Naturschutzgroßprojekt Bienwald
Ende der Förderphase - wie geht es weiter?
Bienwald. Die Förderphase des Naturschutzgroßprojektes (NGP) Bienwald wurde zum 30. Juni beendet. Das bedeutet aber nicht, dass das Projekt damit final abgeschlossen ist und begonnene Maßnahmen nicht mehr zu Ende gebracht werden können. „Auch in Zukunft werden sich die beiden Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße im Rahmen des Folgemanagements um die Fortsetzung der begonnenen Maßnahmen kümmern“, berichten die Landräte Dr. Fritz Brechtel (Germersheim) und Dietmar Seefeldt (Südliche Weinstraße). So werden beispielsweise noch der Naturwald- und der Viehstrich-Info- und Erlebnispfad fertiggestellt. Einen offiziellen Projektabschluss unter Beteiligung aller Projektbeteiligten und der Bevölkerung wird es im Frühsommer 2022 geben, wenn der ausführliche Projektbericht vorliegt.
Die europaweit einmalige Natur der Bienwaldregion beinhaltet nicht nur ein reichhaltiges, bundesweit bedeutsames Mosaik verschiedener Biotoptypen – von trockenen Flugsand-Dünen bis zu den letzten Bachauenwäldern Süddeutschlands – , sondern auch zahlreiche Vorkommen seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Um die Besonderheiten dieser einzigartigen eiszeitlichen Schwemmfächer-Landschaft zu fördern, zu entwickeln und nachhaltig zu sichern, wurde 2004 das Naturschutzgroßprojekt Bienwald gestartet. Insgesamt haben Bund, Land und die beiden Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße als Projektträger seit Beginn der Umsetzungsphase im Jahr 2009 etwa zehn Millionen Euro in das Vorhaben im Förderprogramm „chance.natur“ investiert.
Für das Land Rheinland-Pfalz hob Umweltministerin Anne Spiegel die Besonderheiten des NGP Bienwald hervor: „Der Bienwald ist ein landesweites Vorzeigeprojekt für die biologische Vielfalt und die nachhaltige Entwicklung. Denn es ist uns gelungen, seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten, wie die Wildkatze oder den ’Drüsigen Ehrenpreis’ zu schützen und zu erhalten, so Spiegel. Sie lobte dabei besonders die fachübergreifende Kooperation aller Projektbeteiligten von Naturschutz, Landesforsten, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft sowie Bodenordnung und Kommunen. „Sie alle haben gemeinsam gezeigt, dass unsere Politik des kooperativen Naturschutzes der richtige Weg ist, um erfolgreich Projekte dieser Größenordnung umzusetzen“, sagte Spiegel abschließend.
„Für die Landkreise war es eine Auszeichnung, dass wir die Fördermittelgeber mit unserem Konzept überzeugen konnten. Dabei war es uns im gesamten Prozess immer wichtig, die Menschen der Region mitzunehmen“ erklären die beiden Landräte Dr. Brechtel und Seefeldt. Gefördert wurde das Naturschutzgroßprojekt Bienwald durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums in Höhe von 70 Prozent, das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz in Höhe von 20 Prozent und die beiden Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße mit einem Anteil von zwei Dritteln und einem Drittel für die verbleibenden zehn Prozent. ps
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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