Jetzt entschuldigt sich der Verein / UPDATE
Zur Trennung von Oliver Kreuzer beim KSC
Karlsruhe. Der Wirbel um die überraschende Trennung von Oliver Kreuzer hält an. Es geht in der öffentlichen Diskussion weiter heftig um Art & Weise und Zeitpunkt der vollzogenen Trennung - nicht persönlich, obwohl Kreuzer beim Spiel präsent war, sondern recht nüchtern in einer Mail, und auch an einem 1. April, während Kreuzer im Auftrag des Vereins auf Dienstfahrt war!
Die Wogen schwappen hoch - in der Kritik stehen dabei die handelnden Personen dieser Mehrheitsentscheidung! Heute meldete sich der Beirat der "KSC-KGaA" ("Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix GmbH & Co. KGaA") zu Wort, betonte noch einmal, dass in der Sitzung am 31. März "mehrheitlich die Abberufung des Sport-Geschäftsführer Oliver Kreuzer beschlossen" wurde.
Im Beirat sind: Präsident Holger Siegmund-Schultze , Vizepräsident Günter Pilarsky, Vizepräsident Martin Müller, Dr. Christian Fischer und Thomas H. Hock.
Nachdem der KSC am Samstag, 1. April, Kreuzer als Geschäftsführer Sport abberufen hat, ist auch der formale Schritt der Freistellung vom Verein erfolgt: Kreuzer wurde hierüber am 3. April vom Beiratsvorsitzenden Holger Siegmund-Schulze persönlich informiert.
Aufsichtrat wird erst nach der Trennung informiert
Allerdings wurde erst am 2. April der Aufsichtsrat der KSC GmbH & Co. KGaA vom Vorsitzenden des Beirats, Holger Siegmund-Schultze, über die Hintergründe des "Vorgangs" informiert. Immerhin hat der Aufsichtsrat die Aufgabe, die wirtschaftlichen Interessen der Aktionäre zu vertreten. Folglich muss er die wirtschaftlichen Auswirkungen einer solchen Entscheidung abwägen und Stellung dazu nehmen, auch wenn die Entscheidung formal nicht der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf.
Der Aufsichtsrat der KSC GmbH & Co. KGaA - bestehend aus Wolfgang Grenke (Vorsitzender), Rolf Bohrer, Dr. Wolfgang Foldenauer, Michael Großmann, Stefan Kühn, Martin Löffler, Michael Obert und Andreas Ullrich - stellte einstimmig fest, dass jetzt ein guter Zeitpunkt sei, "die langfristige Strategie zu prüfen und den Wirtschaftsplan anzupassen". Insbesondere die Zielsetzung des Beirats, die Qualität des Spielerkaders zu erhöhen, die Jugendarbeit zu verstärken sowie eine strategische Kaderplanung zu implementieren und damit höhere Transfererlöse als in der Vergangenheit zu erzielen, werde vom Aufsichtsrat unterstützt.
Wer kümmert sich nun um die Verträge?
Offen ist nach wie vor die Frage nach dem künftigen Geschäftsführer Sport, Sportchef oder Sportdirektor. Diese Entscheidung liegt gemäß Satzung beim Beirat, der dem Vernehmen nach auf externe Unterstützung setzt. Das sollte erstens sicher wohl beim Blick auf die KSC-Kasse günstig sein - und zweitens schnell passieren, denn es stehen etliche Vertragsverhandlungen an. Auch wenn aktuell eine "Taskforce" (mit Trainer Eichner) das nun regeln soll: Ob Spieler, die vielleicht kommen oder Spieler, die schon hier sind: Eine unsichere Situation ist Verhandlungen nie zuträglich!
Deutlich war jedenfalls die Aussage des Aufsichtsrats: Er sehe bislang "keine Gründe, an der wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit der bisher getroffenen Entscheidungen zu zweifeln", so die Mitteilung.
UPDATE
Am 5. April, immerhin 4 Tage danach, schiebt der Verein nach; dröselt die Vorgänge rund um die Trennung von Oliver Kreuzer etwas auf - und entschuldigt sich für diese Art und Weise:
Am Freitag, den 31.03., fand um 12 Uhr eine außerordentliche Beiratssitzung der "KSC GmbH & Co. KGaA" statt. Die Einladung zur Sitzung erfolgte vorab mit folgenden Agenda-Punkten:
TOP 1 (mit Michael Becker und Oliver Kreuzer) / Strategie Sport und Konzepte zur Umsetzung
TOP 2 (nur Mitglieder des Beirats) / Beratung über Top 1
"Im Rahmen der Sitzung wurde unter TOP 2 demokratisch und mehrheitlich beschlossen, Oliver Kreuzer als Geschäftsführer Sport abzuberufen. Hinsichtlich der Kommunikation wurde absolutes Stillschweigen bis zum Ende des Heimspiels gegen Eintracht Braunschweig am darauffolgenden Samstag vereinbart. Im Nachgang zum Spiel sollte zunächst Oliver Kreuzer in einem persönlichen Gespräch und in Folge die Öffentlichkeit informiert werden", teilt der Verein mit. "Nach dem Spiel konnte ein Termin mit Oliver Kreuzer leider nicht direkt vereinbart werden, da der Aufsichtsrat der KSC GmbH & Co. KGaA noch mit der Prüfung des entsprechenden Vorgangs befasst war."
Nach Abschluss der Prüfung am Samstag, um ca. 17:00 Uhr habe der Beiratsvorsitzende, Holger Siegmund-Schultze direkt versucht, Oliver Kreuzer - welcher mittlerweile unterwegs in die Niederlande war - mehrfach telefonisch zu erreichen. Ein Gespräch kam leider nicht zu Stande. "Da in Zwischenzeit die Presse von dem Vorgang nachweislich Kenntnis erlangt hatte, sollte vermieden werden, dass Oliver Kreuzer die Information aus den Medien erhält. Deshalb wurde er per E-Mail informiert", so der KSC. "Unter den beschriebenen Rahmenbedingungen rund um den Vorgang war es schwierig eine angemessene Kommunikation umzusetzen. Wir haben versucht bestmöglich vorzugehen, dennoch entspricht die Art und Weise definitiv nicht dem Anspruch und den Werten des KSC. Hierfür habe ich mich am vergangenen Montag bereits bei Oliver Kreuzer persönlich entschuldigt und entschuldige mich hiermit im Namen des KSC bei der gesamten Blau-Weißen-Familie“, so Holger-Siegmund-Schultze, Beiratsvorsitzender der KSC GmbH & Co. KGaA und Präsident des KSC e.V.
Autor:Jo Wagner |
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