Innovationsfonds Kunst: Land unterstützt 31 Projekte mit 1,1 Millionen Euro
Engagierte Kunst- und Kulturszene wird in Karlsruhe gefördert
Region. Mit mehr als 160 Anträgen aus ganz Baden-Württemberg haben sich Kunst- und Kultureinrichtungen um eine Förderung im Innovationsfonds Kunst beworben.
Davon werden 31 Projekte – unter anderem aus Karlsruhe (Kinemathek und ZKM, Infos am Ende) und Pforzheim (Südwestdeutsches Kammerorchester) – mit rund 1,1 Millionen Euro gefördert. „Der Innovationsfonds Kunst Baden-Württemberg steht für die Schaffung kreativer Freiräume für mutige künstlerische Vorhaben. Die ausgewählten Projekte stellen genau das erneut unter Beweis. Das Publikum hat dadurch die Chance, neue Perspektiven einzunehmen und neuartige künstlerische Erfahrungen zu machen“, betonte vergangene Woche Kunststaatssekretärin Petra Olschowski anlässlich der Bekanntgabe der Programmentscheidung.
Engagierte Kunst- und Kulturszene in Baden-Württemberg
„Besonders beeindrucken die überzeugende Qualität, die vielfältigen konzeptio-nellen Ansätze und engagierte Herangehensweise bei den geförderten Projekten. Ziel ist es, Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven zusammenzubringen, damit sie in einen Dialog eintreten, sich den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit stellen und Zukunftsvisionen und Gestaltungsräume entwickeln können. Damit setzt die Kunst- und Kulturszene in Baden-Württemberg ein starkes Signal für künstlerische Freiheit und Vielfalt in allen Sparten. Ich bin froh, dass wir in Baden-Württemberg auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit haben, vielversprechende und neuartige Projekte finanziell zu unterstützen“, so Olschowski.
Eine Förderung durch den Innovationsfonds Kunst ist für alle Sparten offen. Gefördert werden insbesondere transdisziplinäre Ansätze, Formate zur Öffnung kreativer Freiräume, Vorhaben zur Stärkung von Kunst und Kultur als wichtigem Standortfaktor und Maßnahmen zur Erprobung neuer und partizipativer Vermittlungskonzepte. (km/rj)
Infos: Der 2012 geschaffene Innovationsfonds Kunst ist ein Baustein in der Kulturpolitik des Landes. Mit dem Fonds werden neue Spielräume in sämtlichen Sparten und Bereichen der Kunstszene geschaffen. Die zusätzliche Förderung ermöglicht es, kulturelle Akzente zu setzen und Schwerpunkte auszubauen. Seit der Einführung des Innovationsfonds wurden 573 Projekte und Maßnahmen mit 15,1 Mio. Euro unterstützt.
Projekte
Kinemathek Karlsruhe – Projekt "Gemeinsam gewollte Gesamtkonzeption" – Unter dem Titel „Gemeinsam gewollte Gesamtkonzeption“ widmet sich die Kinemathek Karlsruhe in einer dreimonatigen Veranstaltungsreihe rechtsradikalen Tendenzen und Strukturen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Bestehend aus einem Film-, einem Ausstellungs- und einem Diskursprogramm beschäftigt sich das Projekt mit der Geschichte und Gegenwart rechtspopulistischer und rechtsradikaler Politik sowie rechtsextremen Terror in Deutschland, den Akteuren und ihren Netzwerken. Gleichzeitig werden Räume geschaffen für die Diskussion und Entwicklung zivilgesellschaftlicher Antworten.
ZKM Karlsruhe – Projekt Walter Giers. Electronic Art – Der 2016 in Schwäbisch-Gmünd verstorbene Künstler Walter Giers gehört zu den Pionieren der apparativen Medienkunst. Als prototypischer Vertreter einer alternativen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts hat Giers, der seit den späten 1960er-Jahren im Grenzbereich zwischen Musik, Technik und bildender Kunst gearbeitet hat, schon früh auf die Durchdringung des Alltags durch Medien reagiert und den Prozess des technologischen Fortschritts kritisch begleitet und hinterfragt. Das ZKM plant, den Nachlass des Künstlers restauratorisch aufzuarbeiten und in einer Ausstellung zu präsentieren.
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim – Projekt Teilhabe und Integration durch klassische Musik – Das Programm des Kammerorchesters sieht Aufführungen leichterer und "ernsterer" klassischer Musik in Einrichtungen vor, in denen Menschen dauerhaft oder vorübergehend leben und von dort aus keinen oder keinen leichten Zugang zu Veranstaltungen mit klassischer Musik haben. Dazu zählen Behinderteneinrichtungen, Seniorenzentren, Hospize, Einrichtungen für Demenzkranke und Gefängnisse.
Autor:Jo Wagner |
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