Der Dieselskandal und seine Folgen
Daimler dämpft Erwartungen
Wörth/Germersheim/Region. Die Verkaufszahlen bleiben hinter den Erwartungen, die diversen Probleme unter anderem mit dem Diesel, die den Konzern Damiler schon lange plagen, werden nun wohl noch viel teurer als gedacht. Daimler legt weitere Milliarden auf die hohe Kante, um sich gegen Risiken zu wappnen. Die Gewinnerwartungen bei Daimler sind für das Jahr 2019 deutlich niedriger als 2018. Das gab der Konzern heute bekannt. Daimler ist in der Region mit seinen Werken in Wörth, Germersheim, Mannheim, Rastatt und Gaggenau der größte Arbeitgeber.
Ein Verlust von 1,6 Milliarden Euro steht im zweiten Quartal 2019nach vorläufigen Zahlen im operativen Geschäft zu Buche. Das sei "signifikant unter den Markterwartungen", teilte Daimler mit. Entsprechend reagierte die Börse am Freitag. Schon im Juni hatte Daimler einen hohen dreistelligen Millionenbetrag zurückgelegt, um für die Folgen des Dieselskandals gewappnet zu sein. Der Autobauer muss Hunderttausende Mercedes-Fahrzeuge zurückrufen und nachbessern, weil darin nach Auffassung der Behörden die Steuerung der Abgasreinigung manipuliert wurde. Daimler sieht das nicht so, kooperiert nach eigenen Angaben aber mit den Behörden.
Nun sollen noch einmal ganze 1,6 Milliarden Euro dazukommen - "im Zusammenhang mit laufenden behördlichen und gerichtlichen Verfahren und Maßnahmen betreffend Mercedes-Benz Dieselfahrzeuge in verschiedenen Regionen", wie es in der Mitteilung hieß. Details wollte Daimler nicht nennen.
Gegen den Konzern läuft abgesehen von strafrechtlichen Ermittlungen gegen einzelne Mitarbeiter noch ein sogenanntes Ordnungswidrigkeitenverfahren, das mit einer hohen Geldbuße enden könnte.
Ein erweiterter Rückruf von Takata-Airbags schlägt mit einer weiteren zusätzlichen Milliarde zu Buche.
Ausgleichen kann Daimler diese hohen finanziellen Belastungen derzeit kaum. Das Kerngeschäft mit Mercedes-Benz-Autos läuft weiter schleppend. Mit rund 1,13 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen im ersten Halbjahr liegt Daimler hinter den Zahlen 2018 (gleicher Zeitraum). ps/end
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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