Wenig Akzeptanz / „AKB“-Chef Rempp moniert zu wenig gute Lösungen
Gehwegpark-Verbot in Karlsruhe schafft Verdruss
Karlsruhe. Seit Anfang 2019 macht die Stadt ernst – soll heißen: Widerrechtliches Gehwegparken wird mit einem Strafzettel geahndet.
Nachdem die mehrjährige Prüfungsphase unter anderem mit dem Einzeichnen und Wegfallen von Parkplätzen abgeschlossen ist, geht’s Pkw-Fahrern nun ans Portemonnaie.
Zuvor waren für einen Übergangszeitraum Hinweiszettel an Falschparker verteilt worden. Das jahrzehntelange geduldete Gehwegparken hat nun ein Ende. Kritisch betrachtet Helmut Rempp, Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine“ (AKB), die Maßnahmen. Aus seiner Sicht seien „nicht nur an einigen Ecken“ keine für alle zufriedenstellende Lösungen gefunden worden, wie die Stadt anführt. Vielmehr seien durchweg in allen gewachsenen Stadtteilen mit dörflichem Charakter die Lösungen nicht zufriedenstellend.
Während die Stadt resümiert, dass durch die Partizipation der Vereine eine hohe Akzeptanz erreicht worden seien, sieht dies Rempp anders: „Die hohe Akzeptanz ist an uns Bürgervereinen vorbei gegangen. Diese können ein anderes Bild zeichnen“, schrieb er auch im Bürgerheft. Auch im Gespräch mit dem „Wochenblatt“ unterstrich Rempp seine kritische Haltung: Das Gros der Ideen zu Ausgleichsmaßnahmen der Bürgerschaft seien kategorisch abgelehnt worden.
Auch die von der Stadt angeführten „relativ wenigen Beschwerden“ sieht der „AKB“-Chef nicht: Die Vereine, die das Ohr nah an den Bürgern haben, bekämen eine gänzlich andere Sachlage geschildert.
Im Blick: Südweststadt
Hoch ist bekanntlich auch der Parkdruck in der Südweststadt. Dort sind zum Beispiel auf einen Schlag entlang der Brauerstraße (entlang der Nebenfahrbahn) rund 70 Parkplätze weggefallen. Dies hat zur Folge, dass Autofahrer länger nach einem Parkplatz suchen und die Abgaswerte hochgehen. Schließlich gibt’s hier jede Menge Autofahrer von auswärts, immerhin sind hier „1&1“, „ZKM“ oder auch Arbeitsagentur zu finden.
Da es kaum „Parken verboten“-Schilder gibt, erhalten ahnungslose auswärtige Pkw-Fahrer jetzt Knöllchen. Im Gespräch mit einem KOD-Mitarbeiter übergab dieser einen Hinweiszettel auf dem eine Telefonnummer zum Thema „Fragen zu Markierungen“ steht.
Ein Vorschlag entlang der Brauerstraße könnte lauten: eine verkehrsberuhigte Zone einzuführen. In einer Art „Shared Space“ könnte Parken eventuell erlaubt werden. Infrastrukturell wäre wenig nötig, da die Fläche ebenerdig ist. Doch den Hinweis anzubringen, fällt schwer.
Das „Wochenblatt“ versuchte unter der angegeben Nummer fast zwei Wochen lang täglich einen Ansprechpartner zu erreichen. Vergeblich! Jürgen Sickinger, Chef des Bürgervereins der Südweststadt, hat bislang nur eine Beschwerde zur Lage an der Brauerstraße erhalten. Generell findet er, dass die städtischen Maßnahmen an vielen Stellen sinnvoll seien: „Aber ob man es so extensiv betreiben muss, ist die Frage.“ Sickinger rät dazu, sich bei Fragen an das Ordnungsamt zu wenden und parallel an den betreffenden Bürgerverein, um gemeinsam eine Lösung zu finden. rj
Autor:Jo Wagner |
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