Restaurant Zum Ochsen
Anita und Gérard Jollit verabschieden sich als Gastgeber
Durlach. Frankreich ist zweifelsohne das Land, das einen unübertroffen guten Ruf hinsichtlich seiner guten Küche und seiner großartigen Weine genießt. Doch für kulinarische Höhenflüge braucht man nicht unbedingt ins europäische Ausland zu reisen, wer Lust auf kulinarische Hochgenüsse hat, war stets im Ochsen in Durlach willkommen. Mit viel Herz und noch mehr Leidenschaft haben Anita und Gérard Jollit in dritter Generation 1981 den „Ochsen“ in Durlach übernommen und die über 330-jährige Tradition des „Ochsen“ vom einfachen Gasthaus nicht nur zu einem Gourmettempel entwickelt, sondern sogar mit Michelin-Stern zum Glänzen gebracht.
Edle Torpfen aus dem Weinkeller
Mit Tradition und Perfektion haben sie in den vergangenen vier Jahrzehnten ihr Internationales Klientel an Gästen nicht nur mit französisch angehauchter Gourmetküche verwöhnt, sondern zudem mit edlen Tropfen aus einem exzellent sortierten Weinkeller versorgt. Nun verabschiedet sich das Ehepaar, das die französische Küche in Durlach etabliert hat. Mit strahlenden Augen zeigt Gérard Jollit die große Mappe an Pressenotizen, die nicht nur über den Aufschwung des Gourmettempels, sondern auch über die atemberaubende Karriere seiner Gemahlin Anita Jollit berichten. Denn aus der gelernten Hotelfachfrau wurde eine der ersten Sterneköchinnen Deutschlands.
Als Autodidakt zur Sterneköchin
„Meine Frau ist als Köchin ein Naturtalent“, lobt Gérard Jollit, der nur zu gut weiß, dass sie sich als Autodidaktin ohne Kochlehre diese Auszeichnung hart erarbeitet hat. Um ihr Publikum stets mit neuen Kompositionen und Aromen zu überraschen las sie in jeder freien Minute Kochbücher, ließ sich von anderen Köchen inspirieren und übte, und übte, und übte. Der Erfolg kam, wenngleich nur zögerlich, aber er kam und blieb bis heute. „Wir waren eines der ersten Restaurants mit französischer Küche in Deutschland“, sagt Anita Jollit nicht ohne Stolz. Die kreative Küchenchefin, die ihren Stil als „klassisch französisch mit innovativen Ideen“ umschreibt, mischt auch gerne Badisches mit Französischem und vertraut dabei stets dem brillant geführten Weinkeller ihres Mannes, der mit 1200 Positionen französische Schätze aus Bordeaux, Burgund und Elsass ebenso wie große deutsche Gewächse betreut.
Zum Abschied des Gastronomenpaars war ein großes Fest für alle Stammkunden geplant – doch die Pandemie und der erneute Lockdown hat nun alle ihre Pläne zunichte gemacht. Was bleibt sind die schönen Erinnerungen.
Autor:Sabine Zoller aus Wochenblatt Karlsruhe |
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