Modellprojekte untersuchen Wirksamkeit von Radschutzstreifen
Radverkehr sicherer und attraktiver machen

Foto: Landratsamt Karlsruhe
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Karlsruhe. Die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) geht mit Unterstützung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg neue Wege: um den Radverkehr sicherer zu machen und das Radwegenetz auszubauen, werden in einem landesweiten Modellprojekt Radschutzstreifen außerorts und innerörtlich bei schmalen Kernfahrbahnen getestet. Schutzstreifen sind eine vergleichbar einfache Art und Weise, mittels Fahrbahnmarkierungen Radwege auszuweisen. Bislang sind in solchen Fällen Ausnahmegenehmigungen erforderlich.

Der Landkreis Karlsruhe beteiligt sich mit drei Maßnahmen an diesem Modellprojekt, das 2019 gestartet wurde. Als innerörtliche Maßnahme ist seit Sommer 2019 die Ubstadter Straße im Ortsteil Weiher beidseitig mit Schutzstreifen markiert. In der ersten Maiwoche wurden innerorts in Stettfeld die Markierungsarbeiten für die Schutzstreifen entlang der K 3584 durchgeführt, die überwiegend beidseitig geführt sind. Gleichzeitig wurden außerorts entlang der Kreisstraße 3586 beidseitig Schutzstreifen zwischen Zeutern und Östringen angebracht sowie Schilder aufgestellt, die auf die Teststrecke hinweisen.

Die Landkreisverwaltung hat sich in Kooperation mit den Gemeinden für diese Strecken entschieden, da diese die verkehrlichen und baulichen Voraussetzungen erfüllen. So soll sich insbesondere außerorts die Verkehrsbelastung im Bereich von 4.000 Kfz pro Tag bewegen und der Fahrbahnquerschnitt zwischen 6,60 und 9,50 m liegen. Auch die Streckenführung über nahezu vier Kilometer Länge zwischen Zeutern und Östringen erfüllt die Rahmenbedingungen, um als eine Teilstrecke für dieses landesweite Projekt mit eingebunden zu sein. Während der Projektphase von drei Jahren wird das Fahrverhalten der übrigen Verkehrsteilnehmer in einer Vorher-Nachher-Analyse auf Geschwindigkeitsverhalten, Unfallgeschehen und den gebotenen Abstand zu den Radfahrern untersucht.

Bei einem Vor-Ort-Termin am Freitag, 8. Mai, nahmen Landrat Dr. Christoph Schnaudigel sowie die Bürgermeister Felix Geider, Östringen, und Tony Löffler, Ubstadt-Weiher, das Projekt in Augenschein. Der Landkreis Karlsruhe verspricht sich von diesem Projekt wichtige Hinweise für eine nachhaltige Radverkehrsförderung. „Mit verschiedenen Maßnahmen wie einem gut ausgebauten und flächendeckendem Radwegenetz, dem Bau neuer Radwege, dem Radverkehrskonzept, einem digitalen Radverkehrskataster oder auch einem elektronischen Routenplaner legt der Kreis einen besonderen Schwerpunkt auf den Radverkehr. Abhängig von den Ergebnissen des Modellprojekts sind in absehbarer Zeit Radschutzstreifen dann vielleicht die Regel und nicht mehr die Ausnahme. Wir erhoffen uns dazu wichtige Erkenntnisse aus dem Modellprojekt“, so die Erwartungshaltung von Landrat Dr. Christoph Schnaudigel.

Landesweit Spitze
Der Landkreis Karlsruhe nimmt mit über 40% straßenbegleitender Wege an den Kreisstraßen landesweit die Spitzenposition ein und bewegt sich damit bundesweit im oberen Drittel. Radschutzstreifen können das bestehende Radwegenetz weiter verbessern.

Bürgermeister Tony Löffler freute sich über das Projekt. „Unser beharrliches Festhalten an der Absicht, eine alltagstaugliche Radfahrverbindung zwischen Zeutern und Östringen zu schaffen, hat nun zum Ziel geführt. Wir freuen uns beim Modellprojekt des Landes dabei zu sein. Wenn es sich in den nächsten Monaten zeigt, dass der Kfz-Verkehr den Schutzstreifen akzeptiert und alle Radfahrer ihr Ziel sicher und gut erreichen, haben wir ohne bauliche Anlage eine dauerhafte und unkomplizierte Lösung gefunden.“

Auch Östringens Bürgermeister Felix Geider begrüßte die Anlegung der Radschutzstreifen als deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit für die Radfahrer, die zwischen Östringen und Zeutern unterwegs sind: „Östringen ist ansonsten mit allen anderen Nachbarorten bereits durch gut ausgebaute Radwege verbunden. Die letzte Lücke in diesem Netz bestand bislang in Richtung Zeutern und ist damit nun geschlossen.“

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Jo Wagner

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