Großer Info-Bedarf nach Coronavirus-Fall in Karlsruhe
Fast 250 Anrufe gingen rund um Corona am Bürgertelefon ein

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Karlsruhe. Insgesamt fast 250 Anrufe mit Fragen zum Coronavirus gingen am Wochenende bei der eigens dafür eingerichteten Telefon-Hotline der Stadt Karlsruhe ein. „Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern aus Karlsruhe und dem Umland mit unserem gut und dankbar angenommenen Angebot sicher nicht alle, aber einige Sorgen nehmen können“, zieht Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup ein positives Fazit. Die sieben im städtischen Call-Center eingesetzten Agenten des Ordnungs- und Bürgersamts (OA) verschafften Orientierung, vor allem anhand der gültigen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) sowie des örtlichen Gesundheitsamts, mit dem die Stadtverwaltung in ständigem Austausch steht.

„So konnten wir angesichts vieler leerer Supermarkt-Regale darauf verweisen, dass nach wie vor kein Anlass zu mehr als gewöhnlicher Bevorratung besteht und dass der Anruf beim Hausarzt bei grippeähnlichen Symptomen oder nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet im allgemeinen Interesse der beste erste Schritt bleibt“, führt OA-Leiter Dr. Björn Weiße aus, der auch die Hotline verantwortete. Der Erklärung des Kultusministeriums folgend, sollten sich zum oft angesprochenen Schulbeginn nach den Fastnachtsferien am Montag, 2. März, auch nur diejenigen rückversichern, die sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Risikogebiet aufhielten oder (möglicherweise) Kontakt zu einer nachweislich am Corona-Virus erkrankten Person hatten.

Rückkehrer aus Risikogebieten: Städtische Beschäftigte sollten zuerst Kontakt zur Dienststelle aufnehmen
Das gilt ebenso, angelehnt an den Hinweis für Beschäftigte des Landes, etwa seitens des Innen- und Kultusministeriums, für Beschäftigte städtischer Dienststellen, entschied OB Mentrup. Betroffene Mitarbeiter bittet er mit sofortiger Wirkung, sich vor Dienstantritt zuerst mit der jeweiligen Personalstelle in Verbindung zu setzen. So soll geklärt werden, ob es Bedenken gegen einen Dienstantritt gibt und die Betroffenen präventiv zu Hause bleiben sollten.
Wer als privat Beschäftigter nicht weiß, ob er wegen einer möglichen Erkrankung oder Ansteckung zur Arbeit gehen sollte, weil zum Beispiel der Busfahrer stark hustete, wie einmal geschildert, bleibt – so die Rückmeldung – an den jeweiligen Arbeitgeber verwiesen. Zur medizinischen Versorgung sollten alle ebenfalls den allgemeingültigen Empfehlungen folgen.

Die Kontakte eines Geschäftsreisenden aus Nürnberg, der bei seinem Aufenthalt in Karlsruhe positiv auf den Corona-Virus getestet wurde, hat das Gesundheitsamt geklärt. Es handelt sich um 19 Personen, die wie der gegenwärtige Patient des Städtischen Klinikums zu einer Veranstaltung in der Messe Karlsruhe angereist waren. Sie alle, darunter nach neuen Erkenntnissen ein Mann aus Karlsruhe, befinden sich in häuslicher Quarantäne. Zu den Anrufern zählten auch Besucher der fraglichen Veranstaltung. Es ist aber nachweislich ausgeschlossen, dass das Publikum Kontakt zu den Referenten hatte. Auch von den Hotels, in denen diese sich aufhielten, ging und geht kein Risiko aus, war zu versichern.

Fahren mit öffentlichen Personenverkehr uneingeschränkt möglich
Die Frage, ob ein uneingeschränktes Fahren mit dem öffentlichen Personennahverkehr oder etwa ein Besuch von Schwimmbad und Sauna möglich bleibt, konnte bejaht werden unter Verweis auf die allgemeingültigen Handlungsempfehlungen und Ansteckungsrisiken.

Oft Hände waschen, kein Händeschütteln und in Taschentuch oder Armbeuge husten und niesen
Etliche Anrufer, darunter Betroffene, auch solche, die sich krank oder unsicher fühlten, erkundigten sich nach Schutzmöglichkeiten. Während noch kein Impfstoff gegen das Corona-Virus existiert, bleibt unter anderem ratsam – auch angesichts der aktuellen Grippewelle, betont das RKI dazu, sich gründlich und regelmäßig die Hände zu waschen, auf das Händeschütteln zu verzichten und in Taschentuch oder Armbeuge zu husten und zu niesen.

Hotline des Landesgesundheitsamts steht ab Montag zur Verfügung
Ab Montag, 2. März, ist von 9 bis 18 Uhr die Hotline des Landesgesundheitsamts über das Regierungspräsidium Stuttgart Anlaufstelle für Rat suchende Bürgerinnen und Bürger unter der Telefonnummer 0711/90439555. Wie Bundes- und Landesbehörden sieht Karlsruhes Stadtoberhaupt nach wie vor keinen Anlass zur Panik und versichert zugleich, „die Stadt Karlsruhe wird weiterhin alles in ihrer Macht Stehende tun, um die federführenden Stellen zu unterstützen, außerdem die dynamische Entwicklung beobachten und abgestimmt bewerten“.

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Jo Wagner

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