Putzaktion für die Landauer Stolpersteine
Wider das Vergessen
Landau. Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist. Aus diesem Grund hat der Kölner Künstler Gunter Demnig die Aktion Stolpersteine ins Leben gerufen – das sind Messingtafeln auf kleinen Pflastersteine mit den Lebensdaten von NS-Opfern, die vor deren letzten frei gewählten Wohnorten in den Boden eingelassen werden. Auch in Landau erinnern mittlerweile 271 Stolpersteine an die Menschen jüdischen Glaubens, die im Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben und ermordet wurden.
Rund um den 8. Mai, dem Tag der deutschen Kapitulation und Tag der Befreiung im Jahr 1945, sollen die Stolpersteine im Gedenken an die Vertriebenen und Ermordeten gereinigt werden. Die Stadt Landau ruft dazu interessierte Bürgerinnen und Bürger auf, sich zu beteiligen und eine große, gemeinsame, aber natürlich Corona-konforme Aktion aus dem Putzen der Steine zu machen. „Stolpersteine sind gelebte Erinnerungskultur. Mit ihrer Verlegung holen wir frühere Landauer Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens wieder zurück in die Mitte unserer Stadt, in die Mitte unserer Gesellschaft“, erinnert Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron.
Wer sich an der Putzaktion beteiligen möchte, muss dies nicht unbedingt nur am 8. Mai direkt tun, sondern kann gerne auch in den Tagen davor wählen. Interessierte findet auf dem städtischen Geoportal unter https://geoportal.landau.de/data/sto1 einen Plan mit den Verlegungsorten aller Stolpersteine. Die Koordination liegt bei Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer. Sie nimmt unter der Telefonnummer 06341 134200 Anmeldungen entgegen und gibt auch Hinweise, wie die Stolpersteine richtig zu reinigen sind.
Autor:Thomas Klein |
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