Karlsruher Ruder-Athletin startet international
Ein Interview mit Nina Öhlckers, die an diesem Wochenende auf der U23-EM im Rudern startet
Karlsruhe. Von Hamburg nach Karlsruhe und dann zur U23-Europameisterschaft – Nina Öhlckers hat nach ihrem Umzug aus dem hohen Norden in die Fächerstadt im September 2016 eine erfolgreiche sportliche Weiterentwicklung durchgemacht. Die 22-jährige KIT-Studentin (die zudem das Studium mit einer klassischer Ausbildung kombiniert) hatte im Winter an den beiden erforderlichen Tests im Ruder-Einer teilgenommen, mit durchwachsenen Ergebnissen. Im Juni gewann sie eine Bronzemedaille auf der Deutschen U23-Meisterschaft. Ausschlaggebend für die Nominierung waren aber ihre guten Leistungsresultate auf dem Ergometer, einem Art Trocken-Rudergerät. Der Deutsche Ruderverband (DRV) lud sie ein, mit drei anderen gesetzten Athletinnen am 1. und 2. September 2018 im deutschen Frauen-Doppelvierer der Leichtgewichtsklasse an der U23-EM in Brest teilzunehmen.
Beim Karlsruher Ruder-Verein Wiking freuen sich alle über Deine Qualifikation für die U23-EM. Es hat eine Weile gedauert, bis es sich herumgesprochen hat. Wie hast denn Du davon erfahren und was war Deine erste Reaktion?
Nina Öhlckers: Ich habe bereits auf dem Rückweg von den deutschen Jahrgangsmeisterschaften eine Whatsapp meiner dortigen Zweierpartnerin bekommen, die sich ebenfalls qualifiziert hat. Danach habe ich meinen ehemaligen Trainer Nils Meyer aus Hamburg gefragt, welcher mir die Neuigkeiten bestätigt hat. Ganz sicher war ich aber erst nach der offiziellen Bestätigungsemail des DRV.
Wer hat dich bis Anfang August in Karlsruhe als Trainer betreut und war dann in der Schlussvorbereitungsphase in Hamburg und Berlin Dein Betreuer rund um die Dinge zum Training, Trainingsplan usw.?
Öhlckers: Bis Anfang August hatte ich keinen wirklichen Trainer. Während der Saison haben sich immer wieder Freunde aus der Rudermannschaft oder der Sportvorstand des KRV Wiking ins Motorboot gesetzt und mich betreut. Organisatorisch hat sich Nils Meyer [Hamburger Trainer, Anm. der Red.] ein bisschen um mich gekümmert. Während der U23 EM ist Michael Spörke der vom DRV festgelegte Trainer unseres Doppelvierers. Der Rahmentrainingsplan stammt von der Bundestrainerin und wird von Michael angepasst.
In Süddeutschland war es bis zu Deiner Abreise sehr heiss, wie hast Du dich darauf eingestellt, wie musstest Du Dein Training anpassen?
Öhlckers: Da ich das letzte Semester voll gearbeitet habe, konnte ich eh immer erst abends trainieren. Das habe ich auch in den heißen Sommertagen so gemacht, und bei starker Hitze die Trainingseinheiten noch weiter in den Abend verschoben.
Karlsruhe ist, im Vergleich zu Hamburg mit über 20 Rudervereinen, davon manche praktisch direkt in der Innenstadt, eine vergleichsweise kleine Ruder-Welt. Wie war Dein erster Eindruck von den Bedingungen im Rheinhafen?
Öhlckers: Rein landschaftlich ist Hamburg, ehrlich gesagt, deutlich schöner um dort zu rudern, was mir aber in Karlsruhe gut gefällt ist das Umfeld. Alles ist sehr freundschaftlich und das Miteinander steht mehr im Fokus als der individuelle Erfolg. Im Rheinhafen muss man sich zudem erst mal an die großen Frachtschiffe gewöhnen, denen man mitunter ausweichen muss.
Schon allein die Qualifikation für die U23-EM ist ein toller Erfolg. Aber werft ihr in eurem Doppelvierer auch einen Blick auf die potentiellen Gegner? Habt ihr schon ein wenig eure Chancen ausgerechnet, ins Finale der besten sechs Boote zu kommen?
Öhlckers: Dies ist ja erst das zweite Jahr, dass die U23 EM stattfindet, daher ist das Meldefeld hier leider eher klein. Hinzukommt, dann Weißrussland nicht gerade zentral und einfach zu erreichen ist. Wir hoffen natürlich dennoch auf ein erfolgreiches Rennen gegen die Weißrussinnen und Russinnen.
(Foto: Hannes Blank)
Autor:Karlsruher Ruder-Verein Wiking aus Karlsruhe |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.