die das Leben eines Patienten komplett verändert. Wie gehen die Betroffenen damit um? Und wie können Verwandte, Freunde und Partner damit umgehen? Welche Veränderungen können eintreten und welche Hilfe gibt es?
Fragen gibt es viele - auf den Südwestdeutschen Parkinson-Tagen am 8. und 9. Juni in der Stadthalle Landstuhl gibt es in Fachvorträgen und Fachausstellungen darauf Antworten von Experten.
„Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig“, weiß Wilfried Scholl von der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V., Landesbeauftragter RLP und JuPa Bundesbeauftragter. Nicht nur bei Betroffenen und Angehörigen besteht Informationsbedarf, auch Ärzte und Therapeuten benötigen weiteren Input über die Krankheit Parkinson.
Deswegen gilt es, ein möglichst großes Netzwerk zu bilden. Dass dies schon ein großes Stück weit gelungen ist, zeigt die Qualität der Veranstaltung in Landstuhl.
Schnell gab es Zusagen von Experten aus der gesamten Bundesrepublik. „Wir können an den beiden Tagen geballtes Fachwissen bieten“, freut sich Scholl über die zahlreichen Zusagen.
Neben Vorträgen von 25 Referenten und einer Fachausstellung mit über 30 Ausstellern (Hilfsmittel, Pharmazie und Fachkliniken) werden auch Bewegungs-Workshops angeboten und es gibt weitere Aktionen zum Thema.
Die Veranstaltung ist eine der größten Patientenveranstaltungen im deutschsprachigem Raum, zahlreiche Hotels wurden abgeklärt und geblockt.
Eine Filmfirma begleitet die Veranstaltung und wird Beiträge für das Internet liefern. Auch eine Kongresszeitung mit Informationen zu den Referenten und deren Beiträge wird es vor Ort geben.
Was sind erste Anzeichen der Erkrankung? Kann man trotzdem alt werden mit Parkinson? Welche Therapien gibt es und gibt es neue Entwicklungen? Welche Rolle spielt die Ernährung? Wie verhalte ich mich auf meiner Arbeitsstelle? Wie gehe ich mit Koordinationsstörungen um? Welche Nebenwirkungen haben Medikamente? Kann ich noch Auto fahren? Und wie kann ich mich vor Stürzen schützen? Gibt es Alternativtherapien? Was tun bei Schlaf- oder Schluck-, Blasen- und Darmstörungen?
Die Parkinsontage geben Antworten auf viele Fragen, die Betroffene beschäftigen.
Ein Jahr Vorarbeit war nötig bis die Veranstaltung stand. Wobei das eigentliche Programm, die Zusagen der Referenten und Unterstützer innerhalb weniger Wochen feststand, so Wilfried Scholl. Ein Indiz für das funktionierende Netzwerk und die engagierte Selbsthilfearbeit in der Region.
Zahlreiche Infomaterialien, gerade auch für jüngere Parkinson-Patienten, stehen zur Verfügung unter anderem auch ein eigener Comicfilm, der zur Veranstaltung präsentiert wird. Bemerkenswert ist auch wieder die Foto-Wanderausstellung „Ganz normales Leben mit Parkinson“, die durch ganz Deutschland tingelt.
All die zahlreichen Projekte der Selbsthilfegruppen bedeuten nicht nur Hilfe für Betroffene, sondern auch Selbsthilfe und geben dem Leben mit dieser Krankheit einen neuen Sinn. „Ziel ist es, dass wir uns gegenseitig helfen und Mut machen, damit es jedem persönlich bessergeht“, erklären Ria Gerike und Timo Lehmann von der Selbsthilfegruppe für Jungerkrankte.
Die Veranstaltung ist kostenlos und wurde unter anderem von der Aktion Mensch und dem BKK Landesverband-Mitte gefördert. Bereits jetzt liegen etwa 700 Anmeldungen vor.
Die Kongresstage sollen Neuerkrankten die Tür zur Selbsthilfegruppe öffnen, aber auch die breite Öffentlichkeit informieren - jeder ist eingeladen, vorbeizuschauen. (ps)
Informationen unter:
www.jupa-rlp.de
www.parkinson-kl.de
www.dpv-rlp.de
www.parkinson-verstehen.de
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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