Humbergturm: Kaiserslauterns Aussichtspunkt, Wanderziel und stiller Wächter

Der Humbergturm gehört unbestritten zu den Wahrzeichen von Kaiserslautern | Foto: Jens Vollmer
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Humbergturm Kaiserslautern. Wer den Humbergturm erklimmen will, muss ordentlich Puste mitbringen, denn es gilt allerhand Stufen zu bezwingen. Ein gutes Maß an Schwindelfreiheit ist sicherlich auch von Nutzen. Allerdings ist ein Aufstieg all diese Mühen und Überwindungen wert. Oben angekommen, bietet sich dem Besucher nämlich eine grandiose Aussicht mit schier endloser Fernsicht im 360-Grad-Panorama.

Zunächst geht es über eine umlaufende Freitreppe mit 33 Tritten zum eigentlichen Eingang hinauf. Auf den 8,65 Meter hohen Sockel folgt der schlanke Schaft eines der Wahrzeichnens von Kaiserslautern. Von hier aus führt im Inneren des aus Sandsteinquadern errichteten Turms eine enge, steinerne Wendeltreppe mit weiteren 130 Stufen empor. Bei Gegenverkehr kann es schon mal kuschelig eng auf dem Weg zur Spitze werden.

Grenzenlose Aussicht auf dem Humbergturm

Hat man es dann laut schnaufend und mit schweren Beinen nach insgesamt 163 Stufen ganz nach oben geschafft, folgt endlich die große Belohnung für die körperlichen Mühen. Auf der Aussichtplattform des Humbergturms, exakt 28,16 Meter über dem Boden, zieht ein atemberaubender Rundumblick in den Bann, wie es ihn nur selten in der Pfalz gibt. 452 Meter über dem Meeresspiegel sieht man über den Wipfeln der Bäume des einzigartigen Pfälzerwaldes nicht nur die Barbarossastadt Kaiserslautern in ihrer gesamten Ausdehnung. An Tagen mit guter Fernsicht sind sogar die Höhenzüge der Nordpfalz mit den markanten Gipfeln des Donnersbergs oder des Potzbergs zu sehen.

Es gibt keine bessere Aussicht auf die Barbarossastadt | Foto: Marcus Barz
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Turmeinweihung anno 1900 – ein geschichtsträchtiges Jahr für Kaiserslautern

Die Idee für den Bau eines Turms auf dem Großen Humberg, dem Kaiserslauterer Hausberg, gab es bereits im Jahr 1870. In die Tat umgesetzt hat die Errichtung des inklusive des markanten Spitzdachs insgesamt 35,77 Meter hohe Bauwerk der 1896 gegründete Humberg-Verein. Der Grundstein wurde im Frühjahr 1899 gelegt. Die feierliche Einweihung des Humbergturms erfolgte nach gut einem Jahr Bauzeit schließlich am 2. September 1900. Ein geschichtsträchtiges Jahr für die Westpfalzmetropole, den genau drei Monate zuvor, am 2. Juni 1900, wurde der spätere 1. FC Kaiserslautern aus der Taufe gehoben. Sogar das mit 20.000 Mark veranschlagte Budget für den Bau wurde einst eingehalten. In heutigen Zeiten schier undenkbar, dass Kosten auch im geplanten Rahmen bleiben.

Ziel für Wanderungen aus allen Richtungen

Doch der Humbergturm ist nicht nur ein herrlicher Aussichtspunkt und wie das Rathaus oder das Fritz-Walter-Stadion auf dem nahegelegenen Betzenberg eines der Wahrzeichen der Stadt. Da es glücklicherweise keine Parkplätze in unmittelbarer Nähe des Turms gibt, ist der Weg dorthin zwingend mit einer kurzen oder auch längeren Wanderung verbunden – je nach Gusto und Kondition. Das Spektrum reicht von der verhältnismäßig leichten, auch mit Kinderwagen gut machbaren Zwei-Stunden-Tour über Rundwege bis hin zum strammen, fünfstündigen Höhenweg.

Auch im Winter bieten sich den Besuchern wunderschöne Ansichten vom Humbergturm | Foto: Michael Hochreuter
  • Auch im Winter bieten sich den Besuchern wunderschöne Ansichten vom Humbergturm
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Sternförmig führen leichte, mittelschwere und schwere Wandertouren in alle Richtungen hinauf zum Humberg und wieder von ihm weg. Gespickt sind diese Wege mit weiteren Sehenswürdigkeiten mit Brunnen wie dem Pfaffenbrunnen und natürlich der großartigen Natur des dicht bewachsenen Waldes. Zu den bekanntesten Ausgangspunkten der Routen zum Humbergturm zählen die Rote Hohl, der Wildpark oder das weithin bekannte Ausflugslokal Bremerhof.

