„Mit Wilhelm Lehmann durch das botanische Jahr“: Soiree am 25. Juni / „Mehr Licht für das (Kinder-)Gedicht“: Lesung und Werkstattgespräch mit Arne Rautenberg am 24. Juni:
Botanik und Poesie

Monatsblatt Juni. Aquarell von Rüdiger Ziegler
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Wildblumen literarisch, botanisch und künstlerisch entdecken konnten Interessierte bereits vergangenes und vorvergangenes Jahr im Rahmen des Kooperations-Projekts „Lehmanns Flora“ ‒ monatsweise an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und im Botanischen Garten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Am Dienstag, 25. Juni, besteht nun erstmals Gelegenheit, den vollständigen Zyklus der Wildblumen-Aquarelle Rüdiger Zieglers samt den Texten des Lyrikers Wilhelm Lehmann (1882 bis 1968) an einem Ort zu erleben.

Für 18 Uhr laden der Botanische Garten des KIT, der Verein seiner Freunde und Förderer und die Institute für deutsche Sprache und Literatur sowie für Biologie und Schulgartenentwicklung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe zu der gemeinsamen Soiree „Mit Wilhelm Lehmann durch das botanische Jahr“ ein. Veranstaltungsorte sind der Botanische Garten des KIT, Fasanengarten 2, und der benachbarte Ökologische Lerngarten der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Studierende der Pädagogischen Hochschule tragen an sieben Stationen, an denen die Wildblumen-Aquarelle Rüdiger Zieglers zu sehen sind, dazu passende poetische Texte aus Wilhelm Lehmanns „Bukolischem Tagebuch“ vor, Botaniker von KIT und Pädagogischer Hochschule erläutern die Wildblumen fachkundig an Original-Pflanzen und ein Kunstdozent demonstriert die traditionelle Herstellung von Aquarellfarben. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter kit-garten-freunde.de/veranstaltungen. Es steht nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung.

Die poetischen Texte Wilhelm Lehmanns betrachten die Wildblumen zu unterschiedlichen Jahreszeiten, sodass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Rundgangs das botanische Jahr abschreiten können. In seinem „Bukolischen Tagebuch“ unternimmt Wilhelm Lehmann den Versuch, die Natur selbst sprechen zu lassen, und zwar als uns unmittelbar umgebende Natur im zyklischen Wechsel der Tages- und Jahreszeiten. „Das wilde Stiefmütterchen sperrt seinen dreifach gezähnten Fruchtmund auf und verstreut seinen ameisenblanken Samen ...“, heißt es beispielsweise im Monatsblatt für Juni.

Lesung und Werkstattgespräch mit Arne Rautenberg

Bereits am Montag, 24. Juni, trägt der Kieler Lyriker Arne Rautenberg – im Rahmen des Kooperations-Projekts von KIT und Pädagogischer Hochschule Karlsruhe – Gedichte für Kinder und Erwachsene sowie seine Gedanken zum zeitgenössischen Natur- und Kindergedicht vor. Die öffentliche Veranstaltung „Mehr Licht für das (Kinder-) Gedicht“ beginnt um 16.15 Uhr an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, Hörsaal 013, Gebäude 1, Bismarckstraße 10. Eintritt frei.

Arne Rautenberg schreibt Gedichte, Essays, Kurzgeschichten, Romane und arbeitet für verschiedene Feuilletons; sein literarisches Hauptbetätigungsfeld ist die Lyrik. Viele seiner Gedichte sind in Schulbücher aufgenommen worden. 2013 erhielt Arne Rautenberg die Liliencron-Poetik-Dozentur und 2016 mit dem Josef-Guggenmos-Preis den ersten Preis für Kinderlyrik, der je in Deutschland vergeben wurde. 2017 wurde Arne Rautenberg in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gewählt. 2018 nahm er in Hausach (Schwarzwald) den LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für junge Literatur entgegen. Die Jury lobte: Seine waghalsigen Wortschöpfungen und Gedichte, in denen auch der Dadaismus und der Futurismus des frühen 20. Jahrhunderts aufblüht, bedienen grandios die ganze Klaviatur kindlicher Gefühle.

Weitere Infos zum Projekt „Lehmanns Flora“ (2017/18) auf www.botanik.kit.edu/garten/1218.php. Weitere Infos zu Arne Rautenberg auf arnerautenberg.de/Person.

Monatsblatt Juni. Aquarell von Rüdiger Ziegler
Arne Rautenberg | Foto: Birgit Rautenberg
Autor:

Regina Thelen aus Karlsruhe

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