Warnung vor ausufernden Kosten bei der Sanierung des Staatstheaters
Einsparpotenziale müssen gefunden werden
Karlsruhe. Die Ansage ist deutlich: Der „Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg“ warnt vor ausufernden Kosten bei Sanierung und Erweiterung des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe: Es sei dringend geboten, nach Einsparpotenzialen zu suchen.
2014 verkündeten das Land und die Stadt Karlsruhe, welche jeweils zur Hälfte für die Ausgaben aufkommen, sie würden 125 Millionen Euro für die Baumaßnahmen zur Verfügung stellen.
Deutlich über der Planung
„Diese Kalkulation ist inzwischen längst überholt“, schreibt der „Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg“ – und wird deutlich: Bereits im Sommer 2017 wurden die voraussichtlichen Baukosten mit bis zu 325 Millionen Euro beziffert (das „Wochenblatt“ berichtete). Doch inzwischen sind die Prognosen noch düsterer: Auf das aktuelle Baupreisniveau bezogen, werden die Gesamtbaukosten nach heutigem Stand auf bis zu 389 Millionen Euro geschätzt.
„Unter Berücksichtigung der kontinuierlich steigenden Entwicklung der Baupreise und mit Blick auf eine angenommene Bauzeit von zehn Jahren könnten sich aber laut baden-württembergischen Finanzministerium Gesamtbaukosten von bis zu 500 Millionen Euro ergeben“, so der „Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg“, der darüber hinaus noch weitere Risiken für die Steuerzahler sieht: Denn bisher sind beispielsweise die Kosten einer Interimsspielstätte während der Sanierung in den geschätzten Gesamtbaukosten nicht enthalten.
Werden es über 500 Mio.?
Ziehe man eine Parallele zur Sanierung der Stuttgarter Oper, erkenne man die Gefahr. Dort waren zwischenzeitlich Kosten von über 100 Millionen Euro für eine „Interimslösung“ veranschlagt. Deshalb müsse schnellstmöglich für Klarheit gesorgt werden, welche Kosten für eine Interimsspielstätte auf die Steuerzahler zukommen. Ob Zoff um den Intendanten und Kosten, die aus dem Ruder zu laufen drohen: Ruhige Zeiten sind anders für das Haus!
Autor:Jo Wagner |
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