Aktionstag im Zoo Landau: Warum der Humboldt-Pinguin Unterstützung braucht

- Humboldt-Pinguin-Paar mit Nachwuchs im Zoo Landau in der Pfalz: unter optimalen Bedingungen im gut geschützten Zoo klappt die Nachzucht sehr gut, anders als leider in der Natur
- Foto: Zoo Landau
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Landau. Elegant gleiten sie durchs Wasser, doch ihr Leben an Land ist alles andere als problemlos. Der Humboldt-Pinguin zählt nicht nur zu den charismatischsten Bewohnern der südamerikanischen Westküste, sondern auch zu den bedrohtesten. Die Ursachen reichen von Überfischung bis hin zu den Folgen des Klimawandels – ein Teufelskreis, der ihr Überleben gefährdet. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, lädt der Zoo Landau am Sonntag, 27. April, ab 11 Uhr zu einem Aktionstag anlässlich des Welt-Pinguintages ein. Gemeinsam mit der Zooschule Landau und der Artenschutzorganisation „Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V.“ wird die Veranstaltung Einblicke in die Welt des bedrohten Seevogels geben und Möglichkeiten aufzeigen, wie jede und jeder einen Beitrag zum Schutz der Tiere leisten kann.
Der Welt-Pinguintag wird jedes Jahr rund um den 25. April begangen, ein Datum, das auf die Rückkehr der Adelie-Pinguine in ihre Brutkolonien in der Antarktis zurückgeht. Im Fokus des Aktionstags in Landau steht jedoch der Humboldt-Pinguin, der an der Küste von Peru bis Südchile lebt und laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft ist. Die Population dieser Pinguinart ist seit Jahrzehnten stark rückläufig. Verschiedene Faktoren bedrohen ihr Überleben: Industriefischerei dezimiert ihre Nahrung, und die Tiere verenden als Beifang in Netzen. Hinzu kommen Umweltprobleme wie Plastikverschmutzung und Ölverschmutzung, der illegale Abbau von Guano, unkontrollierter Tourismus und der Klimawandel. Zudem gefährden immer häufiger Tierseuchen wie die Vogelgrippe die Art.
Am Aktionstag informieren Fachleute über die Herausforderungen, die der Humboldt-Pinguin und andere Tiere in seinem Lebensraum bewältigen müssen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf lokalen und globalen Lösungsansätzen, die den Lebensraum der Tiere schützen sollen. Die Artenschutzorganisation „Sphenisco“ engagiert sich seit Jahren mit Partnerinnen und Partnern in Chile und Peru für den Erhalt der Humboldt-Pinguin-Population. Ihre Arbeit umfasst etwa Umweltbildung, wissenschaftliche Forschung und die Entwicklung von Meeresschutzzonen. Die Organisation wird am Aktionstag ihre Initiativen vorstellen.
Besucherinnen und Besucher können sich an der Pinguinanlage zudem an Mitmachaktionen und interaktiven Programmpunkten beteiligen. Auch einfache Maßnahmen für den Alltag, wie ein bewussteres Einkaufsverhalten, stehen im Fokus. Kleine Veränderungen im Konsum können laut Expertinnen und Experten einen großen Unterschied machen, etwa durch die Vermeidung von Einwegplastik oder den bewussten Kauf nachhaltig produzierter Fischprodukte.
Der Aktionstag im Zoo Landau bietet eine Gelegenheit, sich umfassend über den Schutz des Humboldt-Pinguins zu informieren und mehr über die Arbeit von „Sphenisco“ und anderen Akteurinnen und Akteuren im Bereich des Artenschutzes zu erfahren. [kata/red]
Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
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