„Sportler des Jahres“ wieder im Fokus
Herausragende Sportlerinnen und Sportler werden geehrt
Das Jahr 2022 war bislang auch aus sportlicher Sicht besonders: Olympische und Paralympische Winterspiele in Peking – mit satter Medaillenausbeute weitere Europa- und Weltmeisterschaften, unter anderem im Sommer die Fußball-EM der Frauen und die große Münchner „European Championships-Show“ mit starker sportlicher Bilanz. Dieses Jahr rückte viele Athleten für die Titel Sportler/Sportlerin & Mannschaft des Jahres in den Fokus, freut sich Organisator Klaus Dobbratz. „Am vierten Advent wird nun wieder ausgezeichnet.“ Erfreulich: Erstmals seit Beginn der Corona-Epidemie im Winter 2020 geht Deutschlands bedeutendste und traditionsreichste Sportler-Wahl wieder im gewohnten Ambiente am Sonntag, 18. Dezember, im Bénazetsaal des Kurhauses von Baden-Baden über die Bühne.
Es ist gewissermaßen eine Wiedergeburt des „Sportlers des Jahres“: Über 500 geladene Gäste sind dann dabei, wenn Deutschlands Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres gekürt werden. 2019 war das bislang letzte Mal mit vollem Haus, 2020 war es eine reine Studio-Veranstaltung mit 27 Gästen, im vergangenen Jahr waren es dann immerhin schon 250 Gäste mit zehn geladenen Redaktionen – und nun wieder mit vollem Haus. Turn-Europameisterin Elisabeth Seitz aus Stuttgart, Handball-Nationalspielerin Xenia Smits aus Bietigheim, Marathonläufer Richard Ringer und Weltmeister Taliso Engel zeigten sich bei der Pressekonferenz im „Brenners Park-Hotel“ vom Stand der Planungen erfreut.
Dieses Treffen unter vielen Sportlerinnen und Sportlern sei der richtige, weil ungezwungene Jahresabschluss, so ihr Tenor. „Das kommt besonders an!“ Abendgarderobe statt Sportdress: Die Gala zum „Sportler des Jahres“ ist ein gesellschaftliches Highlight, gewissermaßen das Winterfest der Sportler, die – wenn sie nicht mitten im Wettkampf stehen – dann doch etwas das erfolgreiche Sportjahr 2022 feiern dürfen.
Wer macht das Rennen?
Wer hat die besten Chancen, die Nachfolge von Malaika Mihambo (schon drei Mal in Folge gewonnen), Alexander Zverev und dem Bahn-Vierer der Frauen anzutreten? Insider orakeln, selten sei die Wahl enger, das Ergebnis schwerer vorauszusagen gewesen. Immerhin ist die Liste der sehr erfolgreichen Sportlerinnen, Teams und Sportler auch 2022 lang, so dass die Sportjournalistinnen und Sportjournalisten – auch das „Wochenblatt Karlsruhe“ war bei der Abstimmung dabei – wieder einmal die Qual der Wahl haben. Kein Wunder bei München, Peking, Fußball-EM der Frauen und den vielen Erfolgen der Wintersportlerinnen und Wintersportler.
Tolle Leistungen im Blick
1947 waren Tennisspieler Gottfried von Cramm, Leichtathletin Marga Petersen die ersten ausgezeichneten Sportler, 1957 kam erstmals eine Mannschaft bei der Wahl hinzu, Borussia Dortmund. 2022 gab es nun wieder viele tolle Momente und Medaillen – ob Franziska Brauße, Weltmeisterin in der Einerverfolgung, Natalie Geisenberger, drittes Gold in Peking im Rodeln nacheinander, Gina Lückenkemper, Gold im 100-Meter Sprint, Malaika Mihambo, WM-Titel im Weitsprung, Elisabeth Seitz, Gold am Stufenbarren, Schwimmer Taliso Engel, Gold bei der Para-WM, Radfahrer Simon Geschke mit einer tollen „Tour de France“, Surfer Philip Köster, Tischtennisspieler Dang Qiu, Gold-Schwimmer Florian Wellbrock – oder bei den Teams die 4 x 100 m Staffel der Frauen, das Bob-Team Friedrich, die Nationalmannschaft der Frauen im Fußball oder die Handball Männer vom SC Magdeburg.
„Wir haben im Laufe des Jahres viele Kilometer gemacht“, so Marathonläufer Ringer mit einem Schmunzeln, der dabei Einblicke ins Leben eines Läufers gab, ob bei der Vorbereitung, dem Ort des Trainings, den Schwerpunkten oder rund um die Planung. „Im Marathon passiert auf der Strecke sehr viel – und zunächst kämpft man gegen sich, versucht, immer dran zu bleiben. „Da könne man von bisherigen Bestzeiten nicht auf den nächsten Lauf schließen.
Gold-Schwimmer Engel gab Infos über die Herausforderungen bei seinen Wettkämpfen, denn der Sportler hat nur rund 10 Prozent Sehkraft, orientiert sich im Becken an den dunklen Strichen auf dem Beckenboden, „denn den Beckenrand seh‘ ich meist nicht.“ Früh kam er zum Schwimmen, „aus Sicherheitsgründen“, denn seine Mutter wollte, dass er schwimmen kann. „Ich gewöhnte mich daran, hatte Spaß – und hatte bislang auch ein super-erfolgreiches Jahr“, so Engel, der sein Abitur übrigens mit optischen Sehhilfen schaffen konnte. Im Hotel habe er vor der Pressekonferenz noch trainiert, aber die Längenangabe zum Becken stimme nicht so recht, „das sind maximal 15 bis 20 Meter“, das spüre er, aber das langt dann schon für den Rhythmus, „wenn man auch abschätzen muss, wann die Wand kommt.“
Gala beim Endspiel der WM
Der gesamte Sport steht an diesem Tag im Fokus – auch wenn es das Endspiel bei der Fußball-WM gibt. „Wir sind auch alle große Fußball-Fans und wären auf alle Eventualitäten vorbereitet gewesen“, schmunzelte Dobbratz – und setzte nach, auch darauf, wenn Deutschland an diesem Tag im Finale gestanden hätte. Aber an diesem besonderen Tag sind in Baden-Baden bei diesem Highlight im Veranstaltungskalender viele Gewinner von Europa- und Weltmeisterschaften dabei. „Das wird sich auch im Ranking dann bemerkbar machen.“
Infos und Ergebnisse unter https://www.sportler-des-jahres.de
Autor:Jo Wagner |
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