Ludwigsplatz am Morgen: Belohnung fürs Radeln mit Licht
Nikolaus-Aktion für Radler in Karlsruhe
Oh, ist schon Nikolaustag? Nein, ist es nicht. Der Freude bei den mit einem Schokoladen-Nikolaus beschenkten Radfahrerinnen und Radfahrern tat dies heute Morgen keinen Abbruch. Seit einigen Jahren überrascht die Stadt - üblicherweise am Nikolaustag – Menschen, die vorbildlich mit Licht radeln, mit dem süßen Präsent. Dieses Jahr war es schon am Mittwoch (4. Dezember) soweit, zum dritten Mal am Ludwigsplatz.
"Belohnen für vorbildliches Verhalten, das ist einfach eine gute Sache", begründete FDP-Stadtrat Karl-Heinz Jooß, warum er seit mehreren Jahren die Aktion unterstützt. Gleiches galt für SPD-Stadtrat Michael Zeh, und auch Michael Haug (KAL-Die Partei) war zum dritten Mal verlässlicher Helfer. Zusammen mit dem "Weihnachtsmann-Neuling" Aljoscha Löffler (Grüne) motivierten sie gemeinsam mit einem Team aus dem Stadtplanungsamt Radlerinnen und Radler wie Andrea Badins zu einem kurzen Stopp. Badins setzt aus Überzeugung auch in der kalten Jahreszeit aufs Fahrrad. Täglich radle sie zur Arbeit in die Innenstadt. Und jedes Jahr komme sie bei der Nikolausaktion vorbei. "Aber jetzt komme ich erstmals aufs Bild", entsprach sie lächelnd der Bitte des Aktions-Teams um ein Foto.
Trotz Kälte waren viele Radler unterwegs und damit fanden die rund 200 Nikoläuse früher als erwartet dankbare Abnehmer. Radelnden Menschen auf dem Weg zur Arbeit oder Uni im Sinne der Verkehrssicherheit eine kleine Aufmerksamkeit zu geben sei eine tolle Idee, fand das Stadtrats-Quartett. Also Licht an, um selbst gut zu sehen und gesehen zu werden!
Bei allem, was mit Radverkehr oder Sicherheit im Radverkehr zu tun hat, sei er künftig gerne mit von der Partie, versicherte Aljoscha Löffler. Ob es an der Kälte lag? "Heute fahren sie alle schneller", hatte Michael Haug den Eindruck. "Sie dürften mehr frieren als ich", hörte dazu das Aktions-Team von einer Beschenkten, "mir macht die Kälte nichts aus, ich radle ja und ziehe mich einfach wärmer an." Während einige Schnell-Radler eher auf einen Nikolaus verzichteten und das Tempo beibehielten, ließen sich andere nach Beobachtung Michael Zehs gerne durch ein "Darf ich Ihnen einen Nikolaus schenken, weil Sie mit Licht fahren?" anhalten.
"Super Aktion", bedankten sich viele erfreut. Und mancher nutzte die Gelegenheit, mit den städtischen Rad-Akteuren ins Gespräch zu kommen: "Ich fahre jeden Tag aus Oberreut mit dem Rad zur Arbeit beim Bundesverfassungsgericht", erzählte etwa Brigitte Cruz. Um anzufügen: "Gut, dass ich Sie treffe, da möchte ich doch gleich eine Beschwerde loswerden: Am Stoppschild von der L605 kommend auf die Wilhelm-Leuschner-Straße halten die Autos fast nie an!"
Mit der Aktion beteiligt sich die Stadt an der landesweiten "Tu’s aus Liebe"-Kampagne der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW). Seit 2015 rückt die AGFK-BW so gemeinsam mit ihren Mitgliedern das Thema "Verkehrssicherheit" in der dunkleren Jahreszeit in den Fokus.
Autor:Jo Wagner |
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