Presseerklärung der Kundeninitiative KVV
Kein Automatenverkauf undatierter Tickets bei VBK u. AVG – Die Kunden verstehen das nicht!
Trotz Zusage der Geschäftsleitung wurde am 12.7. im VBK-Aufsichtsrat nicht über den Automatenverkauf der undatierten Tickets zum Selbstausfüllen entschieden!
Grund: Die Kunden verstehen das nicht!
Angeblich verstehen die die Kunden nicht, wenn diese nur an den Automaten von VBK und AVG angeboten werden!
Aber wir verstehen VBK u. KVV nicht!
Einerseits lässt man jedes Unternehmen im KVV selbst über den Verkauf entscheiden, andererseits verweigert man Verbesserungen, weil die Verkaufsinfrastruktur dann nicht einheitlich ist. Diese Logik sollen die Kunden verstehen?
Wir haben auch immer kritisiert, dass kein einheitliches Angebot der Tickets sichergestellt wird, nicht einmal in den Verkaufsstellen. Insbesondere in Baden-Baden, Rastatt und Durmersheim werden die undatierten Tickets nicht angeboten.
Also müssen die Kunden heute schon „verstehen“, dass sie sich über die Verkaufsorte in jedem Unternehmen informieren müssen.
Automatenverkauf ablehnen, aber Kundenzentren reduzieren
Nachdem der KVV selbst mitgeteilt hat, dass er nicht die notwendige Anzahl Verkaufsstellen einrichten kann und jetzt auch noch Kundenzentren schließt, bleibt es um so unverständlicher, dass nicht wenigstens bei VBK und AVG ein Einstieg in den Automatenverkauf stattfindet, wie dies auch PRO BAHN fordert und die AG Karlsruher Bürgervereine unterstützt.
Sind Gelegenheitskunden wirklich so unfähig?
Kunden müssen schon heute damit klar kommen, dass sie z.B. anhand eines Aufklebers an den Türen der Bahn erkennen, ob dort ein Automat drin ist.
Da sollen Sie nicht in der Lage sein, die VBK- u. AVG-Automaten in ihrem Umfeld ausfindig zu machen, an denen man auch undatierte Tickets bekommt?
Ticketpreise werden erhöht, aber nicht alle KVV-Tickets an Automaten angeboten
Man mutet den Gelegenheitskunden jetzt auch noch eine 10%-tige Steigerung der Ticketpreise ab 1.8. zu, obwohl Sie schon stark überproportional am Ticketerlös beteiligt sind, verweigert aber immer noch die Automatennutzung für Tickets zum Selbstentwerten.
Wer bremst hier eigentlich?
Der KVV hat gegenüber der Kundenitiative KVV immer wieder betont, dass er für einen Automatenverkauf undatierter Tickets offen ist, wenn die Aufsichtsräte zustimmen. Wir erwarten deshalb – genauso wie u.a. PRO BAHN und der Seniorenrat Weingarten - vom KVV und seinen Aufsichtsräten, jetzt eine tragfähige Grundlage zu schaffen, die undatierten Tickets genauso wie die vordatierten Fahrkarten in die normale Verkaufsinfrastruktur unter Nutzung der vorhandenen Automaten aufzunehmen. Dass es nicht zielführend ist, immer wieder die Unfähigkeit von Gelegenheitskunden als Ablehnungsgrund vorzuschieben müsste auch dem KVV langsam klar sein!
KVV-Kundenzentrum in die Stadtinfo integrieren
Bezüglich der Schließung des KVV-Kundenzentrums am Marktplatz fordern wir, dieses in die Stadtinformation zu integrieren, statt weitere Schalter in der Tullastraße zu eröffnen.
Hintergrundinfo:
Die KVV/VBK-Geschäftsführung hatte der Kundeninitiative KVV zugesagt:
„… ausschlaggebend für das weitere Vorgehen werden die Entscheidungen im Auf-
sichtsrat der VBK am 12. Juli sein, … auch in Hinblick auf eine mögliche Umsetzung der
undatierten Tickets zum Selbstausfüllen an den Fahrkartenautomaten von VBK und AVG.“
Jetzt schreibt man uns:
„Bezüglich des Verkaufs von undatierten Tickets in Fahrkartenautomaten wurde keine Entscheidung getroffen. Was uns aktuell davon abhält, ist die Frage, ob die Kunden verstehen werden, dass es die undatierten Fahrscheine nur an VBK und ausgewählten AVG Automaten geben würde, da wir im KVV Gebiet auch Automaten anderer Anbieter haben, die dieses Angebot voraussichtlich nicht aufnehmen würden.“
Argumente des KVV gegen undatierte Tickets an Automaten
Im Zusammenhang mit den undatierten Tickets zum Selbstentwerten werden ständig die Kunden vorgeschoben, die nicht in der Lage sind,
- diese Tickets ohne Beratung in Verkaufsstellen anzuwenden,
- die undatierten Tickets bei Kauf am Automaten von den Tickets zum sofortigen Fahrtantritt unterscheiden zu können
- an Automaten zu entscheiden, für wieviel Zonen sie das Ticket kaufen sollen
- oder jetzt, dass sie nicht in der Lage sind, das VBK-/AVG-Gebiet vom Umland zu unterscheiden.
