19. Round Table Tourismus stellt Potential der Vermarktung für Karlsruhe vor
Bauhaus-Jubiläum: Karlsruhe besinnt sich auf architektonische Stärken

Dammerstock | Foto:  www.karlsruhe-tourismus.de
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Bauhaus und Modernes Bauen findet man nur in Berlin, Dessau oder Weimar? Keineswegs, so lautete das einhellige Fazit des 19. Round Table Tourismus Karlsruhe am 13. Februar 2019. Rund 70 Vertreter aus Kultur, Politik, Architektur und Tourismus waren in das Landratsamt Karlsruhe gekommen, um sich über die vielfältigen und bemerkenswerten Beispiele für Architektur der Moderne in Karlsruhe zu informieren.

„Das 100jährige Jubiläum der Bauhaus-Gründung ist eines der großen Kulturereignisse in Deutschland“ erläutert Klaus Hoffmann, Geschäftsführer der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH, „daher ist das auch ein wichtiges touristisches Ereignis. Wir haben das zum Anlass genommen, alle Akteure in der Stadt zusammenzubringen, um dieses spannende Thema für Karlsruher und Touristen gleichermaßen erlebbar zu machen.“

Mit Erfolg: Zahlreiche Karlsruher Einrichtungen leisten Beiträge zum Themenjahr mit Ausstellungen, Führungen und Vorträge, um auf das architektonische Erbe der Stadt aufmerksam zu machen. Die Programmpunkte sind in der Broschüre „Bauhaus 2019 und das Moderne Bauen in Karlsruhe“ zusammengefasst. Hier werden auch erstmals die bedeutenden Bauwerke und Siedlungen der badischen Metropole gemeinsam aufgeführt und erläutert. Anschaulich sind sie in einer Karte von Karlsruhe verzeichnet, so dass Architekturinteressierte bei Spaziergängen oder Radtouren die außergewöhnlichen Bauten selbst erkunden können. Die Broschüre ist bei der Tourist-Information Karlsruhe und allen Partnern erhältlich.

Karlsruher Architektur: Modernes Design und innovative Stadtteilplanung
Die Kunsthistorikerin und Expertin für Modernes Bauen, Nina Rind, gab den Teilnehmern des Round-Table einen umfassenden Überblick über die gebaute Avantgarde in Karlsruhe. So ist beispielsweise das Landratsamt, das mit 72 Metern höchste Gebäude der Karlsruher Innenstadt, ein bis heute eindrucksvolles Beispiel des „Internationalen Stils“ nach amerikanischem Vorbild. Innovativ zeigte sich Karlsruhe bereits 1907 mit der Gründung der Gartenstadt in Karlsruhe-Rüppurr, die zusammen mit der Dresdener Siedlung Hellerau zu den ersten Gartenstädten Deutschlands gehört.

„Die Partner der Arbeitsgruppe Bauhaus haben sich mit viel Enthusiasmus eingebracht, um die architektonischen Highlights der Stadt ans Licht zu bringen, von der Dammerstocksiedlung bis zum Bundesverfassungsgericht und der Schwarzwaldhalle, aber auch Schulgebäude, Kirchen und Privathäuser“, erzählt Stephan Theysohn, Stabstelle Kultur bei Karlsruhe Tourismus. „Das hat uns auch die Nachhaltigkeit des Projekts aufgezeigt, das Thema Moderne Bauen wird auch nach dem Bauhaus-Jubiläumsjahr für Karlsruhe und den Tourismus von großer Relevanz bleiben.“

Karlsruhe als Teil der deutschlandweiten Grand Tour der Moderne
Karlsruhe ist mit gleich zwei Objekten – der Dammerstocksiedlung und der Schwarzwaldhalle – in der Grand Tour der Moderne vertreten. Anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums führt die Grand Tour anhand von 100 ausgezeichneten Stätten herausragender Architektur auf einer deutschlandweiten Route durch die Geschichte der Moderne von 1900 bis 2000. Die Dammerstocksiedlung ist in den 1920er Jahren als Bauausstellung errichtet und von Bauhaus-Gründer Walter Gropius als federführendem Architekten verwirklicht worden. Das „Neue Bauen“ ermöglichte funktionale Räume mit Einbauküchen und Klappbetten und erhöhte die Lebensqualität der Bewohner durch bessere Sanitäranlagen und mehr Tageslicht. Heute zählt der Dammerstock zu den begehrtesten Stadtteilen und versprüht ganz ohne gründerzeitliche Prunkbauten seinen eigenen Charme.

Als ausgezeichnete Stätte herausragender Architektur gilt auch die Schwarzwaldhalle auf dem Karlsruher Festplatz als wegweisend für die moderne Nachkriegsarchitektur der 50er-Jahre: Die in nur acht Monaten geplante und fertiggestellte, rundum verglaste Schwarzwaldhalle wurde als erste Halle Europas mit einer sattelförmig geschwungenen Hängedachkonstruktion aus Spannbeton gebaut und galt seinerseits nicht nur für die Karlsruher, sondern auch für die Bauwelt des In- und Auslands als eine architektonische Sensation.

„Die ganze Welt ein Bauhaus“ ab Herbst 2019 im ZKM
Als ein Highlight wird das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe am 25. Oktober 2019 die Ausstellung Die ganze Welt ein Bauhaus eröffnen. Das ZKM wurde als „digitales Bauhaus“ gegründet, mit dem Ziel die Arbeit des Bauhaus fortzuführen und auf das digitale Zeitalter zu übertragen. Die Schau feierte ihre Premiere in Buenos Aires und war im Anschluss auf Tournee durch Argentinien und Mexiko. Der Titel ist programmatisch. „Die ganze Welt ein Bauhaus“ ist ein Zitat des Bauhausschülers und -lehrers Fritz Kuhr (1928). Es spielt auf die Auflösung der Grenzen zwischen Kunst, Handwerk und Technik, wie sie der Bauhaus-Gründer Walter Gropius proklamiert, an. Die Schau stellt die Themen und die Rezeption des Bauhaus in einen globalen Kontext. (ktg)

www.karlsruhe-tourismus.de/bauhaus

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Autor:

Jo Wagner

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