Gender Medizin
Ist Rauchen für Frauen schädlicher?
Gendermedizin: Rauchgewohnheiten und kardiovaskuläre Risiken bei Frauen
Ein weiteres Gesundheitsthema der DRK-Sprechstunde ist online. In dieser Ausgabe dreht sich alles um Gendermedizin, genauer gesagt um die Frage, ob Rauchen für Frauen schädlicher ist. Unser Gast ist Frau Professor Ilka Ott, Chefärztin der Klinik Medizin 1 im Städtischen Klinikum Pforzheim und Kardiologin.
Rauchen und kardiovaskuläre Risiken
Männer vs. Frauen
Historisch rauchten Männer häufiger, aber durch Aufklärung rauchen heute weniger Männer.
Junge Frauen neigen dazu, mehr zu rauchen als ihre männlichen Altersgenossen.
Kardiovaskuläres Risiko
Rauchen ist ein Hauptfaktor für Arteriosklerose.
Raucherinnen haben ein deutlich erhöhtes kardiovaskuläres Risiko im Vergleich zu Rauchern.
Frauen haben ein 13fach erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt im Vergleich zu 8,6fach bei Männern.
Raucherentwöhnung
Frauen haben Schwierigkeiten bei der Raucherentwöhnung im Vergleich zu Männern.
Der Mythos, dass Frauen bis zur Menopause geschützt sind, wird diskutiert.
Andere Risikofaktoren bei Frauen
Bluthochdruck
Postmenopausale Frauen haben häufiger Bluthochdruck als jüngere Männer.
Hoher Blutdruck ist ein Hauptfaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Frauen, verbunden mit höherer Sterblichkeit als bei Männern.
Cholesterin
Jüngere Frauen vor der Menopause sind cholesterinschonend.
Nach der Menopause gleichen sich die Cholesterinwerte an.
Frauen werden seltener auf Cholesterin überprüft, und die Medikamenteneinnahme ist weniger konsequent als bei Männern.
Individuelle Risikoeinschätzung
Numerische Grenzwerte für Cholesterin werden betont.
Individuelles Risikoprofil, Rauchgewohnheiten, Diabetes und Alter spielen eine entscheidende Rolle.
Lifestyle-Faktoren bei Frauen
Adipositas und Entzündungen
Adipositas bei Frauen führt zu vermehrter Bildung von Entzündungsmediatoren.
Entzündungen beeinflussen Herzkrankheiten.
Bewegungsmangel und Übergewicht
Frauen neigen dazu, weniger Sport zu treiben als Männer.
Frauen, die bereits einen Herzinfarkt hatten, zeigen bessere Ergebnisse bei Diät und Sport im Vergleich zu Männern.
Empfehlungen für einen herzgesunden Lebensstil
Frauen sollten dreimal pro Woche regelmäßig eine halbe Stunde Sport treiben.
Die Bedeutung von Bewegung und gesunder Ernährung zur Reduzierung kardiovaskulärer Risiken wird betont.
Fazit
In der Gendermedizin ist es entscheidend, die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Rauchgewohnheiten und kardiovaskulären Risiken zu verstehen. Frauen sollten besonders auf Nikotinkarenz, Blutdruck, Cholesterin und einen gesunden Lebensstil achten, um das Risiko für Herzkrankheiten zu minimieren. Bleiben Sie gesund!
Den Videobeitrag mit Frau Prof. Dr. med. Ilka Ott, finden Sie unter: https://youtu.be/VEhroLJLUTo?si=tc59Gf2VceDzgHTq
Autor:Juliane Freiesleben-Catoir aus Wochenblatt Karlsruhe |
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