Das Kulturzentrum Schauenburgerstraße 5
Gegen den „Mainstream“
Von Heike Schwitalla
Es tut sich was in der Karlsruher Kulturszene. Denn seit Juni hat die Fächerstadt eine neue Kultureinrichtung. Oder doch eher einen Ort für Subkultur? Das liegt sicherlich im Auge des Betrachters. Die Rede ist vom „Kunst- und Kulturzentrum Schauenburg“ – in dem unter anderem die Konzerthalle p8 – der Name stammt noch vom letzten Standort in der Pennsylvania Straße 8, jetzt zu finden ist. Das Kunst- und Kulturzentrum in der Schauenburgstraße 5 definiert sich als einen selbstverwalteten Freiraum, der es sich zum Ziel gesetzt hat, nicht primär am Kommerz orientierter Kultur einen Ort zu schaffen, an dem sie nicht nur existieren, sondern auch wachsen und sich entwickeln kann.
Was mit dem 2011 von Karlsruher Musikern gegründeten „Panorama-Verein“ in der Halle N14 im Karlsruher Rheinhafen begann und 2014 zum p8 in der Nordstadt wurde, soll nun im neuen - rund 3.000 Quadratmeter großen neuen Kulturzentrum im Karlsruher Stadtteil Bulach eine möglichst dauerhafte neue Heimat finden. Hier bietet der Panorama e.V. auf dem Gelände eines ehemaligen Elektrogroßhandels seit Juni Ateliers und Proberäume, veranstaltet regelmäßig Konzerte, Partys, Ausstellungen, und andere Kulturevents. So gab es hier parallel zu der Karlsruher Kunstmesse „art“ die Begleit- oder Gegenveranstaltung „zart“ – eine Ausstellungsmöglichkeit für weitgehend noch unbekannte Künstler aus der Region.
Unter anderem haben sich in der Schauenburgerstraße 5 neben dem p8 Theatergruppen, der Verein Retrogames mit seiner Sammlung alter Konsolen, Spielautomaten und Flipper, und das Café Noir - mit der Küfa (Küche für alle) und einem Umsonstladen auf dem Areal angesiedelt. Auch auf der großzügigen Außenfläche können Veranstaltungen durchgeführt werden.
Die Konzerthalle des p8 ist auf bis zu 600 Besucher ausgelegt und bietet seit einigen Monaten nicht nur Spielfläche für regionale Bands, sondern auch für internationale Acts auf Tour. Zudem sorgen elf Proberäume und 15 Künstler-Ateliers dafür, dass sich die Raumnot der Karlsruher Kunst- und Kulturschaffenden zumindest etwas entspannt hat.
Das neue Kunst- und Kulturzentrum in der Schauenburgerstraße soll aber vor allem den Karlsruhern einen Raum für Kreativität bieten – gleichermaßen ein Schutz- und Freiraum für alle Kulturschaffenden und Kulturinteressierten, auch jenseits des Mainstreams. Ein Raum, in dem alle Beteiligten – fern jeder Art von Menschenfeindlichkeit und über ideologische oder parteipolitische Grenzen hinweg – aufeinander achten und sich gegenseitig respektieren und unterstützen.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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