Bildhauer präsentieren Werke im Kalthaus
„Verlangen nach Zeit“ in Karlsruhe
Karlsruhe. In Kooperation mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe präsentieren die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zeitgenössische Kunst im Kalthaus des Botanischen Gartens Karlsruhe. Bereits im fünften Jahr stellen junge Künstlerinnen und Künstler ihre Werke aus. Der zweite Teil der Sommerausstellung mit dem Titel „Verlangen nach Zeit“ ist bis zum 9. Oktober zu sehen.
Kunst im Kalthaus
Das Kalthaus, einer der historischen Glasbauten des Botanischen Gartens Karlsruhe, bietet im Sommer freie Flächen. Denn hier überwintern die zahlreichen exotischen Kübelpflanzen, die während der warmen Monate im Freien die Akzentesetzen. Diese Fläche ist von Samstag, 6. August, bis Sonntag, 9. Oktober, die Bühne für Kunstinstallationen von Nick Hermann und Malte Römer. Die
Ausstellung „Verlangen nach Zeit“ ist der zweite Teil der diesjährigen Sommerkooperation der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Bereits zum fünften Mal findet eine Ausstellung in dieser Form im historischen Monument statt.
Wunsch nach mehr Zeit
Mit dem „Verlangen nach Zeit“ setzen sich die beiden Bildhauer in ihren kinetischen Skulpturen und Installationen im Kalthaus mit diesem Phänomen auseinander. Die Objekte mit ihren ruhigen und gleichförmigen Bewegungen sind dabei als klares Gegenbeispiel
zur digitalen Hochgeschwindigkeits-Gesellschaft gedacht. Optisch heben sich die Werke durch die verwendeten Materialien – wie Stahl und Edelstahl – stark von der pflanzlichen Umgebung im Kalthaus ab.
Weitere Materialien, wie etwa Holzplatten, lassen aber einen Anklang an die Pflanzenwelt des Botanischen Gartens erahnen. Sobald sich die Kunstobjekte in Bewegung setzen und in den Raum greifen, wird die Verbindung mit der Architektur der Gewächshäuser und den Pflanzen stärker. Für Besucherinnen und Besucher eröffnen sich durch die stetige Veränderung immer wieder neue Perspektiven und Reflexionsflächen.
Historische Verbindung
Seit der Wiedereröffnung der sanierten Schaugewächshäuser im Jahr 2018, besteht die Zusammenarbeit von Kunstakademie und Schlösserverwaltung. Die Sommerausstellung der Studierenden an dem historischen Ort hat sich inzwischen etabliert und kann dabei auch auf eine ältere Verbindung zurückschauen: Der Botanische Garten Karlsruhe entstand ab 1808 nach Plänen von Friedrich
Weinbrenner. Der Architekt war selbst einst Schüler und später Leiter der markgräflichen Zeichenakademie, die in unmittelbarer Nähe zum Botanischen Garten und der Kunstakademie auf dem heutigen Gelände der Staatlichen Kunsthalle stand. Dass moderne Kunst und historische Orte sich gut ergänzen, ist in den Schlössern und Klöstern des Landes immer wieder zu erleben: Regelmäßig
bieten die Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs den Rahmen für Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.
ww.botanischer-garten-karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.