Hochlandrinder auf dem Schauffele-Gelände
Rocky und Rambo sind die neuen Rasenmäher in Wörth
Wörth. Rocky und Rambo sind zwei bildhübsche Jungs. Die neuen Sympathieträger der Stadt Wörth sind zwei junge Hochlandrinder, die unlängst auf das Schauffele-Gelände gezogen sind und dort jetzt ihrem Job als "natürliche Rasenmäher" nachgehen. Auf dem Gelände am Wörther Bahnhof, auf dem die Firma Schauffele früher Kies abgebaut hat, wurde die Beweidung mit Hochlandrindern eingeführt - als Pflegemaßnahme für die Ausgleichs- und Artenschutzflächen, die im nordöstlichen Teil des ehemaligen Areals entstanden sind.
Dazu wurde das Unternehmen von Ulrich Maier aus Berg von der Stadt beauftragt, die Flächen entlang des Sees über eine Beweidung mit Hochlandrindern als Lebensstätte für die vorhandenen schützenswerten Arten dauerhaft offen zu halten. Am Samstag wurden dazu Rocky und Rambo, die ersten beiden Rinder, in einen umzäunten Bereich auf die Fläche gebracht. Die Weidefläche ist in zwei Teile geteilt, so dass es Spaziergängern und Anglern weiterhin möglich ist, ans Seeufer zu gelangen.
Maximal vier Rinder sollen auf den Weiden - je nach Saison - bald grasen. Die Zahl kann variieren, je nach dem, wie schnell das Grün und die Sträucher dort wachsen, schließlich sollen die Tiere die Fläche dort offen halten, als Lebensraum für Kreuzkröte, Mauereidechse und Schlingnatter. Diese Tiere wurden aus dem vorderen Bereich des Schauffele-Geländes umgesiedelt, da dort eine Bebauung als Sport- und Vereinszentrum geplant ist. Im Uferbereich des Sees brütet zudem der Flussregenpfeifer, er braucht vegetationsfreie, kaum bewachsene Rohböden als Lebensraum. Jedoch wird die Beweidung auf die Brutzeiten des geschützten Vogels abgestimmt, so dass er dort perfekte Nistbedingungen vorfinden kann.
Züchter Ulrich Maier beruhigt Menschen, die sich Sorgen darüber machen, ob die Tiere auf dem nur karg bewachsenen Gelände überhaupt genug Nahrung finden. "Die Schottischen Hochlandrinder sind sehr genügsam. Sie fressen das Gras, aber auch gerne von den Bäumen. Deshalb sind sie ja so gut geeignet, den Bewuchs niedrig zu halten. Und aus den Schottischen Highlands ist diese Rasse karge Landschaften ja gewohnt". Er hofft, dass Spaziergänger sich an den Tieren erfreuen und die Weide irgendwann einmal, wenn das Gelände komplett zugänglich ist, eine neue Attraktion für Wörther Familien wird. Das wünscht sich auch Bürgermeister Dennis Nitsche. Er könne sich gut vorstellen, dass hier bald schon Eltern und Großeltern mit Kindern zum "Kühe gucken" kommen. Das sei quasi noch eine zusätzliche "Attraktion" für den auf dem Areal geplanten Sport- und Freizeitpark.
Gefährlich sind Rocky und Rambo trotz ihrer Namen und ihrer imposanten Hörner übrigens nicht. Denn Hochlandrinder sehen zwar durchaus respekteinflößend aus, sind aber, wenn man sie nicht reizt, sehr sanfte und friedliche Gemüter.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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