Wissenschaftler der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft verbessern Verkehrssicherheit
"Go Karlsruhe" am Mühlburger Tor

"Go Karlsruhe" in Schulnähe | Foto: HSKa
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Karlsruhe. Mitte Oktober startete an der Haltestelle Mühlburger Tor das dritte Realexperiment des Forschungsprojekts „Go Karlsruhe“ der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft. Bis Dezember 2018 ist hier die Überquerungsmöglichkeit der Straße verändert. Auf beiden Seiten der Haltestelle wurde die Fahrbahn über Markierungen und sogenannte Leitschwellen auf jeweils einen Fahrstreifen reduziert. Hierdurch wird es Fußgängern möglich, auch ohne Ampel über die Straße gehen zu können. Zudem werden die Aufstellflächen für Fußgänger verdoppelt. Verkehrsteilnehmer, die lieber signalgesichert queren möchten, können die zusätzlich installierten Bedarfsampeln nutzen. Allerdings, so argumentieren Kritiker mit Blick auf die Rot-Verstöße: Unachtsamkeit und Disziplinlosigkeit der Fußgänger wird so noch weiter unterstützt! Nachteil zudem: Eine Ausfallstraße aus der Karlsruher Innenstadt bietet ein weiteres Hindernis für den motorisierten Verkehr!

Nutzer der Go-Karlsruhe-App meldeten die für Fußgänger kritische Situation an der Haltestelle, die sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite von einer zweispurigen Straße mit Radfahrstreifen flankiert wird. Eine Fahrbahnquerung zur oder von der Haltestelle war also nur mithilfe einer Ampelanlage möglich. Über die Go-Karlsruhe-App und Webapp wurden lange Wartezeiten an diesen Ampeln gemeldet. Zudem wurde bereits bei einer vorausgehenden Untersuchung eine hohe Anzahl über Rot laufende Fußgänger festgestellt. „Insbesondere der nördliche Übergang auf der Höhe des Helmholtz-Gymnasiums zeigt eine hohe Anzahl von Rot-Querungen“, gibt Robert Blaszczyk, akademischer Mitarbeiter an der Hochschule Karlsruhe, die Ergebnisse wider. Durch das Experiment - und die Streichung der Ampel - unterstützt das Projekt jetzt die Disziplinlosigkeit der Fußgänger!

"Rot-Querer" im Blick: Spitzenwerte
„Die Analyse ergab zum Teil einen Spitzenwert mit einem Anteil bei über Rot laufenden Fußgängern von knapp 50 %. Neben der Anzahl wurde auch die Motivation zum Rot-Queren beobachtet: in 95 % der Fälle überquerten die Fußgänger die Straße bei Rot, weil zu diesem Zeitpunkt keine Autos zu sehen waren und aus Sicht des Fußgängers somit keine Gefahr von der Überquerung ausging“, so Blaszczyk weiter. Eine weitere sicherheitskritische Situation konnte in den Zeiträumen zu Schulbeginn und -ende beobachtet werden. Die Aufstellfläche vor den Ampeln auf der Seite der Haltestelle reicht für die Anzahl der querenden Fußgänger nicht aus und beim Umschalten auf Grün kommt es zu Konflikten mit den entgegenkommenden Fußgängern. So standen zum Teil immer noch Fußgänger auf der Fahrbahn, als die Ampel für die Autofahrer bereits auf Grün geschaltet hatte.

Mit den nun installierten Maßnahmen des Reallabors wird sich die Wartezeit für Fußgänger an dieser Stelle reduzieren und die Querung wird sich aufgrund der Erweiterung des Wartebereichs wesentlich sicherer und angenehmer gestalten. „Aufgrund des geradlinigen Verlaufs der Kaiserallee ist eine gute Sicht auf die zufahrenden Autos gegeben“, sagt Blaszczyk. „Zudem müssen Fußgänger bei der Querung nur Fahrzeuge aus einer Richtung beachten. Und für Autofahrer wird sich die Situation durch die Umgestaltung nicht wesentlich verschlechtern, da sie durch die Bedarfsampel der Fußgänger auch seltener halten müssen.“ (hg)

Infos: Die Auswirkungen des Realexperiments werden über die gesamte Dauer beobachtet und analysiert. Auch die sogenannten digitalen Poster werden wieder zum Einsatz kommen, wo Fußgänger nach dem Sicherheitsempfinden oder der Zufriedenheit mit der Umgestaltung befragt werden.Das Reallabor „Go Karlsruhe" ist eines von 14 Reallaboren, das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert wird. 

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Autor:

Jo Wagner

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