Nächste Schritte der Energiewende
Ausbau der Erneuerbaren Energien und Stromnetze beschleunigen

Foto: Archiv

Im Rahmen des 13. Energiepolitischen Gesprächs haben heute, Mittwoch, 13. März, in Stuttgart die Kosten und die Finanzierung der Energiewende in Baden-Württemberg im Fokus gestanden. Bei dem Treffen diskutierten Spitzenvertreterinnen und -vertreter der Wirtschafts-, Energie-, Naturschutz- und landwirtschaftlichen Verbände, der Gewerkschaften und der Verbraucherzentrale sowie die Vorstandsvorsitzenden der großen Energieversorgungsunternehmen und Netzbetreiber über die nächsten Schritte der Energiewende. „Für das Gelingen der Energiewende benötigt es einen gemeinsamen Kraftakt aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Noch sind unsere Strompreise zu hoch und wir müssen uns Gedanken über die Finanzierung der Energiewende machen“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Was aber auch klar ist: Die Versorgung ist gesichert. Doch wir müssen jetzt schnell mehr grünen Strom produzieren – und ihn auch dort hinbekommen, wo er benötigt wird. Wir werden alles dafür tun, dass Strom aus Wasserstoff auch und gerade nach Baden-Württemberg kommt.“

Optionen für Investoren und Politik

Erörtert wurden verschiedene Optionen für Investoren und Politik, mit denen gewährleistet werden soll, dass die Energiewende im Land auch weiterhin finanziert werden kann. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass der Finanzierungsbedarf für die Modernisierung der Energieinfrastruktur künftig deutlich steigen wird. Energieministerin Thekla Walker betonte: „Der reine Blick auf die Investitionskosten greift oftmals zu kurz – den Investitionen stehen wesentliche Mehrwerte entgegen, insbesondere Ersparnisse bei sonst auflaufenden Dauerkosten für fossile Energieträger und Emissionszertifikate. Investitionen sorgen für eine Modernisierung des Wirtschaftsstandorts und nicht zuletzt eine höhere Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger.“

Finanzierung der Energiewende

Gegenstand der Gespräche waren unter anderem auch ein Positionspapier der Beratungsgesellschaft "Deloitte" (PDF) zur Finanzierung der Energiewende (PDF) sowie eine aktuelle Stromstudie der BWIHK (PDF). Die Studie präsentiert die Abschätzungen zur Entwicklung des Strombedarfs sowie den verfügbaren Potenzialen der Erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg. „Die Energiewende ist dann erfolgreich, wenn sie die Energieversorgung zu international wettbewerbsfähigen Preisen für die Südwestwirtschaft sicherstellt", betonte auch Dr. Jan Stefan Roell, Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages: "Allerdings klaffen Wunsch und Wirklichkeit noch zu weit auseinander, wie unsere BWIHK-Stromstudie (PDF) verdeutlicht. Insbesondere bei der Stromversorgung stehen wir in Baden-Württemberg vor großen Herausforderungen: Die Bedarfe werden sich je nach Szenario unserer Studie bis 2040 verdoppeln."

Erneuerbare Energien und Stromnetze in Baden-Württemberg ausbauen

Vor diesem Hintergrund verdeutlichte Ministerin Walker die Notwendigkeit, den Ausbau der Erneuerbaren und der Stromnetze in Baden-Württemberg noch weiter zu beschleunigen. Außerdem sollen ausreichend flexible Backup-Kapazitäten sowie ein Anschluss an das europäische Wasserstoffnetz sichergestellt werden. „Wichtige Voraussetzungen dafür sind die neuen Gaskraftwerke, die baldmöglichst auf grünen Wasserstoff umgestellt werden können. Dafür brauchen wir jedoch zeitnah eine ausgearbeitete Kraftwerkstrategie des Bundes und Klarheit über die genauen Förderbedingungen.“ Walker forderte erneut, dass ein wesentlicher Teil der neuen Kraftwerkskapazitäten im energieintensiven Süden Deutschlands angesiedelt werden muss. (ps/fe)

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