EU-PROJEKT tetRRIS in der TechnologieRegion Karlsruhe
In der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) entsteht derzeit das „Praktiker*innen-Netzwerk für Bürger- und Stakeholder-Beteiligung“, das ein qualitativ hochwertiges öffentliches Engagement bei Technologie- und Entwicklungsprojekten etablieren soll. Zwar spielt Beteiligung schon seit vielen Jahren eine wichtige Rolle in der TRK, sodass in Kommunen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen reichhaltige Erfahrungen dazu vorliegen. Allerdings gab es bisher kaum Strukturen, um dieses Wissen untereinander zu teilen. Ziel des Netzwerks ist deshalb ein Austausch durch strukturierte Diskussionen.
Das neue „Praktiker*innen-Netzwerk für Bürger- und Stakeholder-Beteiligung“ ist Teil des EU-Projektes tetRRIS, dessen Name für Territorial Responsible Research and Innovation and Smart Specialization steht (auf Deutsch etwa: verantwortungsvolle Forschung, Innovation und intelligente Spezialisierung in den Regionen). An dem Projekt beteiligen sich neun Organisationen aus sechs europäischen Ländern: Finnland, Spanien, Ungarn, die Niederlande, Belgien und Deutschland. In Deutschland wird tetRRIS federführend von der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI vorangetrieben.
Das EU-Projekt soll Innovationsaktivitäten an Bedarfe wie Nachhaltigkeit oder demografischen Wandel anpassen, die Akzeptanz von Technologie stärken und Risiken von Innovationen besser erkennbar machen. Als Instrumente werden Foresight-Techniken, Beteiligungsprozesse und Open Innovation eingesetzt.
Die erste tetRRIS-Veranstaltung des „Praktiker*innen-Netzwerk für Bürger- und Stakeholder-Beteiligung“ fand am 29. April 2022 in Karlsruhe statt. Dabei tauschten sich 20 Teilnehmende zu erfolgreicher Projekt-Kommunikation, Marketing, Ko-Kreation, Bürgerbeteiligung und Technologie-Akzeptanz am Beispiel von efeuCampus aus.
efeuCampus Bruchsal ist ein Reallabor für autonome Fahrzeugroboter, die Güter auf der letzten Meile bis an die Haustür liefern. „Öffentlich geförderte Innovationsprojekte wie efeuCampus müssen Akteur*innen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft informieren und sie aktiv an den Entwicklungsschritten beteiligen“, sagte Thomas Anderer, CEO von efeuCampus Bruchsal GmbH. „Junge Menschen müssen über agile Methoden in den Entwicklungsprozess eingebunden werden. Dafür braucht es eine stetige Kommunikations- und Beteiligungsstrategie,“ so Anderer weiter. Bei efeuCampus werden diese von der Hochschule Karlsruhe in der angegliederten efeuAkademie erarbeitet. „Wir haben eine Wissensdatenbank erstellt, spielen Infos zu den Technologien crossmedial aus und animieren interessierte Bürger*innen auf Events, das Projekt aktiv mitzugestalten“, so Philipp Reichenbach, Leiter der efeuAkademie.
Dr. Uta Burghard vom Fraunhofer ISI sprach über Möglichkeiten und Grenzen von Beteiligungsprozessen: „Sie sind kein Wundermittel, das automatisch Akzeptanz für neue Technologien schafft. Wenn Beteiligung schlecht durchgeführt wird oder zur nachträglichen Legitimation von Entscheidungen dient, kann sie nach hinten losgehen.“ Gute und früh durchgeführte Beteiligungsprozesse könnten dagegen Akzeptanz nachhaltig steigern, Konflikte versachlichen, Gerüchten vorbeugen und Projektverantwortlichen zusätzliche Informationen verschaffen, so die Referentin.
Für Sommer und Herbst sind weitere Veranstaltungen des Praktiker*innen-Netzwerks geplant, auf die sich Dr. Petra Jung-Erceg von der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH freut: „Hier können wir uns fachlich fundiert über Sensibilisierung und Einbeziehung von Bürger*innen und Interessensgruppen austauschen. Die Erkenntnisse daraus sind für Projekte von regionaler Tragweite erfolgsentscheidend. Im Rahmen von tetRRIS vergleichen wir unsere Erfahrungen auch mit denen anderer Regionen – und machen im Austausch mit internationalen Akteur*innen die TRK bekannter.“
Weitere Informationen zum EU-Projekt tetRRIS finden Sie unter www.trk.de/eu-projekt-tetrris.
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Über die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH
Die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH ist eine regionale, bundeslandübergreifende und transnationale Standortvermarkterin fokussiert auf Wirtschaft, Innovation und Wissenschaft.
Gemeinsam denken, testen und machen – zu diesem Zweck haben sich 31 Gesellschafter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen in der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Ein Motor für die Themen Energie, Mobilität und Digitalisierung sein und den Prozess von der Idee bis zur Umsetzung beschleunigen. So sollen modellhaft Lösungen für drängende Zukunftsfragen entwickelt und die Innovation in der Region vorangebracht werden.
Die Gesellschafter*innen sind: die Städte Baden-Baden, Bretten, Bruchsal, Bühl, Ettlingen, Gaggenau, Karlsruhe, Landau, Rastatt, Rheinstetten, Stutensee und Waghäusel; die Landkreise Germersheim, Karlsruhe, Rastatt und Südliche Weinstraße; La Collectivité européenne d'Alsace, der Regionalverband Mittlerer Oberrhein; die Unternehmen 4L Vision GmbH, Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband, Bechtle GmbH & Co. KG IT-Systemhaus Karlsruhe, EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH, evohaus GmbH, GRENKE AG, MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG, Nussbaum Medien Verwaltungs-GmbH und SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG; die Kammern Handwerkskammer Karlsruhe sowie die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe; die Wissenschaftseinrichtungen FZI Forschungszentrum Informatik und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Karlsruhe), der Geschäftsführer Jochen Ehlgötz.
Autor:TechnologieRegion Karlsruhe aus Karlsruhe |
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