BUND zur Vereinsfusion und Sportstättenverlagerung in Rüppurr
BUND, LNV und NABU fordern verträgliche Lösung für Landwirtschaft und Natur
Karlsruhe. Die derzeitige Diskussion um die geplante Verlagerung von Sportanlagen an den Brunnenstückweg in Rüppurr kommentieren der Ortsverband Karlsruhe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Arbeitskreis Karlsruhe des Landesnaturschutzverbands Baden Württemberg (LNV) und die Gruppe Karlsruhe des Naturschutzbund Deutschland (NABU) wie folgt: „Sportvereine und Wohnbebauung sind die Gewinner, die Landwirtschaft der Verlierer! Dringend benötigt sind jedoch Flächen für die Versorgung der Menschen im Raum Karlsruhe mit regional und naturverträglich produzierten Lebensmitteln. Der Verlust von 5 Hektar landwirtschaftlicher Fläche alleine zu Lasten eines Biolandhofes ist nicht akzeptabel. Wir fordern, dass eine verträgliche Lösung gefunden wird, die neben den Belangen der Sportvereine und des Wohnungsbaus auf den aufgegebenen Sportflächen im Stadtgebiet auch die Landwirtschaft und den Naturhaushalt angemessen berücksichtigt. Statt Kunstrasenflächen in der Feldflur neu anzulegen, gilt es die Wiederherstellung artenreicher Wiesen und die ökologische Produktion gesunder Lebensmittel gemeinsam voranzubringen.“
Nach Einschätzung der Naturschutzverbände BUND, LNV und NABU stellt der Verlust von 5 Hektar Fläche für den als einzigen Betrieb betroffenen Biolandhof auf den Rüppurrer Wiesen eine erhebliche Belastung dar. Diese Fläche wird derzeit zur Futtererzeugung für den Milchviehbestand des Hofes genutzt. Dieser Flächenverlust würde damit eine Verringerung des Tierbestandes erzwingen. Dies passte nicht in eine Zeit, in der immer mehr Menschen regional und ökologisch erzeugte Lebensmittel kaufen wollen.
BUND, LNV und NABU weisen darauf hin: Um dem immer weiter voranschreitenden Artensterben entgegen zu wirken, gibt das neue Naturschutzgesetz Baden-Württemberg den Ausbau des Anteils der ökologischen Landwirtschaft auf 30 bis 40 Prozent bis zum Jahr 2030 als Ziel vor. Und dieses Ziel kann nur vor Ort umgesetzt werden!
Der Anlage eines Fußballplatzes mit Kunstrasen stehen BUND, LNV und NABU grundsätzlich ablehnend gegenüber. Es ist davon auszugehen, dass dadurch Mikroplastik in die umliegenden Böden eingetragen wird.
BUND, LNV und NABU fordern, dass vor weiteren Schritten zunächst Ersatzflächen für den betroffenen Hof gesucht werden. Dies sollte in einer interkommunalen Zusammenarbeit mit der Stadt Ettlingen geschehen. Ziel sollte es dabei sein, die Futterversorgung für Höfe mit Viehhaltung gemeinsam mit dem Ziel der Wiederherstellung artenreicher Wiesen voranzubringen.
Für Rückfragen: Hartmut Weinrebe, BUND-Regionalgeschäftsführer, 0721 358582
Autor:BUND Regionalverband Mittlerer Oberrhein aus Karlsruhe |
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