"Cent hinterm Komma" und Unternehmernetzwerk „KA-PF“ organisieren Hilfsmittel für Flutopfer
„Auf zu neuen Ufern….“

Ausladen in Sinzig mit Hilfe der Kölner Fanszene
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Durlach. Ein persönlicher Kontakt ins Krisengebiet gab den Impuls dafür, dass sich unlängst ein mit Hilfsmitteln prall gefüllter LKW der „Dachser Intelligent Logistic“ auf den Weg nach Sinzig machte. Das Gebiet um die 17.000 Einwohner zählende Barbarossa-Stadt, gilt als eines der Epizentren der Flutkatastrophe in der Eifel. Ein Spießrutenlauf durch Polizeikontrollen, Absperrungen, Trümmer und Schlamm, abgebrochenen Straßenzügen und Geröllmassen führte uns schließlich zum Parkplatz eines ansässigen Getränkemarktes, der, wie Helfer vor Ort zu berichten wussten, seit Tagen nebenbei auch noch mehrere Hundert Essen für Helfer kostenlos ausgibt und als zentrale Anlaufstelle dient. Auch ein Ort der weitestgehend verschont blieb von der Zerstörung, was man von den zwei zuvor angefahrenen Stellen nicht behaupten konnte. Doch irgendwo mussten die neun Paletten mit Trinkwasser, Seifenspendern, Gummistiefeln, OP-Masken, Schaufeln und Powerbanks ja abgeladen werden. Hier aber fanden wir gleich Hubwagen, Gabelstapler und unzählige helfende Hände die bereitwillig mitgeholfen haben, die Ladung sicher unterzustellen. Und im direkten Anschluss gezielt zu verteilen.

Organisiert und koordiniert wurde die Aktion vom Karlsruher Verein „Cent hinterm Komma e.V“, unterstützt vom Unternehmernetzwerk „KA-PF“ und dem Mitgliedsunternehmen ITC Gerhard Kessler aus Durlach. „Wir haben unsere Mitglieder aufgerufen und selbstverständlich stießen wir auf offene Ohren, Solidarität und Spendenbereitschaft“, so Gerhard Kessler. Und so folgten auch weitere Firmen, die sofort Hilfe signalisiert haben. Und auch die organisierte Karlsruher Fußball-Fanszene mit dem Fanprojekt Karlsruhe hat ihr schon seit Jahren unermüdliches Engagement damit unterstrichen, dass das Beladen des Trucks schnell organisiert war.

Was sonst geprägt ist von einer der „Sache Fußball“ geschuldeten Rivalität, verwandelte sich spontan in ein altbewährtes Solidaritätsempfinden. „In den Farben getrennt, in der Sache vereint“ – getreu diesem Motto hat „Cent hinterm Komma“ Geschäftsführer und KSC-Behinderten-Fanbeauftragter Carsten de la Porte, Kontakte aktiviert und fand schließlich in der Kölner Fanszene kompetente Verbündete. „Hier kannst du überall helfen. An jeder Ecke, in jedem Haus, in jeder Straße. Aber wichtig im Moment ist einfach direkt abzufragen, was konkret gebraucht wird“, so beschreibt es der Karlsruher Fundraiser. „Ich war so überrascht, was man für einen positiven Spirit dort mit bekommt. Jeder hilft jedem ohne lang zu fragen. Und deshalb fand ich es beeindruckend, wie die oft gescholtenen „bösen Buben“ aus der Ultra-Szene selbstlos mithelfen“, erklärt de la Porte.

Und so konnte auch diese Initiative aus Karlsruhe, angefangen bei der Vermittlung des LKWs, über die Fahrt selbst und die Fracht im Wert von rund 8.000 Euro, ihren Teil dazu beitragen, zumindest ein Stückchen Welt zu retten. „Eine Fanfreundschaft wird daraus jetzt nicht gleich“, weiss de la Porte. Jedoch habe man einmal mehr festgestellt, dass es Anlässe im Leben gibt, bei denen die Vereinsfarben einfach auch keine Rolle mehr spielten und nur noch Solidarität gefragt ist. Und genau an diesemPunkt bekomm die Stadionhymne „You’ll never walk alone“ eine ganz neue Bedeutung.

Wer ganz gezielt helfen will und transparent nachvollziehen möchte, was mit den Spenden passiert, empfehlen wir die Seite www.coloniacs.com

Autor:

Jo Wagner

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