Karlsruhe befürwortet künftige Nutzung von Tiefengeothermie
Region. Der Norden Karlsruhes liegt in einer geologischen Zone, die gute Voraussetzungen für eine Nutzung der Tiefengeothermie bietet. Deshalb sieht die Stadtverwaltung in der Tiefengeothermie einen wichtigen Baustein, um den Ausbau der regenerativen Energien im Oberrheingebiet voranzubringen, wie Bürgermeisterin Bettina Lisbach jüngst in einem Antwortschreiben (als Bilder anbei) an die "Bürgerinitiative gegen Tiefengeothermie" erläuterte. Auch sei die Nutzung der Tiefengeothermie ein Bestandteil der Maßnahmen im Karlsruher Klimaschutzkonzept, das der Gemeinderat 2020 beschlossen hat. "Wichtige Voraussetzung ist dabei allerdings, dass die Nutzung der Geothermie unter Berücksichtigung strenger Sicherheitserfordernisse erfolgt", so Lisbach.
Zuständige Genehmigungsbehörde für eine Tiefengeothermieanlage ist das Regierungspräsidium Freiburg, Referat 97, Landesbergdirektion. Derzeit hat die "Deutsche Erdwärme" von der Landesbergdirektion die Erlaubnis, die Tiefengeothermie-Potenziale im Bereich um Karlsruhe-Neureut zu ermitteln und sucht einen Standort im Norden Neureuts zur Herstellung einer Tiefengeothermieanlage. Verschiedene Standortvarianten wurden zwischenzeitlich im Ortschaftsrat Neureut und in den gemeinderätlichen Gremien erörtert. Eine Entscheidung ist noch nicht erfolgt. Die nächste Information und Beratung in einem städtischen Gremium findet am 15. September im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit in öffentlicher Sitzung statt.
Bürgerinitiative wandte sich an Stadtverwaltung
Zwischenzeitlich hat sich die "Bürgerinitiative gegen Tiefengeothermie in Karlsruhe" gegründet und sich in einem Schreiben an Stadtverwaltung und alle Mitglieder des Gemeinderates grundsätzlich gegen das Projekt ausgesprochen. Zusätzlich erhielt die Verwaltung in den vergangenen vier Wochen über 800 offene, standardisierte Briefe von Bürgern, die ebenfalls eine Nutzung von Tiefengeothermie ablehnen.
Aus Sicht der Stadt müssen Umsetzung und Betrieb einer Tiefengeothermie-Anlage wissenschaftlich und damit anbieterunabhängig begleitet und kontrolliert werden. "Dafür setzen wir uns ein", betont Bürgermeisterin Lisbach. Mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem dort angesiedelten Landesforschungszentrum Geothermie habe man hierfür beste Voraussetzungen und bereits gute fachliche Kontakte. Zudem sei geplant, dass bei weiterer Konkretisierung des Vorhabens ein Fachbeirat das Projekt begleite. (pia)
Autor:Jo Wagner |
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