Stadt wirkt abgeriegelt, besondere Planung soll Abhilfe schaffen
Park & Ride und zusätzliche Beschilderung

Deutlich erkennbar ist die weiträumige Umfahrung der City Karlsruhe: Über die grün markierten Routen können Autofahrer einen der staugefährdeten Bereiche umgehen - in diesem Fall am Karlstor | Foto: Stadt Karlsruhe, Tiefbauamt
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  • Deutlich erkennbar ist die weiträumige Umfahrung der City Karlsruhe: Über die grün markierten Routen können Autofahrer einen der staugefährdeten Bereiche umgehen - in diesem Fall am Karlstor
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Karlsruhe. Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christkind, sondern zur Adventszeit auch in der Karlsruher Innenstadt ein deutlich höheres Verkehrsaufkommen. Nicht überraschend, denn das ist samstags auch rund ums Jahr deutlich erkennbar - und zu dieser Feststellung braucht es nicht extra die Adventssamstage!  Den erwarteten besonderen Besucheransturm möchten die verschiedenen Ämter der Stadtverwaltung mit einem Maßnahmenbündel bewältigen. Immerhin wurden - so der politische Wille - in den vergangenen Jahren so gut wie alle leistungsfähigen Zufahrtsstraßen und Alternativen zurückgebaut! Keine Frage für Bürger, die aus Karlsruhe mit dem Rad unterwegs sind, aber eben für jene, die etwas größeres einkaufen, oder jene, die aus der Umgebung in die Fächerstadt wollen. Meist ist das Rad da keine Alternative.

Dazu kommt ebenfalls seit Jahren die "Buddel-Orgie" in der Stadt, die besonders Ortsfremde mitunter durch die vielen Umleitungen zum Verzweifeln bringt - und oftmals auch davon abhält, in die Stadt zu fahren! Die Städtischen Ämter in der Stadt wollen in der Vorweihnachtszeit zumindest dafür sorgen, "dass Karlsruhe erreichbar ist und bleibt", wie Bürgermeister Dr. Albert Käuflein betont. Ein hehres Ziel, denn die planerischen Maßnahmen der vergangenen Jahre liefen nicht in diese Richtung.

Stadt wirkt abgeriegelt
Wer aus dem Umland nach Karlsruhe kommt, überlegt sich längst, ob er das auch muss, denn die Erreichbarkeit der Stadt hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert: Zufahrtsstraßen wurden zurückgebaut, ob die Verlängerung der Linkenheimer Landstraße, die Herrenalber, die Kaiserallee oder die Durlacher Allee.

Es gibt in Karlsruhe nur noch zwei halbwegs leistungsfähige Ost-West-Verbindungen, die Südtangente im Süden und den Adenauerring im Norden der Stadt, dazu kommt noch die Kriegsstraße, die aber schon lange nicht mehr so leistungsfähig ist - und durch Umbau und Tunnel auch nicht mehr die Masse der Fahrzeuge bewältigen kann wie früher, denn es sind keine "Durchfahrer", sondern in der Regel ist es ein "Zielverkehr", der in die Stadt möchte.

Problematisch sind in Karlsruhe - für den Stadtgrundriss können die Verantwortlichen heute nichts - die Nord-Süd-Querungen: Da gibt's das Mühburger Tor, das aber durch die zunehmende Zahl der Straßenbahnen keine echte Querungsmöglichkeit für Verkehrsmassen mehr bietet: Die täglichen Staus in beiden Richtungen der Reinhold-Frank-Straße zeigen das mehr als deutlich. Dazu kommt das Durlacher Tor, dessen Leistungsfähigkeit die Stadtplaner durch neue Wegeführung, Ampelschaltung und die kreuzenden Bahnen verringert haben. Dazwischen liegt noch der Berliner Platz - aber die Stelle ist weder leistungsfähig noch angebracht, denn aus beiden Richtungen stehen Pkw und Lieferwagen schnell im Stau, schließlich nehmen die Anbindungen den Verkehr nicht mehr in ausreichender Zahl auf.

Wagenburg-Mentalität
Der Tunnel in der Kaiserstraße wird am 12.12. in Betrieb gehen, aber der Tunnel in der Kriegsstraße nicht - also gibt's dort weiter Buddelei und Einschränkungen! Aber es wird für Besucher eine "Alternative" angeboten: "Park-and-Ride": Mit anderen Worten: Kunden aus dem Umland sollen an Knotenpunkte fahren, dort in Bahnen einsteigen - und sich nach Karlsruhe fahren lassen. Beim Blick auf steigende Corona-Zahlen sollen Bürger ihr "sicheres" Umfeld im Pkw verlassen, sich zu wildfremden Menschen in die Bahn setzen, ihre Einkäufe dann mit der Bahn zurück zum Pkw transportieren. Zu hoffen ist, dass die Verkehrsbetriebe dann auch wirklich konsequent die Maskenpflicht kontrollieren! Immerhin gibt's als Anreiz kostenlose "Park-and-Ride"-Angebote an den Adventssamstagen (Details weiter unten).