Der Webfehler liegt wohl darin, dass die Fahrkarten zur Selbstentwertung vom KVV als Nischenprodukt eingestuft werden und deshalb jedes Verkehrsunternehmen individuell damit verfahren kann, wie uns der Leiter der Verkehrsbetriebe Baden-Baden erklärt hat.
Kunden kommen jetzt schon mit uneinheitlicher Situation klar
Jetzt damit zu argumentieren, dass keine Einheitlichkeit beim Automatenverkauf hergestellt werden kann passt damit nicht zusammen.
Bei den Verkaufsstellen mutet man den Kunden aktuell ja auch zu, dass sie keine einheitliche Infrastruktur vorfinden und sie u.a. im ganzen Südteil des KVV-Gebiets (Baden-Baden, Rastatt, Durmersheim, ...) kein Angebot der undatierten Tickets in den Verkaufsstellen vorfinden - und das, obwohl damals mit viel PR und ganzseitigen Anzeigen die Tickets zum Selbstentwerten als Ersatz für die Stempelkarten eingeführt wurden!
• Auch in den Bahnen in Karlsruhe erwartet man vom Kunden, dass er aufgrund eines Aufklebers an den Türen erkennt, ob ein Automat in der Bahn ist oder nicht.
• Selbst ungeübten Senioren traut man zu, dass Sie nach einer Einweisung am Infobus Fahrkarten online kaufen können.
Da soll es nicht möglich sein, dass Kunden zwischen Automaten in Karlsruhe und Umgebung differenzieren können?
Wenn man jedes Unternehmen über den Verkauf entscheiden lässt darf man nicht beklagen, dass es keine eine einheitliche Handhabung gibt!
Es bleibt unverständlich, warum der KVV keine einheitliche Verkaufsstruktur durchsetzt
Natürlich bleibt es nicht vermittelbar, dass ein Verkehrsverbund keine einheitliche Verkaufsstruktur für alle vom KVV angebotenen Tickets einführen kann oder will.
Unflexible vordatierte Tickets gibt es auch an Automaten
Ein tatsächliches Nischenprodukt wie die unflexiblen vordatierten Tickets wird dagegen überall in Automaten angeboten!
Wie praxisuntauglich dieses Produkt ist, zeigt sich auch darin, dass Firmen diese Tickets nutzen müssen. Bisher hat man z.B. bei vielen Autowerkstätten (z.B. Zschernitz, Hardenberg, ...) zur Heimfahrt und zum Abholen Stempelkarten erhalten. Jetzt werden allenfalls noch unflexible vordatierte A4-Tickets ausgegeben, in die vom Personal aufwändig Name, Tag und Haltestelle fest eingetragen werden müssen. Wenn das Auto früher oder später fertig wird oder eine andere Person das Auto abholen soll, nutzt das Ticket nichts und verfällt! Sinnvoll wäre natürlich, dass auch Firmen an ihre Kunden undatierte Tickets ausgeben können.
Flexible undatierte Tickets an Automaten wären attraktiver
Neue Kunden gewinnt man - neben einem attraktiven und pünktlichen Angebot - nur über flexible Produkte für Gelegenheitskunden - sowohl online als auch über Automaten- und händischen Verkauf! Natürlich motivieren auch attraktive Fahrpreise die Autofahrer zum Umstieg auf den ÖPNV – statt einer ca. 10%-tigen Erhöhung zum 1.8.!
Kundenzentrum Tullastraße ist keine gleichwertige Alternative
Die Schließung des KVV/VBK-Kundenzentrums am Marktplatz ist ein weiterer Nachteil, nicht nur für die Gelegenheitskunden, sondern auch für Abo-Kunden, die den Kauf und die Kündigung nicht online abwickeln wollen oder Beratungsbedarf dazu haben. Das Kundenzentrum in der Tullastraße ist kein Ersatz, da extra Fahrten dorthin unternommen oder Fahrten unterbrochen werden müssen. Statt weitere Schalter in der Tullastr. zu eröffnen sollte man diese in die Stadtinformation integrieren und so weiter alle Dienste eines Kundenzentrums im Zentrum anbieten.
Autor:Hans-Joachim Dorn aus Karlsruhe |
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