Herzenssache-Aktionsplan
Starke Kinder in Rheinland-Pfalz
Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig gibt Startschuss für Herzenssache-Aktionsplan Starke Kinder in Rheinland-Pfalz der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel. 10 „Starke Kinder Kisten“ werden an die ersten 27 Kitas übergeben.
Die Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel sorgt mit Unterstützung von Herzenssache e.V., der Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank, dafür, dass Kita-Kinder in Rheinland-Pfalz besser vor sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen geschützt werden.
Zehn Träger mit insgesamt 27 Kitas aus Rheinland-Pfalz erhielten am Mittwoch im Ministerium für Bildung insgesamt zehn „Starke Kinder Kisten“, damit deren Kita-Kinder die wichtigsten Präventionsprinzipien zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen schon in der Kita erlernen. Die „Starke Kinder Kiste“ richtet sich an Kitas, damit Fachkräfte und Eltern frühzeitig mit Prävention und Ich-Stärkung aller Kinder beginnen können.
„Kinder werden spielerisch und mit viel Freude am Entdecken des eigenen Körpers mit den eigenen Grenzen und Gefühlen vertraut und sprechfähig gemacht“, sagt Jerome Braun, Geschäftsführer der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel und Initiator des Projektes „Starke Kinder Kiste“.
Braun ergänzt: „Alle am Herzenssache-Aktionsplan beteiligten Kitas werden mit ihren 4 - 6-jährigen Kita-Kindern bis zu deren Eintritt in die Grundschule mit dem Programm gearbeitet haben. Die Kinder lernen wichtige Präventionsprinzipien, wie z. B. „mein Körper gehört mir.“, „ich kann meinen Gefühlen vertrauen“ oder „ich hole mir Hilfe“ kennen und üben diese mit der „Starke Kinder Kiste“ ein.
„Jeder Fall von sexuellem Kindesmissbrauch ist einer zu viel, deshalb darf es gar nicht erst dazu kommen. Neben dem Schutz durch Erwachsene wollen wir auch Kinder von Anfang an sensibilisieren und stärken. Sie sollen selbstbewusst und in der Lage sein, anderen Grenzen zu setzen. Kitas sind Schutzräume für die Kinder. Die Aktion ,Starke Kinder Kiste‘ leistet dazu einen wichtigen Beitrag und ich freue mich, dass die ersten Kisten heute auch in Rheinland-Pfalz an die Kitas gehen“, so Ministerin Dr. Stefanie Hubig. „Der Schutz vor sexualisierter Gewalt ist in rheinland-pfälzischen Kindertageseinrichtungen und Schulen von ganz zentraler Bedeutung. Deswegen haben alle Kindertageseinrichtungen individuelle Schutzkonzepte erstellt, die regelmäßig angepasst werden und eine Grundlage für gelingenden Kinderschutz darstellen.“
Das Projekt „Starke Kinder Kiste“ wird inzwischen bundesweit von 1.250 Kitas umgesetzt und kann ab sofort mit Hilfe der Herzenssache-Förderung bis zu 450 Kitas im Land erreichen.
Die „Starke Kinder Kiste“ und das dahinterstehende „Echte Schätze-Präventionsprogramm vom Petze Institut in Kiel ermöglicht den Kitas die eigene Schutzkonzeption mit den Kindern gemeinsam zu gestalten. Die Methoden und ansprechenden Materialien erleichtern den pädagogischen Fachkräften, mit den Kindern praxisnah präventiv zu arbeiten.
„Für Herzenssache e.V. ist das ein Herzensprojekt. Kinder und Jugendliche lernen, dass sie selbst über ihren eigenen Körper bestimmen dürfen. Das macht sie stark. Sie können die eigenen Grenzen und Gefühle besser einschätzen und das kann sie vor Missbrauch und damit schweren seelische Verletzungen schützen. Mit der Förderung der ‚Starke Kinder Kiste‘ ermöglichen wir, dass rund 10.000 Kinder in Kitas altersgerecht über sexualisierte Gewalt aufgeklärt werden. Damit etablieren wir das Präventionsprojekt nun auch in Rheinland-Pfalz ", sagt Ulla Fiebig, Vorstandsvorsitzende von Herzenssache e.V.
Nachdem die ersten Kitas aktiv werden, stehen in den nächsten zweieinhalb Jahren weitere 80 „Starke Kinder Kisten“ im Rahmen dieses Aktionsplans für Kitas in Rheinland-Pfalz zur Verfügung. Interessierte Kita-Verbünde, bestehend aus einem Zusammenschluss von 3 - 5 Kitas, können sich über www.starkekinderkiste.de um eine Kiste und die Teilnahme am Programm bewerben.
Die Qualifizierung der Kita-Fachkräfte durch die eintägige Fortbildung übernehmen in Rheinland-Pfalz die Trainer David Heltzel und Annette Heck. Die Fortbildungskosten tragen die Kita-Träger als Eigenanteil am Projekt selbst.
Autor:Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel aus Karlsruhe |
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