Deutscher Musikautorenpreis / Rihm studierte Komposition und Musiktheorie
Karlsruher Wolfgang Rihm wird für Lebenswerk geehrt

Wolfgang Rihm | Foto: Universal Edition, Eric Marinitsch
  • Wolfgang Rihm
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Der renommierte Komponist und Essayist Wolfgang Rihm wird mit dem Deutschen Musikautorenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der Karlsruher Rihm hat seinen eigenen, expressiven Stil stets konsequent weiterentwickelt und dabei Gattungsgrenzen überschritten. Er blickt auf ein Werk von über 500 Kompositionen und ist der meistgespielte deutsche Komponist der Gegenwart.

Die "GEMA" ehrt alle diesjährigen Preisträger bei einer Gala am 14. März in Berlin: „Wolfgang Rihm ist das ‚l'enfant terrible de son siècle‘ im besten Sinne des Wortes. Er hat es geschafft, mit seinen Kompositionen eine eigene Sprache zu finden in einer Welt, die so immens ist, wie die heutige“, resümiert die Jury des Deutschen Musikautorenpreises. „Seine musikalische Persönlichkeit ist komplex und reflektiert sowohl das Gewesene, als auch das Aktuelle der musikalischen Welten. Dabei strahlen seine Fähigkeiten in verschiedene Richtungen und spiegeln mehrdimensional seine Musik und seine Art Musik zu kreieren wider.“

Karlsruher startete früh
„Es ist mir eine große Ehre, von der GEMA mit diesem kollegialen Preis für mein Lebenswerk gewürdigt zu werden“, freut sich Rihm über die Auszeichnung, die von Musikautoren an Musikautoren verliehen wird. „Musik begleitet mich seit meiner frühesten Kindheit und hat mein Wesen sehr geprägt. Sie ist immer in mir und ein unverzichtbarer Bestandteil meines Lebens“, reflektiert der Preisträger. „Ich fühle mich der GEMA und dem Deutschen Musikautorenpreis sehr verbunden, da er die Vielfalt musikalischen Schaffens in Deutschland unterstreicht und fördert – ein wichtiger Impuls für die vielen Musikautoren.“

Gattungsgrenzen überschritten
Wolfgang Rihm startete bereits im Alter von elf Jahren an seinem Karlsruher Gymnasium seine ersten Kompositionsversuche. Seiner Leidenschaft folgend studierte er später Komposition und Musiktheorie in seiner Heimat Karlsruhe. Ab 1974 fand Rihm sensationell einmütige Anerkennung innerhalb des Musikbetriebs nach der Aufführung seines Orchesterstücks Morphonie – Sektor IV bei den Donaueschinger Musiktagen.

Mittlerweile zählen über 500 Kompositionen zu seinem Lebenswerk, welches als expressiv und emotional beschrieben werden kann. Eine exakte Zuordnung zu einem bestimmten Genre ist nicht möglich, da Rihm seit jeher seinen eigenen Stil konsequent weiterentwickelt. Er setzt sich auch immer wieder über Gattungsgrenzen hinweg. Daher zählen nicht nur Oratorien, Orchesterwerke, Ensemblewerke und Kammermusik, sondern auch und im besonderen Musiktheaterwerke zu seinem Schaffenskorpus. Für die Eröffnung der Elbphilharmonie (Mitschnitt auf Youtube) schrieb er „Tryptichon und Spruch in memoriam Hans Henny Jahnn“, dessen Aufführung von einem europaweiten Millio-nenpublikum im Radio, Internet sowie im Fernsehen verfolgt wurde. (nr)

Infos: Rihm gewann 1981 den Beethoven-Preis der Stadt Bonn für „Jakob Lenz“ (nach Georg Büchner) –die wohl meistgespielte Kammeroper eines lebenden Komponisten – und 1986 den Rolf-Liebermann-Preis für die Oper „Hamletmaschine“. Neben zahlreichen weiteren Preisen für sein künstlerisches Schaffen, u.a. den Ernst von Siemens Musikpreis (2003), wurden Rihm das Bundesverdienstkreuz (1989), das große Bundesverdienstkreuz (2011) und 2014 das große Verdienstkreuz mit Stern verliehen. Letzteres unter anderem für sein ehrenamtliches Engagement in der Musikszene, darunter mehr als 20 Jahre im Aufsichtsrat der GEMA, und sein Mitwirken am internationalen kompositorischen Erfolg einiger seiner Studenten. 2010 erhielt er den Leone d’oro der Biennale Venedig und seit 2012 ist er Mitglied im Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, www.musikautorenpreis.de

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Autor:

Jo Wagner

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