Sammlung bei „Retro Games“ in Mühlburg
Zurück in die 80er
Karlsruhe. „Das Ganze ist eigentlich aus einer Schnapsidee entstanden: 2002 hat sich eine Gruppe von Videospielbegeisterten gefunden und dann haben wir einfach losgelegt. Für viele ist das Nostalgie pur“, sagt Jörg Lennhof von „Retro Games“.
Der Verein ist wohl der erste seiner Art in Deutschland, der sich dem Erhalt und der Pflege der Videospielkultur gewidmet hat.
Im Clubraum in Mühlburg ist eine bundesweit einmalige Sammlung von „Arcade-Spielautomaten“ zu finden. 50 Originale wie „Pac-Man“, „Donkey Kong“, „Space Invaders“, „Asteroids“ oder „Tetris“ lassen vor allem die Herzen derjenigen höher schlagen, die in den 70er und 80er Jahre aufgewachsen sind.
Dicht aneinandergereiht stehen die Geräte mit ihren Joysticks, überall im Raum flimmert es – und über 70 weitere Klassiker stehen im Lagerraum. „Die Geräte sind vornehmlich aus der Zeit von 1973 bis 1995“, erklärt Lennhof: „Wir warten und reparieren alle selbst. Das ist noch eine relativ einfache Technik. Da kann man noch schrauben.“
Als „Golden Age“ der Videospielgeräte nennt der 50-jährige die Jahre zwischen 1980 und 1984: „Da gab es eine Explosion an Kreativität. Bereits ab Ende der 70er Jahre sah man farbige, verfeinerte Grafiken“, weiß der Videospielfreak. Auch klassische Flippergeräte haben neben einem Einblick in die Spielkonsole-Geschichte vom „Atari 2600“ bis zum „Commodore 64“ oder „Nintendo 64“ ihren Platz: Ob „Terminator“ oder „Star Wars“: Die Kugeln im Flipper sind im Clubraum auch permanent am Rotieren.
An jedem Gerät hängt dazu eine Info zur Historie. An den Clubabenden samstags – ein geringer Obulus ist für Nichtmitglieder zu entrichten – sind die Geräte frei bespielbar: Wer auf den Button drückt, hat immer ein neues Spiel am Start, denn der Einwurf wurde deaktiviert.
Kein Wunder, dass die Geräte wieder gefragt sind. Begünstigend kommt hinzu, dass nebenan das „Gotec“ sein Domizil hat: Wer also mal gerade keine Lust auf Dancefloor hat, kommt rüber zum Zocken. „Die Leute entdecken, dass man mehr Spaß hat, wenn man gemeinsam spielt als allein in der Bude zu zocken“, so Sebastian Zientek, der seit 2004 bei „Retro Games“ ist: „So wie man es in den 80ern gemacht hat.“ Das Erstaunliche: Die Altersstruktur ist relativ gemischt, von 16, 17 bis zu Leuten Anfang 60. Das Analoge feiert ganz offensichtlich Renaissance – in Mühlburg. voko
Infos: www.retrogames.info
Autor:Jo Wagner |
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