Wasserkocher reinigen: So sagen Sie Kalk mit Hausmitteln den Kampf an
![Wasserkocher reinigen: Mit einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen und kostengünstigen Hausmitteln den Wasserkocher entkalken, entweder mit Essig, Zitrone oder Natron | Foto: Katharina Wirth](https://media04.wochenblatt-reporter.de/article/2025/02/05/4/1325714_L.jpg?1738777931)
- Wasserkocher reinigen: Mit einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen und kostengünstigen Hausmitteln den Wasserkocher entkalken, entweder mit Essig, Zitrone oder Natron
- Foto: Katharina Wirth
- hochgeladen von Katharina Wirth
Wasserkocher reinigen. Ein Wasserkocher gehört in vielen Haushalten zur täglichen Routine. Doch mit der Zeit setzt sich Kalk ab, der nicht nur die Effizienz des Geräts beeinträchtigt, sondern auch die Lebensdauer verkürzt. Regelmäßiges Reinigen und Entkalken trägt dazu bei, Energie zu sparen und das Wasser geschmacksneutral zu halten. Unsere drei Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind beide mit Hausmitteln, die kostengünstig sind und Sie bestimmt bereits Zuhause haben.
Schon gewusst?
Kalk ist nicht schädlich für die Gesundheit, aber er erhöht den Stromverbrauch eines Wasserkochers erheblich. Ein verkalkter Wasserkocher kann bis zu 30% mehr Strom verbrauchen!
Warum sollte ein Wasserkocher regelmäßig entkalkt werden?
Kalkablagerungen entstehen durch die Erhitzung von kalkhaltigem Wasser. Der Belag wirkt isolierend, wodurch das Gerät mehr Energie benötigt, um das Wasser zu erhitzen. Zudem können Kalkpartikel ins Wasser gelangen und dessen Geschmack beeinflussen. In extremen Fällen verstopft Kalk die Heizspirale, was zu einem Ausfall des Geräts führen kann.
Stelle vor der Reinigung sicher, dass der Wasserkocher ausgeschaltet, leer und abgekühlt ist, bevor du mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung beginnst. Wie lange ihr die unterschiedlichen Hausmittel einwirken lasst, ist abhängig von der Stärke der Verkalkung. Je länger das Gemisch einwirken kann, desto besser lösen sich Rückstände.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wasserkocher mit Essig entkalken
Essigessenz oder Haushaltsessig ist aufgrund seiner Säure ein bewährtes Mittel zur Kalkentfernung. So geht es richtig:
- Essiglösung anmischen: Eine Mischung aus einem Schuss Essigessenz und Wasser herstellen. Als Faustregel gelten ungefähr zwei Esslöffel Essigessenz auf eine Tasse oder einen Becher Wasser.
- In den Wasserkocher füllen: Die Lösung bis zur Hälfte oder maximalen Füllhöhe in den Wasserkocher geben. Das Gemisch sollte die kalkhaltigen Ablagerungen vollständig bedecken.
- Aufkochen lassen: Den Wasserkocher einschalten und die Essiglösung zum Kochen bringen.
- Einwirken lassen: Nach dem Erhitzen für etwa 30 Minuten stehen lassen, damit sich der Kalk löst.
- Ausgießen und nachspülen: Die Essiglösung ausgießen und den Wasserkocher gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
- Mehrfaches Auskochen: Den Wasserkocher mit frischem Wasser füllen und mindestens ein- bis zweimal aufkochen, um Essigreste vollständig zu entfernen.
Bei hartnäckigen Verkalkungen kann zwischen Schritt zwei und drei auch gewartet werden, sodass das Gemisch mindestens eine Stunde im Wasserkocher einwirken kann und erst dann aufgekocht wird.
Vorsicht! Während der Wasserkocher das Essiggemisch aufkocht, dampft es: Diesen Dampf sollten Sie nicht einatmen, er könnte Ihre Schleimhäute angreifen! Lüften Sie durch und halten Sie sich vom frischen Dampf des Wasserkochers fern.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wasserkocher mit Zitrone entkalken
Zitronensäure ist eine milde, aber effektive Alternative zu Essig. So funktioniert es:
- Zitronensaft oder Zitronensäurepulver vorbereiten: Den Saft einer halben Zitrone auspressen oder einen Esslöffel Zitronensäurepulver mit ungefähr 500 Millilitern Wasser vermischen. Ansonsten gilt als Faustregel das Verhältnis von einem Teil Zitronensaft zu drei Teilen Wasser.
