Kunsthalle, Architektur & Installationen
Thematische Vielfalt aktuell im Karlsruher ZKM

Klassische Ansicht in der Kunsthalle - während der Bauzeit sind etliche Werke im ZKM zu sehen | Foto: Archiv Norbert Miguletz
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  • Klassische Ansicht in der Kunsthalle - während der Bauzeit sind etliche Werke im ZKM zu sehen
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Karlsruhe. An der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe ging eine Ära zu Ende: Die Langjährige Direktorin Pia Müller-Tamm wurde in den Ruhestand verabschiedet. Die Kunsthistorikerin stand 14 Jahre lang an der Spitze des Museums. „Pia Müller-Tamm ist Kunsthistorikerin, Ausstellungsmacherin und Museumsmanagerin mit Leib und Seele, mit Herz und Verstand, mit Gespür und Geschick“, so Kunstministerin Petra Olschowski: "Sie hat sich als Direktorin in einem überaus hohen Maß für die Kunst im Land und für museale Belange engagiert und persönlich eingesetzt – auch dank ihrer herausragenden fachlichen Expertise.“

Rückblick
In die Amtszeit von Müller-Tamm fallen bedeutende Schauen wie die großen Landesausstellungen wie „Hans Baldung Grien“ oder „Die Meister-Sammlerin. Karoline Luise von Baden“ bis zu ungewöhnlichen kuratorischen Ansätzen. Mit Ausstellungsformaten wie „Unter vier Augen“ setzte sie Akzente, indem sie Porträts mit eigens verfassten Gedichten, Geschichten und Essays renommierter Autorinnen und Autoren verband. Mit großem Applaus wurde sie am vergangene Woche verabschiedet.

Innovative Wege der Kunstvermittlung
Durch oftmals digitale Formate ist es Müller-Tamm gelungen, die Kunsthalle Karlsruhe noch stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. In 14 Jahren konnte sie das Profil des Museums durch kluge Erwerbungen und wissenschaftliche Projekte weiter schärfen. Zu ihren zentralen Projekten gehörte zudem die dringend notwendige Verbesserung der baulichen Situation des Museums: „Die Sanierung und die Neukonzeption der Kunsthalle Karlsruhe sind ein Top-Projekt der Landesregierung, das Pia Müller-Tamm maßgeblich angestoßen hat“, betonte die Ministerin.

"Kunsthalle Karlsruhe@ZKM"

Die Eröffnung der sanierten Kunsthalle Karlsruhe ist für 2028/29 geplant. Seit Ende April werden Werke aus der Kunsthallen-Sammlung mit Unterstützung des Landes im ZKM gezeigt. „Ich freue mich sehr, dass mit dem Ende meiner Arbeit für die Kunsthalle die Sammlung in Teilen wieder öffentlich sichtbar ist", so Müller-Tamm. "Im ZKM können wir einige echte Neuheiten präsentieren, nicht nur konzeptionell, sondern auch durch großartige Neuerwerbungen von zwei Sammlungen, die jetzt erstmals in Ausschnitten vorgestellt werden."

Infos: Nachfolger von Müller-Tamm wird der Kunsthistoriker Prof. Dr. Frédéric Bußmann, der derzeit noch die Kunstsammlungen Chemnitz leitet und sein Amt im August antritt.

Frédéric Bußmann wird neuer Wissenschaftlicher Direktor

ZKM im Fokus
Aktuell ist aber das ZKM auch in anderen Bereichen im öffentlichen Fokus, denn für einen Vortrag kommt Architekt Ole Scheeren: "form follows fiction" ist das Thema, zu dem der in Karlsruhe aufgewachsene Architekt am Donnerstag, 4. Mai, ab 19 Uhr (Eintritt frei) in der Ausstellung "ole scheeren : spaces of life" referiert.

Seit dem 10. Dezember (das "Wochenblatt" berichtete) ist im ZKM in Karlsruhe die Ausstellung "ole scheeren : spaces of life" mit raumfüllenden Architekturmodellen zu sehen. Am kommenden Donnerstag wird der international tätige Architekt im Rahmen der Ausstellung einen Vortrag zu seinem Manifest halten.

Entwürfe & Modelle von Ole Scheeren im Karlsruher ZKM

Scheerens Vortrag dreht sich um das Prinzip "form follows fiction": Was wäre, wenn Architektur zur Summe der Erfahrungen, Gefühle und Erinnerungen werden könnte, die sie hervorruft? Anhand von Referenzen aus seiner Praxis zeigt Scheeren, wie er Fiktion als Gestaltungsmittel für Architektur versteht. Für Scheeren ist Architektur ein Organismus, "der mit dem Leben verwoben ist": Er entwirft Prototypen, die einst getrennte Bereiche wie Wohnen und Arbeiten, öffentlich und privat, Kultur und Kommerz neu definieren, indem er Räume gestaltet, die auf den Bedürfnissen und Erfahrungen der Menschen basieren. Die im ZKM groß angelegte Einzelausstellung "ole scheeren : spaces of life" des in Karlsruhe aufgewachsenen Architekten, erforscht, wie Architektur zu einer Bühne für das Leben und die Geschichten der Menschen wird.

Am Freitag, 5. Mai, gibt Scheeren zudem eine öffentliche und kostenfreie Führung durch die Ausstellung. Beginn ist um 15 Uhr. Aufgrund der begrenzten Teilnehmendenzahl ist eine Online-Anmeldung unter www.zkm.de erforderlich.

Infos: Die Ausstellung "ole scheeren : spaces of life" ist noch bis zum 4. Juni in den Lichthöfen 8+9 im ZKM in Karlsruhe zu sehen, www.zkm.de

Autor:

Jo Wagner

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