Südwest-Derby im Wildparkstadion / Bilder
Derbysieger: Karlsruher SC gewinnt gegen den 1. FC Kaiserslautern
Karlsruhe. Es ist angerichtet: Schon seit Stunden herrscht Trubel im Umfeld des Karlsruher Wildparkstadions, die Hütte ist (passend zum Ausbaustand) mit 23.900 Besuchern (3.000 aus Lautern) pickepacke voll, bestes Wetter, die Polizei ist massiv und präsent vor Ort, die Stimmung ist gut, vielleicht etwas angespannt, aber es ist eben Derbyzeit.Das ist schon beim Fanmarsch durch die Stadt zum Wildparkstadion zu erleben.
Der 9. der Tabelle gegen den 7., aus dem Hinspiel ist für den KSC noch eine Rechnung offen, zudem ist es das Südwest-Derby gegen die Roten aus Lautern, das sorgt für zusätzliche Brisanz. Das war schon im Vorfeld zu erleben, denn die Polizei geht rigoros gegen alle Störer vor, hat zudem die Zufahrt aus Richtung Durlacher Tor - sehr zum Ärgernis der vielen anreisenden Fans - lange vor dem Spiel dicht gemacht!
Fanmarsch der Blauen zum Stadion, der Adenauerring ist komplett dicht, zudem in blau-weiß getaucht, begleitet von der Polizei, die am Stadion stark vertreten ist, in Schutzmontur, dazu mit Wasserwerfer in Bereitschaft. Nachdem die Innenstadt in Karlsruhe schon seit längerer Zeit ein "Umleitungs-Gewirr" ist, wirkt sich diese punktuelle Sperrung in der gesamten Stadt aus.
Staufalle in der Stadt
Das ist leider schon ein Vorgeschmack darauf, wie es nach Fertigstellung des Stadions sein wird, wenn die Stadt Karlsruhe hier nicht endlich Alternativen schafft! Denn durch die Sperrung am Wildparkstadion wird die Stadt regelmäßig lahmgelegt, Bürger müssen weite Umwege machen ... für ein Fußballspiel.
Fangesänge & Provokationen der jeweiligen Gegner sind rund um das Stadion zu hören, zwischen "Blau" und "Rot".
Etwas versöhnliche Stimmung gab es zumindest mit der Verabschiedung jener Spieler, die den KSC nach Ablauf der Saison verlassen oder aufhören.
Da wird nicht abgewartet, da geht es gleich drauf, zur Not auch mal den Schlappen drüberhalten - schon in den ersten Minuten. Dabei sind die Roten (heute aber ganz in weißem Dress) einen Tick "besser drauf". Es hat zwar über 25 Grad heute in Karlsruhe - aber die Spieler beider Teams sind offensichtlich heiß auf den Kick! FCK-Trainer Schuster (mit KSC-Vergangenheit) hat sein Team leicht verändert (siehe Aufstellung), KSC-Trainer Eichner auch.
Aufstellung
KSC: Gersbeck / Jung, Gordon, Franke, Brosinski / Gondorf, Choi, Wanitzek, Nebel / Schleusener, Kaufmann
FCK: Luthe / Rapp, Tomiak, Bünning /Zimmer, Klement, Niehues, Durm, Hanslik / Boyd, Lobinger
In den ersten Minuten sind beide Teams wach, keiner mauert, doch der Gast hat etwas mehr vom Spiel, geht früher drauf, zwingt den KSC auch zu Fehlern - und der KSC macht Fehler, Eichner zappelt an der Seitenlinie!
Nach 24 Minuten wird schon getrunken? Naja, es sind 25 Grad heute - und beide Teams kommen aus dem Südwesten, vielleicht hat Schiri Heft ja Durst, denn er kommt aus Niedersachsen.
Die erste Gelbe Karte kassiert KSC-Kapitän Gondorf, der einen Schritt zu spät kommt. Gersbeck hält den Freistoß, der gut über die Mauer kommt.
35. Jetzt kassiert auch Franke die Gelbe; aus der Kategorie "einmal zu viel".
So langsam hat sich der KSC jetzt aber "sortiert", geht im Spielaufbau geordneter vor - und das sorgt für Unruhe bei den Pfälzern.
42. Aber der FCK bleibt brandgefährlich: Einfaches und schnelles Spiel in die Spitze, Boyd ist dran, schiebt die Kugel an Gersback vorbei, doch Gordon ist da, klärt! Puh, da hat Gordi aufgepasst!