Wo parke ich, wenn ich auf den Humberg will?

Der Bremerhof mit seinem riesigen Biergarten ist sicher der klassischste Ausgangspunkt beziehungsweise Zielort für eine Humbergturm-Tour. Von hier aus startet auch die alljährlich im Herbst stattfindende Fackelwanderung, die sich großer Beliebtheit bei Familien erfreut. Der Landgasthof bietet ausreichend Parkplätze für alle Wanderfreunde. Am Schulzentrum-Süd und am Wildpark, in der Nähe des Lokals „Quack“, finden sich ebenfalls größere Parkflächen. Einheimische stellen ihr Auto auch gerne mal auf einem kleinen Parkplätzchen im Bereich des St. Quentin-Rings auf dem Betze nahe des Wildparks ab, um ihre Tour zum Aussichtsturm zu beginnen.

Das beliebte Ausflugslokal Bremerhof ist ein gern gewählter Start- und Zielpunkt einer Wanderung zum "Humbersch" | Foto: view
  • Das beliebte Ausflugslokal Bremerhof ist ein gern gewählter Start- und Zielpunkt einer Wanderung zum "Humbersch"
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Der Humbergturm hat im Laufe der Zeit verschiedene Renovierungen und Sanierungen erfahren, um seinen Erhalt sicherzustellen. Er ist das ganze Jahr über geöffnet und zieht zu allen Jahreszeiten die Leute an. Geschätzt bis zu 30.000 Menschen im Jahr statten ihrem "Humbersch" einen Besuch ab. Familien, Wandergruppen und Schulklassen kommen gerne hierher, um die Aussicht zu genießen und die einzigartige Natur zu erleben. Von geführten Wanderungen über kulturelle Veranstaltungen bis hin zu kleinen Festen wird hier alles geboten. Jene Aktivitäten fördern nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern auch das Bewusstsein für die lokale Geschichte und die Bedeutung des Natur- und Umweltschutzes.

Die Magie eines Sonnenaufgangs auf dem Humbergturm

Der Humbergturm ist nicht nur ein architektonisches Juwel von Kaiserslautern, sondern auch ein wichtiger Teil der regionalen Identität. Für jeden Lautrer Bürger ist es eigentlich ein Muss, regelmäßig dorthin zu pilgern. Er vereint Geschichte, Natur und Gemeinschaft und bleibt ein beliebter Ort für alle, die die Schönheit der Pfalz und ihre Traditionen schätzen.

Abends und morgens bieten sich den Besuchern atemberaubend schöne Einblicke | Foto: Patrick Baumgärtner
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So sieht es auch Werner Lademann, der 1. Vorsitzende des 2001 neu gegründeten Humbergturm-Vereins Kaiserslautern e.V.: „Das Besondere an Kaiserslautern ist, dass es auf der einen Seite die Großstadt gibt und nur ein paar Schritte außerhalb die wunderbare Natur des Pfälzerwaldes. Und als Highlight thront hoch oben der Humbergturm. Wer auf dem Turm einmal am frühen Morgen einen Sonnenaufgang über der noch verschlafenen Stadt erlebt hat, wird das nie wieder vergessen. Das ist etwas absolut Magisches. Die RPTU hat auf ihrer Homepage eine Bucketlist mit den Dingen, die man in der Region unbedingt mal gesehen haben muss. Der Humbergturm steht dort nicht ohne Grund ganz oben – noch vor dem Betze."

Die Fackelwanderung zum Humbergturm ist vor allem ein Highlight für Familien | Foto: Ralf Vester
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Jubiläum steht vor der Tür

2025 steht das 125-jährige Jubiläum des Turms an. Klarer Fall, dass das in irgendeiner Form gefeiert werden muss. Gedanken hat sich der Verein laut Werner Lademann natürlich schon einige dazu gemacht. Lassen wir uns also überraschen, wie man den Humbergturm hochleben lässt. [rav]

Weitere Informationen:
Humbergturm-Verein Kaiserslautern e.V.
Telefon: 0631 58910
E-Mail: info@humberg-kaiserslautern.de
www.humberg-kaiserslautern.de

Tourist Information Stadt Kaiserslautern
Telefon: 0631 365-2316
E-Mail: touristinformation@kaiserslautern.de
www.kaiserslautern.de/tourismus_freizeit_kultur/tourismus/

RPTU Bucket List mit den zehn wichtigsten (Geheim-)Tipps in und um Kaiserslautern
www.zsgw.rptu.de/campusplus/wald/bucketlist/bucketlist-kaiserslautern

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Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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