Edeltrudtunnel/Südtangente wird saniert, Behinderungen ab April - für Monate
Wieder Staus zu erwarten
Karlsruhe. Baustellen, Umleitungen, Behinderungen, Schleichwege, Staus und Zeitverlust: Kennzeichen seit Jahren für die Verkehrssituation in Karlsruhe! Mit weiteren größeren Baumaßnahmen und den daraus resultierenden Verkehrsbehinderungen müssen auch in diesem Jahr Autofahrer rechnen - dann auch auf der Südtangente im Bereich des Edeltrudtunnels. Ab April wird die Betriebstechnik des 609 Meter langen Bauwerks erneuert und auf den aktuellen Stand der Technik nachgerüstet. Hierfür ist während der Sommermonate (üblicherweise weniger Verkehr) eine halbseitige Sperrung des Tunnels mit teilweise einstreifiger Verkehrsführung erforderlich.
Weitere Behinderungen in Sachen Erreichbarkeit der Stadt
Bei Eröffnung des Edeltrudtunnels als letztem Bauabschnitt der Südtangente war man 1988 noch von einer Laufzeit der Betriebstechnik von rund 20 Jahren ausgegangen. Da die Tunnelbetriebstechnik nach nunmehr über 30 Jahren schlicht am Ende ihrer Lebensdauer angekommen ist, wird es "höchste Zeit für eine Erneuerung", so die Mitteilung der Stadt, denn längst ist die Südtangente eine verkehrliche Verbindung mit überregionaler Bedeutung - und nach dem Nadelöhr Kriegsstraße die einzig verbliebene tragfähige Ost-West-Verbindung gewissermaßen in Karlsruhe. Wer vom Westen oder Osten nach Karlsruhe kommt, sollte diese Baumaßnahme einplanen, denn Behinderungen und Auswirkungen werden sicherlich bis zur Rheinbrücke und auf der anderen Seite bis zur Autobahn reichen! Das trifft dann natürlich auch den ÖPNV, denn auch Buslinien nutzen die Südtangente!
Und Alternativen?
Die Stadt Karlsruhe weist in diesem Kontext zwar darauf hin, dass der überörtliche Verkehr sich andere Wege nehmen kann - doch das geht mit einer Behinderung vor der einzigen belastbaren Rheinquerung weit und breit wohl kaum, es sei denn, man weicht gewissermaßen aus bis Germersheim oder Rastatt. Davon werden dann auch der Lastverkehr betroffen sein, Lieferanten und Pendler! Geduld ist gefragt, denn die Maßnahme ist nötig: Doch auch die Kriegsstraße ist längst nicht fertig, so dass auch innerörtlich keine belastbare Alternative für Pkw und Lkw zur Verfügung steht - immerhin sind alle Maßnahmen bis etwa Ende 2022 geplant.
Erneuerung der Tunnelbetriebstechnik und der Fahrbahnen
Im Zuge der Erneuerung und Nachrüstung der Tunnelbetriebstechnik werden zunächst ab April 2021 die Fahrbahnen im Edeltrudtunnel Karlsruhe und in der sich nach Osten anschließenden Grundwasserwanne vollständig erneuert. Gleichzeitig sind auch einzelne Bauwerksteile im Tunnel und im Grundwassertrog zu sanieren und umfangreiche Leerrohrtrassen an den Fahrbahnrändern im westlichen und östlichen Tunnelvorfeld für die neue Verkehrstechnik herzustellen.
Nächster Schritt im September
Ab Mitte September 2021 ist dann die Erneuerung und Nachrüstung der gesamten Tunnelbetriebstechnik vorgesehen. Neben der Erneuerung der Beleuchtung und der Tunnellüftung werden unter anderem auch die Sicherheitseinrichtungen optimiert und erweitert. So werden die bestehenden und derzeit noch offenen drei Fluchtwege durch die Tunnelmittelwand in die Nachbarröhre auf insgesamt sieben Fluchtwege erhöht und mittels moderner Fluchttüren geschlossen. Damit lässt sich im Brandfall ein Rauchübertritt in die Fluchtröhre sicher verhindern und die Fluchtweglängen werden reduziert. Zusammen mit den vielen neuen Sicherheitseinrichtungen, wie etwa Videoüberwachung und Lautsprecher, wird insgesamt ein hohes Sicherheitsniveau erreicht.
Fast keine Ausweichrouten mehr - über Monate
Auf Grund der verkehrlichen Bedeutung der Südtangente und nur begrenzt leistungsfähiger Ausweichrouten, erfolgt die Umsetzung der gesamten Maßnahme "unter Aufrechterhaltung des Verkehrs", so die Mitteilung. Für die Bauzeit von April 2021 bis etwa Ende 2022 (Angegeben sind: "11.04.2021 bis 26.11.2022") stehen in der Regel in den Hauptverkehrszeiten in beiden Fahrtrichtungen jeweils zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Der größte Eingriff in den Verkehr wird während der Sommermonate stattfinden, denn dann muss für den Bau der Fahrbahnen mit der darunterliegenden Bauwerksabdichtung halbseitig gesperrt werden. "Tunnelröhre gesperrt, 2-streifig je Fahrtrichtung, Arbeitsstellen im Wechsel in Außenlage bzw. Mittellage", wie es in der Beschreibung der Baustelle heißt. Von Juli bis September 2021 werden in dieser Bauphase Richtung Westen weiterhin zwei Fahrstreifen frei sein, Richtung Osten jedoch nur noch ein Fahrstreifen.
Auch die Erweiterung des Betriebsgebäudes
Damit die erforderliche neue Leittechnik des Tunnels untergebracht werden kann, ist eine Erweiterung des bestehenden Betriebsgebäudes notwendig. Diese Arbeiten haben aber keine Auswirkungen auf den Verkehr an der Südtangente, doch musste dafür der Geh- und Radweg entlang der Alb gesperrt werden.
Infos: mobilitaet.trk.de
Autor:Jo Wagner |
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