Kein "EVG"-Streik im "DB"-Bereich / Update
Trotzdem müssen sich Fahrgäste auf Einschränkungen einstellen
Region. Der geplante bundesweite 50-stündige Warnstreik der "Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft" (EVG, vertritt rund 220.000 Beschäftigte) ist vorerst abgewendet: "Deutsche Bahn" (DB) und die Gewerkschaft haben vor dem Arbeitsgericht Frankfurt einem Vergleich zugestimmt. Die Gewerkschaft verzichtet bei der "DB" auf den Warnstreik, der ursprünglich von Sonntagabend, 22 Uhr, bis Dienstag, 24 Uhr andauern sollte.
Aber da dieser Vergleich nicht für alle Verkehrsbetriebe gilt, müssen sich Fahrgäste weiterhin auf Einschränkungen im ÖPNV - je nach Unternehmen - einstellen! Die "EVG" betonte explizit, dass der Streikaufruf für einige andere Bahn-Unternehmen weiterhin gelte. Zudem wurden alle Berufsgruppen zum Ausstand durch die Gewerkschaft aufgerufen - dadurch kann auch nicht flächendeckend garantiert werden, dass alle Stellwerke und Betriebszentralen, die den Zugverkehr steuern, in der kurzen Zeit wieder entsprechend besetzt sind.
Gewaltige Dimension der Planung
Einschränkungen im Fern- und Nahverkehr wird es trotz Vergleich in den kommenden Tagen bundesweit geben. Alleine die "DB" steht hier vor einer großen Herausforderung: Rund 50 Tausend Zugfahrten sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne müssen mit der Absage wieder neu geplant werden! Zudem müssen die gesamten Fahrplandaten in die Auskunftssysteme eingepflegt werden - daher werden die meisten Verkehrsunternehmen erst ab Sonntagmittag etwas genauer informieren können!
Von den geplanten Arbeitsniederlegungen wäre auch der Nahverkehr im "Karlsruher Verkehrsverbund" (KVV) betroffen gewesen, insbesondere die Stadtbahnverkehre der "Albtal-Verkehrs-Gesellschaft" (AVG) und Fahrten von "Stadtbus Bruchsal". "AVG" und andere von dem Arbeitskampf betroffenen Verkehrsunternehmen im "KVV" werden nun alles daran setzen, die Fahrplankonzepte für die Streiktage und die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne kurzfristig wieder anzupassen, teilen die Verkehrsbtriebe Karlsruhe mit.
Alternativen in Erwägung ziehen
Auch deshalb wird es voraussichtlich von Sonntagabend, 20 Uhr, bis zum Betriebsschluss in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zu massiven Einschränkungen beim ÖPNV-Angebot der "AVG" und anderen Verkehrsunternehmen kommen. Klare Ansage: Wer verlässliche Verbindungen braucht, sollte Alternativen in Erwägung ziehen!
Hinweis der "Albtal-Verkehrs-Gesellschaft"
Nach der kurzfristigen Absage des geplanten Warnstreiks der Gewerkschaft "EVG" hat die "Albtal-Verkehrs-Gesellschaft" (AVG) ein tragfähiges Fahrplankonzept für die kommenden Tage entwickelt, kann ihren Fahrgästen somit von Sonntagabend bis Dienstagnacht ein gutes Nahverkehrsangebot auf der Schiene bieten, so die "AVG": Dennoch wird es am Montag und Dienstag noch zu Einschränkungen auf den Stadtbahnlinien der "AVG" kommen. Auch bei anderen Verkehrsunternehmen im Gebiet des "Karlsruher Verkehrsverbundes" (KVV) müssen sich Fahrgäste noch bis zum Betriebsschluss in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 16./17. Mai, auf Fahrtausfälle und Verspätungen einstellen. Infos unter www.kvv.de
Infos: Es ist nicht das erste Lahmlegen des Verkehrs in diesem Jahr: Schon im März hatte die "EVG" mit der Gewerkschaft "verdi" das Land fast lahmgelegt, zudem hatte im April die "EVG" erneut gestreikt.
Autor:Jo Wagner |
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