Talk und Film am 25. Januar in Ludwigshafen
Das Schicksal der Familie Michel
Ludwigshafen. Am Samstag, 25. Januar, wird um 15 Uhr im Kulturcafé Franz & Lissy in der Lisztstraße 176 der Film „Die Geschichte der Michels“ gezeigt in englischer Sprache mit Übersetzung. Eigentlich schien alles erforscht und das Schicksal der Familie Michel aus Ludwigshafen soweit bekannt, wie es eben sein kann, wenn die Deportation nach Travniki von Gertrud und Heinrich Michel mit ihrer jüngeren Tochter Lilli im Jahr 1942 mehr als 70 Jahre zurücklag. Eine Anfrage im Jahr 2015 an die Arolsen Archieves, das weltweit umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus (NS), änderte dann doch noch einmal schlagartig alles und warf völlig neue Fragen auf.
Die Verfolgung der Familie Michel beginnt in Ludwigshafen am Rhein. Die älteste Tochter Ursula überlebt, ihre Eltern Heinrich und Gertrud, ihre jüngere Schwester Lilli werden ermordet. Das Schicksal der Familie Michel steht stellvertretend für die Biographien vieler Millionen Opfer in der Terrorzeit des NS.
Judith Rhodes ist die Tochter von Ursula Michel und sie ermöglicht mit dem zur Verfügung gestellten sehr persönlichen Bild- und Textmaterial einen authentischen Blick auf die Familiengeschichte, die immer auch den Blick der 15-jährigen Ursula zeigt, die ihrer Heimat brutal entrissen wurde und den Verlust ihrer Familie zu beklagen hat.
„Talk & Film“ werden moderiert von Dr. Stefan Mörz, Leiter des Stadtarchivs Ludwigshafen, und Monika Kleinschnitger vom Verein Ludwigshafen setzt Stolpersteine. Die Stolpersteine der Familie Michel liegen seit 2011 vor der letzten freiwillig gewählten Wohnadresse in der Pfalzgrafenstraße 67 in Ludwigshafen. ps
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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