Trotz eisiger Kälte und Schauer: Schüler bauen Hochbeete an Schule und Seniorenheim
Landstuhl. Es regnet und graupelt, die Temperaturen kratzen an der Null-Grad-Grenze. Die 72-Stunden-Aktion der 15 Schüler der St-Katharina-Realschule war von winterlichem Wetter begleitet. Doch davon ließen sie sich nicht abhalten. Das Ergebnis: neue Hochbeete an der Schule und im benachbarten Caritas-Altenzentrum St. Nikolaus.„Blumenkohl, Erbsen, Salat, Kohlrabi und einiges mehr“ zählen Marlene aus Wallhalben, Lina aus Mittelbrunn, Frederick aus Vogelbach und Jakob aus Landstuhl auf, was sie gepflanzt haben. An der Schule stehen neue Hochbeete und auch im Innenhof des Seniorenheimes haben sie zwei Hochbeete gebaut und bepflanzt.
Nass trotz Zeltpavillion
Um die jungen Helfer vor dem Wetter zu schützen, wurde der Arbeitsbereich mit einem kleinen Zeltpavillon überdacht. „Sie sind trotzdem oft nass geworden, haben sich aber vom Wetter und der Kälte nicht abschrecken lassen“, sagt Lehrer Frank Bodesohn. Er ist, wie Schulleiterin Karin Wagner-Schramm, stolz auf die Truppe, die im Schulalltag die Klassenstufen fünf bis neun besucht.
In Fahrgemeinschaften kamen die Schüler im Alter von zehn bis 15 Jahren in die Schule und legten unter dem Aktionsmotto „Uns schickt der Himmel“ los. Seit 2019 fand die Aktion, bei der sich bundesweit mehr als 100.000 junge Menschen 72 Stunden in den Dienst der guten Sache stellen, erstmals wieder statt. „Wir waren als Schule zum ersten Mal dabei“, erzählt Bodesohn. Er und seine Kollegin Kerstin Wagner schlugen den Schülern vor, sich an der Aktion zu beteiligen. „Die haben gleich ja gesagt“, freut sich Bodesohn.
Man entschied sich für eine sogenannte Do-it-Aktion, die man binnen 72 Stunden erledigen wollte. Die Alternative – eine Get-it-Aufgabe, bei der die Schüler erst donnerstags erfahren hätten, was zu tun ist - „wäre organisatorisch für uns nicht machbar gewesen“, erklärt Bodesohn.
Die Schule, die in der Trägerschaft der gemeinnützigen St-Dominikus-Schulen GmbH steht, und das benachbarte Caritas-Seniorenheim stehen auf vielfältige Weise regelmäßig in Kontakt. So entstand die Idee des Hochbeet-Baus für die Senioren. Firmenspenden – Firma Rettenmeier hatte beispielsweise Hochbeete gestiftet - halfen den Schülern, ihren Plan in die Tat umzusetzen.
Auch Bewohnerin belohnt Mädchen und Jungen
Nachhaltigkeit ist an der Schule ein wichtiges Thema. Ob im Wahlpflichtfach Ökologie oder in der Garten-AG. „Das ist auch bei uns ein ganz wichtiger Faktor“, sagt Thomas Matz, Einrichtungsleiter des Caritas-Seniorenzentrums. So passte die Idee mit den Hochbeeten perfekt.
Kehren, also großes Saubermachen, war der Schlussakt der 72-Stunden-Aktion, bei der die Schüler, begleitet von Graupelschauern, Schubkarre um Schubkarre gefüllt mit Erde von der Schule an das Seniorenheim karrten. „Toller Einsatz“, lobt Schulleiterin Wagner-Schramm.
Dies sahen auch die Heimbewohner so, die den Schülern beim Bau der Hochbeete zusahen. Zur Belohnung gab es von einer Bewohnerin zum Abschluss Gummibärchen für alle und Heimleiter Matz lud alle Teilnehmer zum Grillen ein.
Die Schüler waren für die Senioren da und werden es auch in Zukunft sein. Die neu gebauten und bepflanzten Hochbeete an der Schule und im Seniorenheim werden natürlich auch gepflegt. Und was machen sie nach den kalten 72 Stunden? „Erst mal warme Dusche oder ein Rendezvous mit der Couch“, verrieten die Schüler. Definitiv verdient. red
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.