- In den Wasserkocher geben: Die Zitronenlösung in den Wasserkocher füllen. Die Verkalkungen sollen von dem Gemisch vollständig bedeckt sein.
- Einwirken lassen: Das Gemisch im Wasserkocher mindestens eine Stunde einwirken lassen.
- Ausgießen und reinigen: Die Lösung ausgießen und den Wasserkocher mit Wasser ausspülen.
- Mehrfach mit klarem Wasser nachspülen: Den Wasserkocher erneut mit Wasser befüllen und mindestens zweimal aufkochen, um Zitronenreste zu entfernen.
Vorsicht! Kochen Sie das Zitronensäure-Wasser-Gemisch im Vergleich zum Essiggemisch nicht auf: Dabei kann Calciumcitrat entstehen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wasserkocher mit Natron entkalken
- Natronlösung anmischen: Gib ein bis zwei Esslöffel Natron in den Wasserkocher. Die Menge hängt davon ab, wie stark der Kalkbelag ist. Für leichten Kalk reicht ein Löffel, bei stärkerem Belag kannst du zwei verwenden.
- Mit Wasser auffüllen: Fülle den Wasserkocher mit etwa 500 Milliliter Wasser, so dass die Natronlösung den Kalkbereich gut abdeckt. Falls nötig, kannst du die Menge anpassen, je nachdem, wie groß dein Wasserkocher ist. Vorsicht! Nicht bis zur maximalen Füllmenge Wasser auffüllen. Die chemische Reaktion zwischen Natron und Kalk schäumt auf und braucht Platz; je nach Größe des Wasserkochers bis maximal zwei Drittel der Füllmenge auffüllen.
- Kurz warten: Warten bis sich das Natronpulver aufgelöst hat.
- Aufkochen: Setze den Wasserkocher auf die Basis und lasse das Wasser mit Natron aufkochen. Während des Kochens wird das Natron den Kalk im Wasserkocher lösen.
- Einwirken lassen: Lass das Gemisch nach dem Kochen für rund eine Stunde abkühlen und einwirken.
- Ausleeren und reinigen: Entleere den Wasserkocher und spüle ihn gründlich mit klarem Wasser aus. Wenn nötig, kannst du den Wasserkocher noch einmal mit frischem Wasser aufkochen, um alle Natronreste zu entfernen.
- Trocknen: Lass den Wasserkocher vollständig trocknen, bevor du ihn wieder in Betrieb nimmst.
Bei hartnäckigen Kalkablagerungen kannst du die Natronlösung auch über Nacht einwirken lassen.
![Wasserkocher entkalken: Um das Gerät zu reinigen, rührt man das Essig- oder Zitronengemisch mit Wasser an und füllt es dann in den Wasserkocher, Natron kann man direkt hineingeben und erst dann Wasser dazuschütten. Ein Esslöffel und ein Messbecher helfen, um das richtige Verhältnis hinzubekommen. | Foto: Katharina Wirth](https://media04.wochenblatt-reporter.de/article/2025/02/05/7/1325717_L.jpg?1738778098)
- Wasserkocher entkalken: Um das Gerät zu reinigen, rührt man das Essig- oder Zitronengemisch mit Wasser an und füllt es dann in den Wasserkocher, Natron kann man direkt hineingeben und erst dann Wasser dazuschütten. Ein Esslöffel und ein Messbecher helfen, um das richtige Verhältnis hinzubekommen.
- Foto: Katharina Wirth
- hochgeladen von Katharina Wirth
Verändert Kalk den Geschmack von Tee?
Hartes Wasser mit hohem Kalkgehalt kann den Geschmack von Tee spürbar verändern. Der Grund: Kalk, also gelöstes Calciumcarbonat, beeinflusst die Extraktion der Aromastoffe aus den Teeblättern. Besonders feine Nuancen gehen verloren, während sich ein leicht bitterer oder stumpfer Nachgeschmack entwickelt. Zudem kann sich an der Oberfläche eine unappetitliche Haut, der sogenannte „Teefilm“, bilden. Wer weiches Wasser oder gefiltertes Wasser nutzt, erhält ein klareres, vollmundigeres Aroma – ideal für echten Teegenuss. Ein entkalkter Wasserkocher sorgt zusätzlich dafür, dass sich keine Kalkpartikel im Getränk absetzen.
