Selbstbewußt Richtung Südwest-Derby
Die zwei Gesichter des SV Waldhof
Fußball. Duisburg gestern Nachmittag kurz vor 16 Uhr: Noch zur Halbzeit hatten wahrscheinlich die wenigsten des blau-schwarzen Anhangs mit dem schließlichen Ausgang des Gastspiels beim derzeit wankenden Tabellenführer (ein Sieg aus den letzten sieben Ligaspielen) MSV Duisburg gerechnet. "Wir wurden (in der 1. Halbzeit) tatsächlich ein bisschen hergespielt und hatten Glück, dass wir da nicht unter die Räder kommen". Damit fasste Gästecoach Bernhard Trares ziemlich auf den Punkt die Geschehnisse des ersten Durchgangs in einem Satz zusammen. Mittels der taktischen Formation eines 4-4-2 mit einer Mittelfeldraute war es den Kurpfälzern durchweg nicht möglich Zugriff auf das deutlich vom MSV dominierte Spiel zu bekommen. Einzig seinem Keeper Timo Königsmann hatten es die Mannschaft aus dem Mannheimer Norden zu verdanken, dass man sich "nur" mit einem 0:2-Rückstand nach Toren von Vincent Vermeij (4., 38.) zur Halbzeit in die Kabine verabschiedete. Gerade mit Blick auf das bevorstehende Prestige-Duell am kommenden Samstag (29. Februar, 14 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gegen den 1. FC Kaiserslautern war es Trares erstes Teilziel "hier nicht unterzugehen" um mit nicht allzu angekratztem Selbstbewusstsein sich auf das Südwest-Derby vorzubereiten. "Wir haben natürlich Glück, dass wir das Tor (2:1) so früh nach Wiederanpfiff machen... der Sieg ist irgendwo glücklich aber wir nehmen es einfach so mit". Mit einem Doppelschlag durch Gianluca Korte - einmal aus lediglich abseitsverdächtiger Position (54.) und nur vier Minuten später durch einen messerscharf getretenen Strafstoß nach Foul an Mittelfeldmann Arianit Ferati - hatte sich Trares´ taktische Umstellung vom recht wirkungslosen 4-4-2 der ersten Hälfte auf 4-5-1 bereits keine Viertelstunde nach Wiederanpfiff ausgezahlt. Ganz Sportsmann zog MSV-Trainer Thorsten Lieberknecht ein recht versöhnliches Fazit: "Durch unsere Ballverluste zu Beginn der zweiten Halbzeit hat der SV Waldhof gezeigt, dass er doch zu den stärksten Teams in der Liga gehört... und deshalb der Sieg nicht unverdient ist".
Dennoch wäre aufgrund zweier Spielhälften, die nicht unterschiedlicher hätten sein können, ein Remis ein Ergebnis gewesen, dass unter dem Strich beiden Teams gerecht geworden wäre. Ein Umstand, der Waldhof-Defensivakteur Marco Schuster herzlich egal war, als er, nach reichlicher Verwirrung im Duisburger Strafraum, am schnellsten schaltete und den Ball in der 86. Minute zum glücklichen 2:3 -Endstand einnetzte. Siegtorschütze hielt es mit der Spielanalyse seines Übungsleiters: " Wir haben zur Halbzeit umgestellt um beide Seiten und damit die Räume, die uns Duisburg anbietet, besser bespielen zu können... und haben natürlich das Glück dann recht schnell den Ausgleich zu machen." jd
Autor:Johannes Dietel aus Wochenblatt Ludwigshafen |
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