DFB mit neuer Spitze
Ronny Zimmermann erneut zum Vize gewählt
Fußball. Im Anschluss an den 44. Ordentlichen DFB-Bundestag in Bonn hat sich das neue Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengefunden. Angeführt wird das DFB-Präsidium für die nächste Legislaturperiode vom neuen Präsidenten Bernd Neuendorf, der sich in der Wahl gegen Peter Peters durchsetzte. Für Neuendorf votierten 193 der 250 stimmberechtigten Delegierten. Neuendorf ist nun der 14. Präsident in der Geschichte des DFB. Er folgt auf Fritz Keller, der das Amt am 17. Mai 2021 nach Zwistigkeiten mit dem Vize Rainer Koch zur Verfügung gestellt hatte.
Vizepräsidenten im Blick
Als 1. DFB-Vizepräsident, zuständig für die Amateure, wurde der Badener Ronny (Ronald) Zimmermann (60) vom Badischen Fußballverband gewählt, als DFB-Vizepräsident, zuständig für die DFL, wurde Hans-Joachim Watzke ebenso wie Vizepräsidentin Donata Hopfen, die DFL-Geschäftsführerin, sowie die weiteren DFL-Vizepräsidenten Oliver Leki und Steffen Schneekloth gewählt. Als neuer DFB-Schatzmeister ist Stephan Grunwald Mitglied des DFB-Präsidiums. Neue Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball ist Sabine Mammitzsch. Das Präsidium wurde erweitert um die Position der Vizepräsidentin für Gleichstellung und Diversität, die von Celia Sasic bekleidet wird. Als Vizepräsidenten der Regional- und Landesverbände bestätigt wurden Ralph-Uwe Schaffert (Norddeutscher FV), Hermann Winkler (Nordostdeutscher FV), Peter Frymuth (Westdeutscher FV) und Thomas Bergmann (FRV “Südwest”), gewählt wurde Prof. Dr. Silke Sinning (Bayerischer FV).
Vizepräsident Rainer Koch wird abgewählt
Nicht ganz unerwartet, aber doch überraschend, war das "Aus" des bisherigen Vizepräsidenten Rainer Koch, der in den vergangenen Jahren stets auch eine Nennung fand - wenn es um Streitigkeiten im Verband ging. Er unterlag in der Wahl Silke Sinning deutlich!
Noch in der Vorstellungsrede auf dem Bundestag zeigte Koch, dass er von demokratischen Verhältnissen offensichtlich nicht viel hielt - und er putzte seine Gegenkandidatin gewissermaßen runter. Hier zeichnete sich das Ende des DFB-Funktionärs schon ab: Koch forderte die Delegierten zudem regelrecht auf, ihn im Amt des langjährigen DFB-Vizepräsidenten "zu bestätigen" oder sich "nicht an der Wahl zu beteiligen". Von wegen Wahl, von wegen Demokratie! Kein Wunder, dass es deutliche Pfiffe gab - und die Quittung folgte!
Denn auch im Vorfeld des Bundestags hatten sich drei bisherige DFB-Präsidenten, Keller, Grindel und Zwanziger, deutlich gegen eine erneute Wahl von Koch ausgesprochen. Interessant: Alle drei Präsidenten mussten vor dem Ende ihrer Amtszeit gehen, doch Vize Koch schaffte es immer wieder, sich trotz aller Turbulenzen zu halten. Doch dieses Mal verlor Koch deutlich: 68 zu 163 Stimmen, eine deutliche Quittung der Delegierten! Auch die Art und Weise, wie er Sinning zur Wahl gratulierte, zeigte in gewisser Weise die Attitüde von Koch: Mit der Hand in der Hosentasche ging er zu Sinning, schüttelte ihr kurz die Hand, hatte kaum Augenkontakt, drehte sich um - und ging!
Autor:Jo Wagner |
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