Buddelei im Blick - Behinderungen
Im Edeltrud-Tunnel ruhen derzeit die Bauarbeiten, so ist die Südtangente ohne Einschränkungen befahrbar. Auch der Adenauerring ist endlich geöffnet, zwar nur mit einer Fahrspur je Richtung, aber wegen der gesperrten Theodor-Heuss-Allee - die Waldstadt ist hier gewissermaßen abgehängt - in "voller Leistungsfähigkeit", wie die Stadt schreibt. Allerdings wurde wohl vergessen, dass der KSC zum Beispiel am Samstag,  27. November, gegen Hannover im Wildparkstadion spielt, der Adenauerring dann wieder teilweise ganz gesperrt ist!
Dazu wird erwähnt, dass die Engstelle am Berliner Platz beseitigt sei. Bringt nur recht wenig, denn die "Anschlüsse" am Zirkel, Durlacher Tor, Kapellenstraße und Mendelssohnplatz laufen in andere Staus! Eine durchgängig leistungsfähige innerstädtische Ringumfahrung sieht anders aus - ist aber nach dem Willen des Karlsruher Gemeinderats auch nicht anders gewünscht.

Drama an der Kriegsstraße

Die Baustelle zur Kombi-Lösung ist auf der Zielgeraden - aber eben nicht fertig! Gerade die stark beanspruchte Einmündung der Lammstraße in die Kriegsstraße - hier sind vier Parkhäuser angebunden - ist zwar offen, doch das Abfließen des Verkehrs nach Westen geschieht einspurig auf der Kriegsstraße, denn der Tunnel ist nicht fertig!  Wer nach Osten muss, muss durch den Stau der anfahrenden Besucher für die Parkhäuser auf der Kriegsstraße. Die Wegeführung aus Westen zum Ettlinger Tor und den Parkhäusern wird anfahrende Besucher wohl zunächst vor eine Geduldsprobe stellen.
Unser Tipp: Vorher die zentralen Parkhäuser und Anfahrten checken, die sind durch Beschilderungen erkennbar, zur Not bei Warteschlangen das nächstgelegene Parkhaus ansteuern - besser ist es jedoch, sich frühzeitig Alternativen zu suchen. Denn statt weniger Pkw gibt's seit Jahren auch in und um Karlsruhe deutlich mehr Pkw, nur die Straßen, Haltemöglichkeiten und Parkplätze wurden in Karlsruhe zurückgebaut!

Bereich Karlstor möglichst meiden
Einen neuralgischen Punkt gebe es in diesem Jahr am Karlstor, erklärt die Stadt Karlsruhe. "Hier fehlt uns der Karoline-Luise-Tunnel ganz besonders", bedauert Käuflein, denn "die Leistungsfähigkeit des Knotens bleibt eingeschränkt". Als Folge daraus drohen Rückstaus auf der Kriegsstraße, vor allem Richtung Westen, und zugestellte Kreuzungsbereiche. Diesem Problem begegnet das Tiefbauamt mit einer Zusatzbeschilderung, die den Fahrzeuglenkern Alternativrouten aufzeigen und den Verkehr am neuralgischen Bereich vorbei auf das übergeordnete Straßennetz lenken soll.
Erfahrung aus den vergangenen Jahren: Die Alternativen sind auch meist dicht, denn einspurige Verkehrsführungen können die Masse der Fahrzeuge mit dem Ziel Innenstadt eben ncht bewältigen! Umsteigen auf "Park-and-Ride" ist angesagt! Wer in der Stadt Karlsruhe wohnt, dazu mobil genug ist, wird eh oft mit dem Rad unterwegs sein.

"Dem Durchgangsverkehr empfehlen wir grundsätzlich, nicht die Kriegsstraße zu benutzen", fügt der Ordnungsbürgermeister hinzu, auch vor dem Hintergrund, dass mehr Parksuchverkehr auftreten kann, denn auch weil die Anzahl der Parkplätze in Karlsruhe zuletzt deutlich reduziert wurde! Dazu gibt's aktuell auch eine Störung im Parkleitsystem, das derzeit wegen einer defekten Komponente nicht wie gewohnt über die Anzahl freier Stellplätze informieren kann. Das betrifft sowohl die Anzeige auf den Schildertafeln als auch die Übertragung in den Onlinebereich.

Weihnachten im Blick
Die vielfältigen Angebote in Karlsruhe zielen auch auf Besucher aus der Region - unter anderem mit der "Weihnachtsstadt" (Link dazu), der Eislaufbahn "Eiszeit", dem Christkindlesmarkt, dem mittelalterlichen Markt in Durlach. Vor der Anfahrt lohnt sich ein Bklick auf die freien Parkplätze in den Parkhäusern der Stadt. (Link zu den Parkhäusern in Karlsruhe)

Kostenloses Park-and-Ride-Angebot
Wer ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Innenstadt von vornherein umgehen möchte, kann schon vorher einen der ausgeschilderten "Park-und-Ride"-Plätze ansteuern. Besonderes Angebot: Denn von vier dieser Plätze ist an den Adventssamstagen eine kostenlose Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr ins Zentrum möglich. Am Messplatz, am Fächerbad, an der Europahalle und am Bahnhof Mühlburg stehen Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe, um von 10 bis 18 Uhr kostenlose Fahrberechtigungen auszugeben und über die Anreisemöglichkeiten zu informieren.
Letzteres ist in diesem Jahr besonders wichtig, denn mit der Inbetriebnahme des Stadtbahntunnels ändert sich am 12. Dezember auch das Liniennetz!

Infos dazu auch unter www.wochenblatt-reporter.de

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Autor:

Jo Wagner

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