OB Steinruck informiert über aktuellen Sachstand
Hochstraße Süd: Verkehrsfluss und Lösungsszenarien
Ludwigshafen. Die Stadtverwaltung Ludwigshafen prüft derzeit, wie der Verkehrsfluss nach der Teil-Sperrung der Hochstraße Süd weiter verbessert werden kann. Während die Berechnungen zur statischen Tragfähigkeit der kritischen Stützkonstruktion laufen, arbeitet die Verwaltung an alternativen Lösungsszenarien. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den Nachbarkommunen und den Landesbehörden.
Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck informierte den Hauptausschuss der Stadt Ludwigshafen ausführlich in einer öffentlicher Sitzung über den aktuellen Sachstand. „Zuerst möchte ich all jenen danken, die in den vergangenen Tagen flexibel, besonnen und unaufgeregt reagiert haben und damit entschieden dazu beigetragen haben, dass das befürchtete Verkehrschaos bisher weitestgehend ausblieb. Danken möchte ich unseren Nachbarn, der Stadt Mannheim und der Region, dem Land Rheinland-Pfalz mit seinen Behörden wie dem Landesbetrieb Mobilität und der Polizei, aber auch den Verkehrsbetrieben, der Feuerwehr und vielen anderen Partnern, die uns gute, konstruktive und vertrauensvolle Gesprächspartner sind“, sagte die OB.
Vor dem Gremium erläuterte die Oberbürgermeisterin noch einmal die Gründe, die am 22. August zur Sperrung „Pilzhochstraße“ als Teilstück der Hochstraße Süd geführt haben. Bauwerksprüfer hatten bei Kontrollen an diesem Tag festgestellt, dass sich einige Risse im Inneren eines Pilzes gegenüber dem Vormonat vergrößert hatten. Da die Ursache für diese Änderung nicht klar war, musste die Hochstraße Süd am 22. August aus Sicherheitsgründen vorsorglich voll gesperrt werden. In einem nächsten Schritt müssen Brückenspezialisten die Frage klären, inwieweit das statische System der Pilzhochstraße weiter geschwächt ist und damit eine Aussage über die statische Tragfunktion der „Pilz“-Stütze treffen. Dafür wird das neue Rissbild wissenschaftlich begutachtet. Dieses Verfahren, das durch externe Fachleute vorgenommen wird, ist sehr aufwändig und dauert mindestens vier Wochen. Erst dann kann entschieden werden, wie es mit der „Pilzhochstraße“ weitergeht. Parallel dazu werden die anderen Pilzstützen intensiv begutachtet.
Notfallkonzept in Kraft gesetzt
Am Tag der Sperrung setzte die Stadtverwaltung ihr für einen solchen Fall vorbereitetes Notfallkonzept in Kraft, erläuterte die OB vor dem stadträtlichen Gremium. Neben den großräumigen Umfahrungsempfehlungen, die den äußeren Autobahnring einbinden, ergeben sich auch innerhalb Ludwigshafen Änderungen in der Verkehrsführung. Dazu gehört, dass durch eine geänderte Wegweisung der Verkehr von der A650 in Fahrtrichtung Mannheim auf die Hochstraße Nord (B44) geleitet wird; in Fahrtrichtung Ludwigshafen-Innenstadt bleibt die Hochstraße Süd bis unmittelbar östlich der Pylonbrücke befahrbar. In östlicher Richtung, also Richtung Mannheim, die Abfahrt zur Wredestraße ebenso wie die Auffahrt von der Mundenheimer Straße offen sind; in westlicher Richtung, also Richtung Bad Dürkheim, die Abfahrt von der Konrad-Adenauer-Brücke zur Zollhofstraße sowie die Auffahrt nach Westen von der Kaiser-Wilhelm-Straße weiterhin möglich sind.
Verwaltung prüft weitere Änderungen bei der Verkehrsführung
Um den Verkehrsfluss weiter zu verbessern, prüft die Verwaltung aktuell, ob und wie die Rampe von der Konrad-Adenauer-Brücke zur Zollhofstraße, Wredestraße und Rheinallee kurzfristig leistungsfähiger gestaltet werden kann. Auch wird geprüft, ob und wie Änderungen bei der Ampelschaltung sowohl in der Rheinallee und der Lagerhausstraße sowie an der Hauptfeuerwache (Kaiserwörthdamm/Lagerhausstraße) zielführend sind. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Verbesserung der Situation für Busse in der Deutschen Straße und Freyastraße. Parallel dazu wird die Situation in der Mundenheimer Straße beobachtet. Sollte es hier zu Staus kommen, ist die freie Durchfahrt für die Busse zu gewährleisten. „Die Geschäfte in der Innenstadt können problemlos angefahren werden. Auch wenn das befürchtete Verkehrschaos bisher weitestgehend ausblieb, ist uns klar, dass sich mit dem Ende der Schulferien in Baden-Württemberg die Situation ändern wird“, machte die OB deutlich. Die Verwaltung prüft darüber hinaus alle Bauvorhaben auf Dringlichkeit, Aufwand und zeitlicher Flexibilität und intensiviert die Abstimmung mit den TWL, der RNV, aber auch mit dem LBM und Mannheim. „Wir arbeiten auch an Lösungsszenarien für den Fall, dass die Brücke gesperrt bleiben muss. Sobald diese Pläne belastbar sind, werden wir sie öffentlich vorstellen“, sagte Steinruck.
Hochstraße Nord: „Zügige Umsetzung der Planung“
Mit Blick auf die Hochstraße Nord machte die Verwaltungschefin deutlich, dass der Bau der Stadtstraße konsequent und zügig vorangetrieben werden müsse. Weil die Hochstraße Nord aktuell mehr Verkehr aufnehmen muss, wird sie noch engmaschiger kontrolliert, um frühzeitig eingreifen zu können. Die Stadtverwaltung rechnet Ende 2019 oder Anfang 2020 mit dem Ende des Planfeststellungsverfahrens. Um zügig weiterarbeiten zu können, hat sie bereits Ausführungsplanung gestartet und mit vorbereitenden Arbeiten begonnen. ps
Info:
Hochstraße Süd: www.ludwigshafen-diskutiert.de/dialoge/hochstrasse-sued-0#uip-1
Hochstraße Nord: www.ludwigshafen-diskutiert.de/ dialoge/hochstrasse-nordstadtstrasse-0#uip-1
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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