24-jähriger Ortsvorsteher Höptner erzählt über sein Amt und Bürgerbeteiligung in der Heimat

Raymond Höptner | Foto:  Höptner/CDU
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Ludwigshafen. Raymond Höptner (CDU) ist der jüngste Ortsvorsteher in der Geschichte Ludwigshafens. Der 24-Jährige studiert im Master Politikwissenschaft und war bis zu Beginn seiner Amtszeit als Studentischer Mitarbeiter im Bundesministerium der Finanzen tätig. Er ist fast immer gut gelaunt und mit seiner offenen Art bei Stadträten auch anderer Fraktionen beliebt. Wochenblatt-Redakteurin Julia Glöckner hat mit ihm darüber gesprochen, was das politische Ehrenamt für junge Menschen so attraktiv macht und warum es vor allem für Städte im Strukturwandel wichtig ist, dass die Menschen sich für Politik interessieren, mitdiskutieren und mitgestalten.

Was macht einen guten Ortsvorsteher für Sie aus?
Raymond Höptner: Ein guter Ortsvorsteher ist für mich jemand, der gut zuhören kann, die Anliegen der Bürger ernst nimmt und versucht, pragmatische Lösungen zu finden. Es ist wichtig, nah an den Menschen zu sein, ihre Sorgen zu verstehen und sie in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Offenheit und Transparenz sind dabei entscheidend.

Was sind die Projekte in Mundenheim, die Sie mitgestalten?
Höptner: Ein wichtiger Teil meiner Arbeit besteht darin, die Versprechen aus meinem Wahlprogramm zu erfüllen – und das läuft bisher sehr gut. Zum Beispiel wird ein von Sperrmüll geplagter Hotspot jetzt videoüberwacht, um das Problem in den Griff zu bekommen. In Sachen Sicherheit und Ordnung stehe ich im engen Kontakt mit dem kommunalen Vollzugsdienst. Zudem setze ich mich für ein lebenswertes Mundenheim ein. Aktionen wie „Sport und Yoga im Park“ oder „Tanzen im Zedtwitzpark“ bringen frischen Wind. Besonders freue ich mich darauf, dass „Sport im Park“ wieder im Zedtwitzpark am kommenden Samstag, den 5. Oktober, um 10 Uhr stattfindet – herzliche Einladung!

Sie nehmen sich neben ihrem Studium der Politikwissenschaft Zeit für ihr Ehrenamt. Warum ist das politische Ehrenamt für Sie so wichtig?
Höptner: Das Ehrenamt gibt mir die Möglichkeit, aktiv zur Gestaltung meiner Heimat beizutragen. Politik lebt vom Mitmachen, und ich finde es wichtig, Verantwortung zu übernehmen, anstatt nur zuzuschauen. Es ist sehr erfüllend zu sehen, wie man durch seine Arbeit einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten kann.

Was macht das politische Ehrenamt für junge Menschen außerdem attraktiv? 
Höptner: Man lernt viel über das politische System und darüber, wie Entscheidungen in der Praxis getroffen werden. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und wertvolle Netzwerke zu bilden.

Warum ist es für die Menschen wichtig, von dem Denken wegzukommen, dass die Politik alles zu den Leuten bringt und man in einer Demokratie mitgestalten muss, damit sie funktioniert?

Höptner: In einer Demokratie sind wir alle gefragt. Die Politik kann nicht alles allein regeln – sie braucht die Beteiligung der Bürger. Nur durch Engagement und Mitbestimmung können wir sicherstellen, dass Entscheidungen getroffen werden, die den Bedürfnissen der Menschen entsprechen. Wenn man passiv bleibt, verpasst man die Chance, etwas zu verändern.