Halbzeit. Das Publikum ist präsent, Support für die Teams, es steht 0 zu 0, doch unterm Strich hat der FCK etwas mehr vom Spiel. Der KSC hat etwas zu lange gebraucht, um geordnet ins Spiel zu finden. Da ist noch Luft für die 2. Hälfte!
Aber auch in der zweiten Hälfte läuft es nicht gerade rund für den KSC, die Roten sind einen Tick engagierter, gehen eher und konsequenter drauf, erzwingen Chancen! So zum Beispiel in der 52., 56. und 60. Minute, als die KSC-Abwehr den Spielaufbau des FCK nicht genügend stört, der FCK zu Chancen kommt!
Was ist los mit den Blauen?
64. Wieder eine Chance für den FCK - und das Ding muss drin sein?! Opoku wird im 16er angespielt, aber Gondorf kann ihn noch etwas stören, so dass die Kugel knapp am Pfosten vorbeigeht. Das war knapp!
Da muss sich etwas ändern, der KSC kommt leider nur schwer nach vorne!
70. Eichner wechselt: Zivzivadze kommt für Schleusener und Rapp für Kaufmann
Kann da mehr nach vorne gehen?
Unglaublich: Die erste Aktion des Georgiers - und der KSC führt 1 zu 0!
Eine "Billard-Kiste" für den KSC: Der FCK bekommt die Kugel nicht weg, Gondorf zieht ab, Zivzivadze hält den Schlappen rein, bringt das Ding am Torwart vorbei über die Linie: Tor!!!
Auch der VAR hat keine Einwände, kein KSC-Spieler ist im Abseits!
Das Spiel hat sich gedreht; der FCK versucht nun, eine Kiste geordnet zu erzielen, macht aber nun Fehler, der KSC massiert die Abwehr, steht enger, versucht Nadelstiche als Konter zu fahren!
Aktuell passt das so!
80. Der FCK drückt, doch der KSC steht gut, auch wenn ein paar Abstimmungen nach Standards nicht so ganz passen, doch da wird ausgeholfen, da rücken sie ein, machen die Räume enger, gehen auch mal drauf - und zur Not wird die Kugel auch mal rausgedroschen! Sicherheit ist angesagt!
So will man das sehen!
5 Minuten Nachspielzeit
Wechsel beim KSC; Ballas kommt, Gordon geht raus - nach 10 Jahren KSC hat er jetzt Tränen in den Augen!
Danke für den Einsatz in all den Jahren
Das Spiel geht weiter, die Kugel kommt zu Nebel, der sich den Ball selber vorlegt - und durch die FCK-Abwehr marschiert, es kommt keiner dran!
Geil: Er schlenzt die Kugel über den rauskommenden Torhüter des FCK ins Tor, 2 zu 0
Das Stadion ist ein Tollhaus, blau-weiße Hüpforgie: D e r b y s i e g e r
Gewissermaßen als Antwort kommen Bierbecher geflogen und Beschimpfungen aus dem Gästeblock!
Der KSC feiert, Tänzchen der Spieler, Anfeuerungen vorn den Rängen. Was eine Effizienz!
Die Gäste waren an sich besser im Spiel - aber der KSC gewinnt 2 zu 0.
Auf alle Fälle ist der KSC mit dem zweiten Tor in der Tabelle am FCK vorbeigezogen, ist nun Tabellen-7. (wegen der besseren Torbilanz gegenüber dem FCK)
Jetzt muss der KSC am kommenden Wochenende zu St. Pauli, kann den Platz in der Tabelle halten, was sich sprichwörtlich bei den TV-Geldern auszahlen würde!
Abpfiff. Die Mannschaft läuft mit allen Ersatzspielern und dem Team hinter dem Team eine lange Runde; Sprechchöre, Jubel, die Fans feiern, Fahnen werden geschwenkt. Immer wieder ist D e r b y s i e g e r zu hören - und Stadionsprecher Martin Wacker ist mittendrin, natürlich mit Mikrofon und dem typischen K a r l l l l s r u u u h e ... und jetzt ist Kapitän Gondorf am Mikro, bedankt sich im Namen des Teams für den tollen Support des Fans, der heute auch zum Derbysieg begetragen habe - und stimmt an: "Es gibt nur einen Daniel Gordon ... " - und der Fanblock stimmt ein, während auf der Leinwand noch ein "Best of" von Gordi zu sehen ist.
#emotional
Mit hörbar emotionalen Worten verabschiedet sich Gordi, dankt für die treue Unterstützung in all den Jahren, das Team lässt ihn hochleben. Gordi geht als Spieler - bleibt aber als Nachwuchstrainer dem KSC erhalten.
Stimmen zum Spiel folgen
Autor:Jo Wagner |
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