Paläste, Tempel und Festungen
Das indische Rajasthan erleben

Palastanlage in Jodhpur | Foto: © www.jowapress.de
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Den nordindischen Bundesstaat Rajasthan prägen Paläste, Tempel und Festungen, denn sie erinnern an die vielen Königreiche, die einst um die Vorherrschaft in der nordwestlichen Region kämpften. Meist wird Rajasthan mit einer Rundreise besucht – von Delhi aus, doch eine schöne Erfahrung ist auch die Anreise mit dem Zug aus Mumbai und dann mit einem Fahrer die Region erkunden.

Mit dem Nachtzug durch Indien

Udaipur ist die „Stadt der Seen“, die man sicherlich auch aus einem James Bond-Film kennt, liegt umschlossen von drei künstlich angelegten Seen; Pichhola, Fateh-Sagar und Udai-Sagar. Erlebenswert sind Maharadja-Palast (Museum und Hotel), Jagdish-Tempel, die Inseln und die Altstadt mit ihren gewundenen engen Gassen, durch die meist nur Tuktuks und Handkarren kommen. Die Inseln im See sind immer einen Ausflug wert; gerne werden hier auch Hochzeiten gefeiert. Die Anreise nach Bikaner und Jaisalmer führt zum Beispiel am Rande der Thar-Wüste entlang.

Jodhpur, die frühere Hauptstadt des früheren Rajputen-Staats Marwar, ist das "Tor zur Thar", bietet Tempel, Paläste und das imposante, auf einem Felsen thronende Meherangarh Fort. Der Aufstieg lohnt sich, denn von dort oben hat man einen tollen Blick auf die Umgebung der sogenannten „blauen Stadt“, auf die fast jeden Tag des Jahres die Sonne scheint! Blau übrigens, weil viele Häuser blau gestrichen sind. Pushkar am gleichnamigen See ist einer der fünf heiligen Wallfahrtsorte für gläubige Hindus. Die Landeshauptstadt Jaipur, auch bekannt als „Pink City“, wegen der einheitlichen Farbe der Häuser im Stadtkern, übrigens Rajasthans traditionelle Farbe der Gastlichkeit.

Wahrzeichen von Jaipur sind der Stadtpalast aus dem 18. Jahrhundert, „Hawa Mahal“, der ehemalige „Palast der Winde“, ein ehemaliger Harem, der eine fünfstöckige verzierte Fassade aus rosafarbenem Sandstein aufweist, die Herrschaftshäuser Havelis, ein Freiluft-Observatorium aus dem 18. Jahrhundert, seit 2010 UESCO-Weltkulturerbe. (Tipp!) Zum Sonnenuntergang ist das Fort Nahargarh ansprechend und die Schlossanlage und militärische Festung Amber etwas außerhalb, einem typischem Beispiel für hinduistische Baukunst. Wer mag, kann den Aufstieg auch auf dem Rücken eines Elefanten absolvieren - für Touristen ist alles "vorbereitet". Aber auch hier gilt wie meist in Indien: Kein genannter Preis ist ein Endpreis!

Auf dem Weg nach Delhi (mit einem Abstecher nach Agra) bietet sich noch einen Abstecher nach Alwar an, der früheren Hauptstadt des Fürstenstaats in Britisch-Indien. Der Ort ist umgeben von den Aravalli-Hügeln, bietet neben dem Bala Qila-Fort und dem Silisher-See noch das Sariska-Tigerreservat. Welche Strekce man nimmt, welche Highlights man sehen möchte: Es ist die Qual der Wahl! Denn im Land der Rajputen, einem Volk, das im Hinduismus Teil der Krieger-Kaste ist, gab es früher 23 Fürstentümer – entsprechend die Anzahl von Maharajas und auch deren Paläste und Anlagen!

Genuss in Rajasthan
Ob „Samosas“ (Teigtaschen), „Palak Paneer“ (Spinat mit Frischkäse), „Aloo Sabji“ (Kartoffel mit Gemüse), „Aloo Tikki“ (Kartoffelstampf in Fett gebacken), „Aloo Jeera“ (Kartoffel und Gewürze), „Aloo Gobi“ (Kartoffel in Curry-Sauce), „Vegetable Biryani“ (angebratener Reise mit Gemüse), „Thali“ (mehrere Gerichte im Metallteller), dazu „Dal“ (Linsen), „Naan“, „Roti“ oder „Chapati“, indisches Fladenbrot: Gerne wird in Rajasthan „pikant“ und vegetarisch gegessen. Klare Ansage: So vielfältig wie das Land, ist auch die Küche. Wem es zu scharf ist, der bestellt noch „Raita“ dazu, eine erfrischende Beilage auf Joghurtbasis mit Gewürzen, die aber die Schärfe der anderen Gerichte etwas neutralisiert!

Shopping heißt in den Orten mitunter auch Eintauchen ins pralle Leben: Auf den Straßen sind Lkws, Busse, Autos, Mopeds, Tuktuks, Rikschas, Räder, Kühe und Handkarren unterwegs, dazu ab und an Tiere. Am Straßenrand liegen die Geschäfte, die interessanterweise oftmals nebeneinander das gleiche Angebot (mit gleichen Preisen) haben, dazu mischen sich fliegende Händler, Straßenstände und sehr viele Menschen! Zudem ist man als Europäer durchaus auch eine „Sehenswürdigkeit“ - und wird oft auch als "Foto-Motiv" gesehen.

Infos und Tipps: Die beste Reisezeit für das "Land der Maharajas" ist an sich im Winter, wenn es zwar auch ordentlich warm ist aber fast nie regnet. Im Februar kommt die "Wedding Season" hinzu, was sich auch auf die Preise auswirkt! Die Anreise per Flieger - ob direkt mit "Air India" oder "Lufthansa", mit Umstieg in einem der arabischen Länder mit "Emirates" oder "Qatar" - ist eine Frage der Vorliebe und des Preises. Üblicherweise fliegt man entweder nach Delhi oder Mumbai, dann mit Inlandsflug (weniger Gepäck!), Zug oder/und Fahrer geht es dann durch das Land Rajasthan. Es ist auf jeden Fall eine Entscheidung, die man in Sachen Reihenfolge der Städte und Reisedauer trifft. Unterkünfte gibt es in allen Kategorien, ob im wirklich luxuriösen Umaid-Bhavan-Palast in Jodhpur, landestypisch wie im Ummed Bhawan in Jaipur oder in einer der internationalen Hotelketten, die in den Städten zu finden sind. Eine gute "erste" Literatur für eine Reise ist zum Beispiel das "DuMont Reise-Handbuch Nordindien" oder der "Lonely Planet Rajasthan" mit Delhi & Agra. Anbieter für Touren gibt es genügend - ob in Deutschland oder vor Ort in Indien. Infos zu Rajasthan dann unter www.tourism.rajasthan.gov.in oder www.incredibleindia.org

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Autor:

Jo Wagner

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