Politikwissenschaftler fanden heraus: Vor allem in Städten, die einen turbulenten Strukturwandel durchmachen, herrscht viel Resignation. Den Kopf in den Sand stecken und Meckern hat aber noch niemandem geholfen, geschweige denn hat es der Stadtgesellschaft jemals geholfen, Pessimismus und schlechte Stimmungsmache zu verbreiten. Warum ist dieser Pessimismus und die aggressive Streitkultur, die einfache Lösungen sucht, so gefährlich?
Höptner: Pessimismus führt dazu, dass Menschen sich zurückziehen und die Hoffnung verlieren. Wenn man den Kopf in den Sand steckt und nur meckert, kommt man nicht weiter. Eine aggressive Streitkultur, die einfache Lösungen fordert, schadet der Demokratie. Komplexe Probleme erfordern differenzierte Ansätze, und der Dialog muss respektvoll und konstruktiv bleiben, damit Lösungen gefunden werden können.

In Städten, die den Strukturwandel schafften und in denen die lokale Wirtschaft sich erholte, haben Bürger sich meist organisiert und Klarheit gewonnen, welche Zukunft sie sich für ihre Kommune vorstellen. Was wünscht sich die Lokalpolitik in Ludwigshafen von den Bürgern?
Höptner: In diesem Fall kann ich nur für mich sprechen: Ich wünsche mir Bürger, die aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt teilnehmen wollen. Es gibt viele Beteiligungsverfahren, bei denen man sich einbringen kann. Je mehr Menschen mitmachen, desto besser können wir Entscheidungen treffen, die wirklich den Bedürfnissen der Bürger entsprechen. Vor allem brauchen wir Mut zur Veränderung und Offenheit für neue Ideen, um gemeinsam Ludwigshafen voranzubringen.

Für jeden macht der Reiz der politischen Beteiligung etwas anderes aus? Vielen gibt es das Gefühl, etwas bewegen zu können und das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Manche schätzen, dass persönliche Interessen mit Visionen im Einklang sind. Andere schätzen den konstruktiven Diskurs, denn Kritik üben ist leicht, führt aber noch nicht zu einer konstruktiven Debatte. Was hat man davon, politisch aktiv zu sein?
Höptner: Als Bürger hat man die Möglichkeit, seine Umgebung aktiv mitzugestalten und zu beeinflussen, wie sich die eigene Stadt entwickelt. Man kann eigene Ideen einbringen und sicherstellen, dass die Politik die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt. Außerdem stärkt es das Gemeinschaftsgefühl und die Demokratie, wenn sich viele Menschen einbringen.

Zudem ist die Politik bei der Entwicklung kreativer neuer Lösungen auf den ständigen Austausch auch mit Bürgern, Organisationen, Verbänden angewiesen, und zwar mit vielen mit möglichst unterschiedlichem Hintergrund. Sonst gestaltet man um, legt Gesetze und Beschlüsse neu auf, aber kann sie nicht wirklich neu denken. Ist das gerade für Sie als Ortsvorsteher wichtig? jg
Höptner: Ja, absolut. Nur durch den Dialog mit den Bürgern kann ich wirklich verstehen, was vor Ort gebraucht wird. Unterschiedliche Perspektiven sind wichtig, um kreative und nachhaltige Lösungen zu finden. Der Austausch mit Vereinen, Organisationen und Einzelpersonen ist deshalb ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit. 

Der Ortsvorsteher von Mundenheim bespricht sich mit dem Ordnungsamt und sorgt fürs Sicherheitsgefühl vor Ort | Foto: Raymond Höptner
  • Der Ortsvorsteher von Mundenheim bespricht sich mit dem Ordnungsamt und sorgt fürs Sicherheitsgefühl vor Ort
  • Foto: Raymond Höptner
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Nach einem erfolgreichen ersten Versuch am 20. September laden die Sängerin Lydia Sprengard, Fitnesslehrerin Diana Gillmann und Ortsvorsteher Raymond Höptner erneut zu einem sportlichen Vormittag im Zedtwitzpark ein. Er findet am Samstag, 5. Oktober, von 10 bis 12 Uhr im Zedtwitzpark statt. Unter dem Motto „YOU FOR LU“ sind alle einladen, gemeinsam aktiv zu sein und etwas für die Gesundheit zu tun. Egal ob sportlich erfahren oder Anfänger, jeder ist herzlich willkommen!

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Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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