Beleidigungen und Angriffe auf das Personal
Übergriffe in den Freibädern des Landes häufen sich

Foto: Symbolfoto torwaiphoto/stock.adobe.com
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Region. Die Übergriffe in Freibädern häufen sich bedauerlicherweise - verbale und körperliche Angriffe auf das Personal, berichtet die "ARGE Öffentliche Bäder Baden-Württemberg". Nach den ersten Fällen, unter anderem in Malsch und Bruchsal (das "Wochenblatt" berichtete), hat die "ARGE" eine Befragung durchgeführt, um ein landesweites Stimmungsbild aufzuzeigen - mit einem, so ARGE-Vorsitzender Necdet Mantar, "erschreckenden Ergebnis".

"Erschreckendes Ergebnis"
"Die Aggressivität der Gäste ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich höher", so Mantar: Dies würden auch zahlreiche Anrufe bei der Polizei belegen, da sich die rabiaten Personen weigern, den Aufforderungen des Personals Folge zu leisten - oder sich auch weigern, Angaben zu ihrer Person zu machen. "Haus- und Badeordnungen werden bewusst missachtet und beim Einschreiten des
Bäderpersonals wird dieses angeschrien, angepöbelt und beleidigt."

"Gesellschaftlicher Klimawandel" oder asoziales Verhalten

Fälle wie in Malsch, Bruchsal oder Berlin zeigen dabei, dass die Hemmschwelle gegenüber Handgreiflichkeiten sehr niedrig ist und dass das Personal in den Bädern nicht nur verbal angegangen werden. "Diese latent unterschwellige Aggressivität und Gewaltbereitschaft ist aus Sicht der Bäderbetreiber nicht nachvollziehbar und völlig inakzeptabel", so die ARGE in ihrer Mitteilung. Die Bäderbetriebe mit ihrem vollumfänglichen Angeboten und dem Personal würden seit vielen Jahren sehr viel für die Gesellschaft beitragen. Trotz mitunter hoher Verluste von vielen Millionen Euro für die Betreiber, tragen Bäderangebote durch den Betrieb dazu bei, dass Menschen jedes Alters, unabhängig der gesellschaftlichen Situation und ethnischer Herkunft, die Angebote zu einem sozialverträglichen Preis nutzen können.

Mantar weist darauf hin, dass selbst während der Coronapandemie durch einen immensen Aufwand die Bäder zur Verfügung gestellt wurden, um der Bevölkerung etwas Positives und ein Stück „Normalität“ in unruhigen Zeiten zu bieten. Das gesamte Bäderpersonal, insbesondere die Wasseraufsicht, arbeite aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels aktuell am Limit. Die Sicherheit der Badegäste habe dabei oberste Priorität. Fakt sei, dass der Fachkräftemangel in den Bädern angekommen sei. Die Badbetreiber müssten mittlerweile sehr oft den Dienst von externen Securityleistungen in Anspruch nehmen, damit die Wasseraufsicht sich der eigentlichen Aufgabe, der Sicherung des Badebetriebes in und an den Becken widmen kann.

Reduzierung der Angebote

Den Betreibern der Bäder bleibe mitunter nichts übrig, als mit dem bestehenden Personal Öffnungszeiten und Angebote so zu reduzieren und zu gestalten, dass ein sicherer Betrieb, ohne Gefährdung des Personals oder der Gäste, gewährleistet wird. "Wir Badbetreiber haben natürlich Verständnis dafür, wenn Gäste wegen der kürzeren Öffnungszeiten oder der eingeschränkten Angebote etwas verärgert sind", so Mantar, "bitten aber auch gleichzeitig um Verständnis für unsere Situation. Mit dem aggressive Verhalten und Handgreiflichkeiten gegenüber unserem Personal wird sich die Situation deutlich verschlechtern, wenn weiteres Personal dadurch ausfällt!"

Hausverbote & Anzeigen

Es sei nicht hinnehmbar und "wir missbilligen dieses aggressive Verhalten, werden das nicht tolerieren und jeden Vorfall zur Anzeige bringen und ein Hausverbot aussprechen", so Mantar deutlich!

Bäder - eine Besucher-Zwischenbilanz
Die über 20 Mitgliedsbetriebe der ARGE, ob in Ettlingen, Karlsruhe, Mannheim oder Pforzheim, blicken bislang auf eine "verhaltene Bilanz" der Freibadsaison 2023: Der Mai war in Sachen Besucher und wechselhaftem Wetter verhalten, der Juni war dann relativ heiß, mit wenig Niederschlägen und konstant sonnig, was sich auch in den Besucherzahlen niedergeschlagen hat. Teilweise kamen an sonnigen Tagen in manchen Freibädern bis zu 7.000 Besucher am Tag. Auch der Juli war wettermäßig und von den Besucherzahlen her sehr gut. Mit Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg Ende Juli kamen dann die zwar von vielen Landwirten sehnlichst erwarteten Niederschläge, doch seither ist das Wetter eher wie im April und unbeständig - somit kamen auch relativ wenige Besucher in die Freibäder.

Infos: www.arge-baeder-bawue.de

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Autor:

Jo Wagner

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