Kalkablagerungen vermeiden – Tipps für kalkarmes Wasser
In Regionen mit hartem Wasser lagert sich Kalk besonders schnell ab. Einige Maßnahmen helfen, die Ablagerungen zu minimieren:
- Gefiltertes Wasser verwenden: Ein Wasserfilter reduziert den Kalkgehalt erheblich.
- Kalkschutzkugeln nutzen: Diese speziellen Kugeln nehmen Kalkpartikel auf und verringern Ablagerungen.
- Restwasser entfernen: Nach jeder Nutzung sollte der Wasserkocher geleert und offen gelassen werden, damit er vollständig trocknet.
Wie erkennt man, ob das Leitungswasser kalkhaltig ist?
Die Wasserhärte kann über die örtlichen Wasserwerke erfragt oder mit Teststreifen aus dem Fachhandel bestimmt werden. Ein hoher Härtegrad deutet auf viel gelösten Kalk hin und macht häufigeres Entkalken erforderlich.
Bei 0 bis 7 Grad deutscher Härte (dH) ist das Leitungswasser im Härtebereich eins, bei diesen 0 bis 1,3 Millimol Calciumoxid pro Liter hat man "weiches Wasser" Zuhause. Wenn zwischen 14 und 21 Grad dH aus dem Wasserhahn kommen, also 2,5 bis 3,8 Calciumoxid pro Liter, hat man "hartes Wasser" und sollte Kaffeemaschine und Wasserkocher häufiger entkalken.
💧 Häufige Fragen zum Entkalken von Wasserkochern (FAQ)
- ❓ Wie oft sollte ein Wasserkocher entkalkt werden?
📌 In Regionen mit hartem Wasser empfiehlt sich eine Entkalkung alle zwei bis vier Wochen. Bei weichem Wasser reicht es, den Wasserkocher alle zwei bis drei Monate zu entkalken. - ❓ Kann Essig den Wasserkocher beschädigen?
📌 Essig kann bei häufiger Anwendung Dichtungen und Metallteile angreifen. Alternativ eignet sich Zitronensäure als schonendere Methode. - ❓ Ist Kalk gesundheitsschädlich?
📌 Nein, Kalk ist grundsätzlich nicht schädlich für die Gesundheit. Die im Kalk enthaltenen Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium sind sogar essenziell für den Körper. Dennoch kann kalkhaltiges Wasser den Geschmack von Tee oder Kaffee verändern und unerwünschte Rückstände hinterlassen. - ❓ Gibt es fertige Entkalker für Wasserkocher?
📌 Ja, es gibt spezielle Entkalker aus dem Handel, die Kalkablagerungen effizient entfernen und oft geruchsneutraler als Essig sind. Sie sind aber weniger umweltfreundlich. - ❓ Wie kann Kalkablagerungen im Wasserkocher vorgebeugt werden?
📌 Gefiltertes Wasser, das Entfernen von Restwasser nach dem Gebrauch und der Einsatz von Kalkschutzkugeln helfen, Kalkablagerungen zu reduzieren.
Wasserkocher reinigen: So sagen Sie Kalk mit Hausmitteln den Kampf an
Weitere Putztipps aus unserer Redaktion:
![Wasserkocher reinigen: Mit einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen und kostengünstigen Hausmitteln den Wasserkocher entkalken, entweder mit Essig, Zitrone oder Natron | Foto: Katharina Wirth](https://media04.wochenblatt-reporter.de/article/2025/02/05/4/1325714_L.jpg?1738777931)
![Wasserkocher entkalken: Um das Gerät zu reinigen, rührt man das Essig- oder Zitronengemisch mit Wasser an und füllt es dann in den Wasserkocher, Natron kann man direkt hineingeben und erst dann Wasser dazuschütten. Ein Esslöffel und ein Messbecher helfen, um das richtige Verhältnis hinzubekommen. | Foto: Katharina Wirth](https://media04.wochenblatt-reporter.de/article/2025/02/05/7/1325717_L.jpg?1738778098)
Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.