Das ZKM ist ein „world leading centre“
Kultur. Einen Einblick in seine Visionen und Pläne gab Alistair Hudson, der neue wissenschaftlich-künstlerische Vorstand des Karlsruher ZKM, es sei gewissermaßen ein „walk through our thoughts“, wie es der 54-jährige Brite in einem Pressegespräch bezeichnete. Der Nachfolger von Peter Weibel betonte, dass das ZKM kein „fixing“ brauche, denn es funktioniere ja, „aber wir werden in Bewegung bleiben, denn wir müssen uns an die Herausforderungen der Zeit anpassen.“
Kultur müsse für die Gesellschaft angeboten werden, „verzehrbar“, schließlich geben Gesellschaft und Welt der Kultur auch gewisse Rahmen vor, in der sie leben möchte, die so die Gesellschaft auch abbildet. Das würde gut in der Ausstellung „Renaissance 3.0“ sichtbar, bei der es zum Beispiel auch einen „Pool of Tools dafür geben würde.
„Interlokalität“: Zunächst aber bliebe das Angebot, denn es „läuft ja auch schon“, doch peu à peu würde das ZKM auch weiter kooperieren unter anderem mit weiteren Institutionen, mit Musik, Performance, mit Festivals, mit Wissenschaft und weiteren Feldern, auch außerhalb Karlsruhes und Deutschland, so Hudson, der sich sehr gut in Karlsruhe aufgenommen fühlt. Karlsruhe also mit der Welt – und die Welt mit Karlsruhe und dem ZKM vernetzen.
Das ZKM möchte sich mit den anderen Institutionen im Karlsruher Hallenbau – HfG, Städtische Galerie und aktuell auch die Kunsthalle – als Kulturareal weiterentwickeln, wie es auch Staatssekretär Arne Braun formulierte. So könnte es unter Hudson eine neue Ära geben, die aber keinen Bruch zur bisherigen Ära sein muss, so Karlsruhes Oberbürgermeister und Stiftungsratsvorsitzender Frank Mentrup. Denn in seiner Arbeit vereinigt das ZKM zugleich Forschung und Produktion, Ausstellungen und Aufführungen, Sammlung und Archive, Vermittlung und Veranstaltungen – interdisziplinär.
Das ZKM sei „a world leading centre“, dessen weltweite Sichtbarkeit weiter hochgehalten werden müsse, schließlich gebe es hier jede Menge Möglichkeiten – schon alleine durch Besucher und Mitarbeiter, die selber alle in eigenen Netzwerken seien, sich so auch einbringen könnten in die Themen – und bei der Sichtbarkeit. 2024 würde dann die Handschrift von Hudson auch im Programm sichtbar, so der Brite, der dabei die permanenten Kollektionen in den Fokus rückte. Unter anderem sei Gaming ja auch als Kunstform zu sehen, was in einer eher dynamischen Präsentation der Kollektion künftig zum Ausdruck kommen würde.
www.zkm.de
Autor:Jo Wagner |
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