Naturnahe Gärten sind der beste Igelschutz
Igelhilfe im Herbst
Ratgeber. Beim Naturschutzbund (NABU) häufen sich momentan die Anfragen zum Thema Igel. Viele Menschen sind verunsichert, wenn sie tagsüber junge Igel beobachten und fragen sich, ob die kleinen Stachelhäuter Hilfe benötigen.
„Der Igel gehört zu den geschützten Tierarten, die weder gefangen noch getötet werden dürfen. Das Bundesnaturschutzgesetz beschränkt eine Entnahme aus der Natur auf absolute Ausnahmen. Ausschließlich verletzte oder kranke Igel dürfen zeitweise aufgenommen werden, um sie gesund zu pflegen und alsbald wieder in die Natur zu entlassen“, so Carmen Schauroth von der NABU-Regionalstelle Süd.
Die beste Igelhilfe ist ein naturnaher Garten. Eine bunte Wiese, Laub und Gebüsch, dichte Hecken, einheimische Gehölze sowie Reisig-, Laub- und Komposthaufen bieten Schutz und die Igel finden dort genug Nahrung. Das Laub im Herbst sollte einfach liegen gelassen werden. Auch künstliche Verstecke, die sogenannten Igelburgen, werden gut angenommen.
Auf Laubsauger, Motorsensen und Schneckenkorn sollte man im Garten verzichten. Gräben, Keller- oder Lichtschächte sowie Wasserbecken, Swimmingpools und Gartenteiche mit steilen Ufern können zu tödlichen Fallen werden. Bretter oder andere Ausstiegshilfen können diese entschärfen.
Wenn Igel im Spätherbst mit geringem Gewicht unterwegs sind, reicht oft schon eine Zufütterung im Garten als Unterstützung, beispielsweise mit Katzendosenfutter oder angebratenem Rinderhackfleisch, vermischt mit Haferflocken.
Auf keinen Fall dürfen Igel mit Obst oder Milch gefüttert werden. Davon bekommen sie schwere Durchfälle. ps
Weitere Informationen:
Eine ausführliche Bauanleitung für Igelburgen und nützliche Tipps zum Anlegen eines igelfreundlichen Gartens stellt der NABU in seiner Igelbroschüre bereit. Sie ist unter www.NABU-Shop.de erhältlich.
Hilfreiche Informationen bietet auch die Internetseite www.pro-igel.de.
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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