Ist Planung in Karlsruhe bürgernah?
Wurden alle eingebrachten Hinweise berücksichtigt?

Von der Innenstadt kommend blickt man zunächst auf die Wasserspiele, die neben den rund 30 neu gepflanzten Bäumen zur Klimaverbesserung beitragen. | Foto: Mettler Landschaftsarchitektur
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  • Von der Innenstadt kommend blickt man zunächst auf die Wasserspiele, die neben den rund 30 neu gepflanzten Bäumen zur Klimaverbesserung beitragen.
  • Foto: Mettler Landschaftsarchitektur
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Karlsruhe. Es gab schon bei der Vorstellung der Pläne zur Neugestaltung des Platzes am Durlacher Tor in Karlsruhe jede Menge Kritik. Kein Wunder, offenbarten doch die Planer aus Berlin bei einer Bürgeranhörung, dass sie sich eine gewisse Zeit mit den lokalen Verhältnissen auseinandergesetzt hätten. Das ungläubige Kopfschütteln von Bürgerverein Oststadt, Anwohnern und Betroffenen war damals deutlich erkennbar. Bei der 2019/20 vorgestellten Planung hagelte es dann auch massenhaft Kritik für die städtischen Planer, die wichtige Punkte in diesem sensiblen Bereich offensichtlich nicht genügend berücksichtigt hatten!

Diese Planung wirft Fragen auf
Immerhin geht es um einen zentralen Platz im Osten der Stadt, am Übergang von der Innenstadt zur Oststadt, an einem zentralen Verkehrsknotenpunkt für die Erreichbarkeit von zum Beispiel Innenstadt oder Stadion. Durch die geschaffene Linienführung bei der individuellen Mobilität haben die städtischen Planer hier jedoch eine Barriere errichtet, denn wirklich tragfähig ist das Durlacher Tor bei Heimspielen des KSC nun nicht mehr. Zudem wird der extra ausgebaute Radweg entlang der Durlacher Allee - mitten in die Fußgänger geführt, die zur U-Strab gehen! 

Was ist mit den vielen Anregungen: Wurden die eingearbeitet?
Der Bernhardusplatz am Durlacher Tor (gemeinhin: Durlacher Tor) soll als Begegnungsplatz mit Grünflächen, neuen Bäumen, Sitzgelegenheiten und einem Springbrunnen entsprechend der Planung des Büros "Mettler Landschaftsarchitektur" hergestellt werden. Diese Planung wurde dem Gemeinderat und der Bevölkerung (vor Jahren) vorgestellt und anschließend im Rahmen einer Bürgerbeteiligung 2019 weiterentwickelt. Inzwischen ist die Ausführungsplanung größtenteils abgeschlossen - allerdings gab es keine richtige Information der Bürger, ob die vielen von ihnen auch vorgebrachten Punkte berücksichtigt wurden!

Wo ist die Bürgerinfo: Was wird denn nun umgesetzt?

Was ist mit dem Kiosk (noch offen) und/oder Café (die Stadt will keines), was mit dem Markt (wann soll der kommen?), was mit der angekündigten und geplanten Toilettenanlage (seit Jahren ein Thema, noch immer nicht am Start)? Immerhin gab es in diesem Jahr das Thema "Kiosk" auch bei einem "Open Call" - eine Kooperation des Architekturschaufensters mit der Karlsruher Fächer GmbH und des K3 Kultur- und Kreativwirtschaftsbüros. Dabei ging es um das Thema "Was braucht ein kleiner Ort - ein Kiosk - im öffentlichen Raum, um diverse gesellschaftliche Funktionen und menschliche Bedürfnisse erfüllen zu können".  Wer sich für das Thema weiter informieren möchte, der findet bei diese Link in einem pdf genauere Infos dazu: https://www.architekturschaufenster.de/wp-content/uploads/2023/05/6_Open-Call-2023_Hier-verweilen-wir_Ausschreibung.pdf
Der "Siegerentwurf" hätte eigentlich Mitte Oktober ausgezeichnet - und auch vorgestellt werden sollen. 

Warum dann doch der Walldurchbruch?

Keine Antwort auf die vielen Fragen, aber die Stadt fängt jetzt "mal" an mit den Baumaßnahmen: Damit der Bernhardusplatz neugestaltet und mit dem sogenannten "Kleinen Bernhardusplatz" verbunden werden kann, müssen zunächst sechs Bäume im Bereich des zukünftigen Walldurchbruchs gefällt werden. Diese Maßnahme (bis 11.11. fertig) sei unumgänglich, so die Stadt Karlsruhe, da das Gelände etwa eineinhalb Meter abgesenkt werden soll. Genau dies war aber einer der großen Kritikpunkte, denn somit wird die Ludwig-Wilhelm-Straße zu einer "Radler-Durchgangsstraße", vorbei an einem Kinderspielplatz und mitten durch bestehende Außengastronomie. Vehement hatten sich Bürger und Bürgerverein damals deshalb gegen eine solche Öffnung ausgesprochen, aber davon scheint nichts mehr übrig geblieben zu sein, denn die Stadt plant munter ...

Es wird mal angefangen
Nach den Bäumen beginnen der Asphaltabbruch im Bereich der Bertholdstraße (die verscheindet) und Erdarbeiten für den Walldurchbruch. Ab Mitte Januar 2024 werden Kanalbau- und Leitungsarbeiten durchgeführt, bevor Mitte 2024 dann die eigentlichen Arbeiten zur Platzgestaltung beginnen. Zum Schluss der Maßnahme sollen im Herbst 2025 etwa 30 neue Bäume gepflanzt werden, damit hier eine grüne Oase entstehen kann.
Der Hinweis auf viele neue Bäume kann nur als Versuch gesehen werden, von den vielen offenen Fragen der Planung abzulenken!

  • Was ist mit der seit Jahren kritisierten Radwegeführung an der Durlacher Allee? Diese führt - eine echte Glanzleistung - mitten in die Fußgänger der Haltestelle!
  • Wie steht es mit den geplanten Wasserspielen: Sind sie so anfällig wie am Marktplatz?
  • Wie soll die "Radler-Autobahn" am Spielplatz und der Gastronomie "gebremst" werden?
  • Wie steht es mit der Toilettenanlage?
  • Was ist mit dem geplanten Markt?
  • Wie kommt der Kiosk wieder?
  • Gibt es noch eine Möglichkeit für das Café?

Und das sind nur ein paar der damals von Bürgern vorgebrachten Hinweisen und Fragen, die Stadt Karlsruhe und Planungsbüro in die Planung einarbeiten wollten!

Durlacher Tor-Planung bleibt in der Kritik

Neu sind die offenen Fragen jedoch nicht - sie waren schon vor geraumer Zeit auf der Tagesordnung, unter anderem 2019 und 2020 - aber wurden nicht wirklich bürgernah behandelt - nichtöffentlich im Planungsausschuss!

Trotz "Ok" im Karlsruher Planungsausschuss bleiben offene Fragen
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Autor:

Jo Wagner

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